Naturpark Učka
Der Naturpark Učka befindet sich im Gebirgsmassiv Učka in Kroatien, nahe der Stadt Rijeka und erstreckt sich auf einer Fläche von 160 km². Der Naturpark wurde im Jahr 1999 zu einem geschützten Gebiet erklärt. Die unmittelbare Nähe des Meeres begünstigt das spezifische Klima und den üppigen Pflanzenwuchs bis in die Gipfellagen. Zahlreiche geschützte und seltene Tier- und Pflanzenarten sind daher im Schutzgebiet anzutreffen.
Die beiden höchsten Gipfel dieses Gebirgsmassives sind der Vojak (1401 m) und der Veli Planik (1272 m). Vom Vojak bietet sich ein Ausblick nach Istrien, zu den Inseln Cres und Krk, dem Nationalpark Risnjak und bei besonders klarer Sicht bis nach Venedig und den italienischen Alpen. Eine weitere natürliche Sehenswürdigkeit ist die Schlucht Vela Draga.
Im nördlichen Istrien ist das Učka-Gebirge eine Klimagrenze und zwingt die Luftmassen zum Aufstieg, was eine reiche Niederschlagsmenge zur Folge hat. Das milde Klima in der Region hat eine vielfältige mediterrane Vegetation hervorgebracht. Wälder mit Oleander sowie Eschen und Buchen wachsen neben Mandarinen, Kiwis und Zitronen.
Der Nordosten ist geprägt vom fast unberührten weißen Karst. Die Orte Vela und Mala Učka befinden sich auf einer Höhe von ca. 950 m. Der Gebirgssattel Poklon liegt mitten auf der Učka. Sein Name entstand, als Pilger am Wallfahrtsort der Muttergottes von Trsat ihre Hochachtung erwiesen.
Der Aussichtsturm auf dem Učka bietet einen traumhaften Blick auf die Inselwelt der Kvarner Bucht, Insel Cres und Krk sowie auf die Küstenorte Opatija und Rijeka, bis weit in die italienische Alpenregion.
Zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten gibts es in dieser Gegend. Eichen- und Kastanienwälder, Hainbuchen, Eschen und Feldahornbäume wachsen hier vorrangig.
Prägnant ist der scharfkantige Gebirgskamm.
Im Naturpark befinden sich zahlreiche Wanderwege und Radwanderwege für Mountainbiker.
Geschichte Naturpark Ucka
Die Geomorphologie von Učka erzählt uns von einem mehr als 140 Millionen Jahre altem Prozess. Die Kreidezeit hinterließ ihre Spuren in den Felsen und Canyons, wo Muscheln und Foraminipheren gefunden wurden. Die Gegenwart der Menschen in der Gegend von Učka geht 12 000 Jahre in die Vergangenheit. Gegen Ende der Eiszeit lebten hier Menschengruppen, die sich von der Jagd auf wilde Tiere und Urrinder ernährten und in Höhlen wohnten. Die Funde aus der Höhle Pupićina peć aus der Neusteinzeit beweisen, dass die Hirten Landwirtschaft, Viehzucht und Milchverarbeitung beherrschten. Die Entdeckung des Metalls, in erster Linie Bronze, brachte den Menschen einen aufblühenden Handel und Eroberungszüge. Auf diesem Gebiet lebten damals die Histrier und Liburner, die neben Viehzucht und Handel oft als Piraten auf Raubzüge auszogen. Die Ankunft der Römer bedeutete einen Aufschwung in jeder Beziehung, Straßen wurden gebaut, und ein allgemeiner Fortschritt verzeichnet. Der bekannte Käse von Učka und Čić wird nach dem Originalrezept aus römischer Zeit auch heute noch zubereitet. Der Fall Roms und der Beginn des Mittelalters brachten häufige Kriege, Konflikte und Krankheiten mit sich, aber es siedelten sich auch neue Stämme an, vor allem die Slawen.
Zur Sicherheit wurden viele Festungen und mit Mauern befestigte Städte errichtet. Die lokalen Einwohner glaubten an die damaligen slawischen Götter und Mythen. Der Raum zwischen dem Berg Perun und dem Gehöft Trebišće stellte einen heiligen Raum dar, und einige Toponyme tragen auch heute ihre Namen. Im 10. Jahrhundert war der Berg Učka die Grenze zwischen dem Königreich Kroatien und dem fränkischen Kaiserreich, und aus diesem Grund spielten sich hier zahlreiche Kämpfe ab. Einige Jahrhunderte danach verwüstete die Pest die Region, und im 15. Jahrhundert siedelten sich hier die Walachen an. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Berg Učka zum ersten Mal bestiegen. Bald danach wurden auf Poklon eine Berghütte und ein Aussichtsturm errichtet. Im Zweiten Weltkrieg war Učka das Zentrum der Guerillabewegung gegen die Okkupationsarmee, die die Einwohner vertrieb, Brände stiftete und mordete. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es Jugoslawien angegliedert, und schließlich, im Jahr 1991, der Republik Kroatien.
Naturpark Ucka – Sehenswertes
Biologische Vielfalt – Učka ist der Lebensraum von 10 endemischen, unterirdischen Arten, 234 Schmetterlingsarten, 20 Arten von Amphibien und Reptilen, Wildschweinen, Gamsen, aber auch Bären, eines endemischen Siebenschläfers aus dem Karst, sowie von mehr als 160 Vogelarten, unter denen wir den Steinadler hervorheben möchten. Hier finden wir Buchenwälder, Eichen, orientalischen Hainbuchen, Schwarzkiefer und Edelkastanien, und einen besonderen Platz nehmen Felder und Grasflächen mit vielen geschützten Pflanzenarten. Neben dem Edelweiß und Alpenschlüsselblume ist die Tommasini-Glockenblume eine endemische Pflanze dieses Gebiets
Canyon Vela draga – geomorphologisches Naturdenkmal, mit malerischen Kalkpfeilern und Felsen mit sichtbaren Fossilien, ein Lieblingsplatz der Alpinisten und Freikletterer, mit einem wunderbaren Aussichtspunkt. Hier befindet sich auch die Höhle Pupićina špilja mit Funden der menschlichen Gegenwart, die mehr als 12 000 Jahre alt sind
Berg Perun – er ist 880 m hoch, einst ein Zentrum der alten slawischen Mythologie und ihre Götter; die Natur ist herrlich, und hier finden wir uralte, erhalten gebliebene Gehöfte, wie das Dorf Trebišće, mit archaischen Bauwerken und einer Mühle.
Lovranska Draga – wunderschöner Canyon und gleichnamige Siedlung, mit der barocken Kirche des hl. Michael, einem attraktiven Wasserfall, der bis zum Meer führt, Edelkastanien, Eichen- und Buchenwäldern, sowie alten, kleinen Terrassen.
Veli Planik – 1272 m hoch, mit herrlichen, nackten Felsen über dichten Wäldern, und einem Aussichtspunkt, von wo aus wir einen einzigartigen Rundblick haben.
Korita – Wasserquelle, aus der das Wasser über zehn massive Holztröge fließt; am unteren Ende befindet sich ein größerer Teich mit zahlreichen Tier- und Pflanzenarten.
Kožljak – mittelalterliches Kastell aus dem 12. Jahrhundert, auf einer steilen Klippe gebaut, mit erhaltener Treppe.
Vojak – höchster Gipfel des Berges Učka, 1401 m hoch, mit einem alten Turm, von dem aus man die Kvarnerbucht mit den Inseln, die Berge von Gorski kotar, das Velebit-Gebirge, die Alpen und Italien sehen kann.
Sport und Erholung – Učka ist der Ort, der zahlreiche Bergsteiger mit seinen gut eingerichteten und informativen Wanderwegen anzieht, aber auch viel Alpinisten, Radfahrer verschiedener Kategorien, Drachenflieger, Höhlenforscher, aber auch sportliche Abenteurer, die unter zahlreichen sportlichen Aktivitäten wählen können.
Naturpark Ucka – Bilder
Bild 1 – 2- 3- -4
Naturpark Ucka Map
Naturpark Ucka Anreise
Aus Richtung Buzet oder Pazin fährt man bis unmittelbar vor den Učka-Tunnel. Hier fährt man die Passstraße mit bis zu 18% Steigung in Richtung Veprinac / Opatija. Ca. 2 km vor dem Restaurant / Pension Učka (unbedingt aussteigen, herrliche Sicht auf Opatija und Rijeka) geht eine schmale Passstraße direkt zum Vojak hinauf.
Von der Pension/Restaurant Učka führen im Sommer Wanderwege hinauf auf den Kamm (ca. 2,5 Std.). Auf dem Vojak selbst sind nur wenige Parkplätze vorhanden, die Passstraße ist äußerst schmal und serpentinenreich.
Bitte nicht im Winter oder bei Schneefall mit dem Auto hochfahren, Vereisungsgefahr, keine Wendemöglichkeit!