Der Nationalpark „Risnjak“ befindet sich in Gorski kotar, dem waldreichsten Gebiet im Westen Kroatiens. Der Park, mit einem Oberflache von 63,5 km2, umfasst den mittleren Teil des Massivs des Risnjak und des Snjeznik, sowie den Oberlauf des Flusses Kupa mit Quellgebiet.
Das Gebiet des Risnjak – Massivs wurde im Jahr 1953 auf Vorschlag vom bedeutenden kroatischen Naturforscher und Erforscher des Risnjak, Prof. Dr. Ivo Horvat, zum Nationalpark erklärt. Anfang 1997 wurde der NP „Risnjak“ auf das Gebiet des Massivs des Snjeznik und das Quellgebiet des Flusses Kupa erweitert, womit der Wunsch des Prof. Dr. Ivo Horvat, diesen Bereich zu schützen und aufzuwerten, erfüllt wurde.
Nationalpark Risnjak Das Gebiet des NP Risnjak gehört dem Dinarischen Gebirge, welches sich von Ostalpen zum Sar-Pindos Gebirge erstreckt, bzw. Dies ist ein Teil des Gebiets, das die Alpen und die Dinariden verbindet. Über das Massiv des Risnjak und Snjeznik haben sich große Migrationen der alpinen in Richtung Südosten bewegt, doch hat sich in diesem Gebirge eine Vegetation bewahrt, die sich wesentlich von jener in den Alpen unterscheidet.
Der Nationalpark Risnjak – Nacionalni park Risnjak liegt im Gorski Kotar in der Nähe von Rijeka. Der Namensteil Ris heißt Luchs, der hier in den Wäldern noch lebt.
Die Wege zum Veliki Risnjak
Das Hauptziel der meisten Besucher des Parks ist der Gipfel des Veliki Risnjak. Bis zur Berghütte, die sich unter dem Gipfel befindet, und die „Sloserov dom“, nach dem Botaniker und dem ersten Vorsitzendem des Kroatischen Bergsteigerbundes, Dr. Josip Schlosser-Klekovski, genannt wurde, führen einige markierte Bergsteige. Aus Bijela Vodica sind es sogar zwei der erste-„Horvatova staza“, steigt langsam die Waldstraße bis zur Kreuzung Podi herauf, führt weiter neben der Vucja jama, Klupice und den Trümmern der Stara lugarnica, bis zur wichtigen Kreuzung zum Grenzstein 51. Von da aus, führt ein immer steiler werdender Steig zur Berghütte. Ein anderer Steig führt ohne Aufstieg durch das Leska-Tal zur Klada-Quelle, und dann zum Teil mit Holzstiegen zur Kreuzung Markov brlog auf der Straße über Leska. Von der Kreuzung geht es dann weiter westlich neben der Zelena ponikva und durch das Felsentor Janjicarska vrata zur Kreuzung Medvjeda vrata, und dann rechts, über den Mali Juzni Risnjak zur Berghütte. Die Bergsteiger die zum Gipfel des Risnjak von Tuhobic uber Lepenica, Osoje und Gornje podolje über die Rijeka – Bergsteiger-Transversale (RT) heraufsteigen, treten in den Park von der nordwestlichen Seite von Suha Recina ein, und kommen dann über Medvjeda vrata zur Berghütte.
Die Wege Richtung Kupa-Quelle
Die Quelle des Flusses Kupa, als eine hydro-geologische Besonderheit und eine der Perlen des NP „Risnjak“, zieht viele Besucher an. Die Haupteingänge zur Kupa-Quelle fuhren aus zwei Richtungen. Der erste kommt vom Dorf Razloge, wohin man über eine enge Asphaltsraße, die Nahe Malo selo von der Straße Gerovo – Crni Lug abzweigt, mit dem Auto kommen kann. Aus dem Dorf Razloge führt der Weg steil bergab in Richtung Kupa-Quelle, die dann noch 30 Minuten entfernt ist. Der zweite Haupteingang führt aus dem Dorf Kupari, wohin man auch mit dem Auto über eine kurvige asphaltierte Straße kommen kann. Diese Straße erreicht man wenn man von der Asphaltstraße Mali Lug – Zamost abbiegt. Von Kupari führt ein Bergsteig welcher zuerst über die Kupa-Quelle ansteigt, dann in den Flussbett von Krasicevica bergab führt, und dann ist die Quelle selbst nur noch 5 Minuten entfernt. An diesen Weg schließen sich die Wege von Hrvatsko und Osilnica an.
Informationen über die Nationalpark Risnjak
Geschichte
1953 wurde der Nationalpark Risnjak auf Initiative des Naturforschers Hovat gegründet. Es gilt, in ihm das beeindruckende Zusammentreffen zweier Gebirgsketten und eines Flusslaufs zu bewahren und die natürliche Entwicklung frei von Behinderungen und Modifikationen zu gewährleisten. Damals betrug die Parkfläche gerade mal 32 Quadratkilometer, im Laufe der Zeit wurde sie allerdings verdoppelt. Nur 10 Kilometer von der Adriaküste entfernt auf einer Höhe von bis zu 1525 Metern befindet sich heute eins der beliebtesten Erholungsgebiete Kroatiens. Durch kleine Siedlungen direkt im Park sind mehrtägige Aufenthalte hier eher die Regel als die Ausnahme und wer in den langen verschneiten Wintern zwischen den Gipfeln der Dinariden einen Spaziergang macht, wäre wohl kaum überrascht, hier die idyllische, von Menschenhand unberührte Heimat des legendären Yeti gefunden zu haben.
Flora und Fauna
Flora
Zwischen Juni und Juli erblüht der Risnjak in seiner ganzen farbenfrohen Blütenpracht, besonders die obere Zone, auf der Berghütten zum genießen einladen, protzt geradezu mit immer neuen Farb- und Fomvariationen, Düften und Designs. Hier findet man noch Edelweiß (bitte nicht pflücken!), Orchideen, Alpen-Waldrebe und Feuerlilien. Die Alpenrose, Enzian, Veilchen und Sonnenröschen sind hier ebenso zu finden, wie hunderte weitere Arten, die sich allesamt gar nicht in einem einzelnen Blumenstrauß unterbringen ließen. Bereits 1953 wurden 872 verschiedene Pflanzen auf dem Gelände des Parks dokumentiert so dass einem auch bei mehrtägigen Wanderungen immer wieder eine neue Naturschönheit ins Auge fallen wird.
Oberhalb der Blumenwiesen kämpft die Latschenkiefer gegen Wind und Fels, unterhalb der Lichtungen stehen die dichten Wälder, die dazu bewogen, diese Gegend zu einem Naturschutzgebiet zu erklären: Auf gerade mal 30 Quadratkilometern schufen die Einflüsse des adriatischen Küstenwetters, des Kontinentalklimas, die Dinariden und die Alpen eine einzigartige Waldlandschaft. Auf 55% der gesamten Parkfläche erstreckt sich der Buchen-Tannenwald auf bis zu 1200 Höhenmeter. Im Schatten unter den Kronen wuchern Pflanzen wie Christrose und Reitgras, außerdem sind auch Bergahorn, Ulme und Fichten vereinzelt vertreten. Je höher man in dem Wald den Gipfel emporsteigt, desto kleiner werden die Bäume und desto krummer die Stämme. Dies ist auf die Witterung zurückzuführen: Da hier im Winter regelmäßig dicke Schneeschichten angehäuft werden, wachsen die jungen Triebe im dunkeln erst geradeaus, also im 90-Grad-Winkel zum Boden, wenden sich dann aber dem Licht und der Sonne zu. Doch das Wachstum gestaltet sich wegen des ungastlichen Bodens und der strengen Winde weitaus schwieriger als im Tal – und so bleiben die Bäume hier so klein, dass die Buche als Gesträuch, als so genanntes „Krummholz“ erscheint. Im geschützten Leskatal hingegen schießen die Tannen auf bis zu 45 Meter Höhe empor, haben einen Durchmesser von nicht selten einem Meter und würden über 1000 Kubikmeter Holz spenden – dürfte man sie denn schlagen. Und hier ist die tendenziell abschreckende Geographie des Risnjak nur von Vorteil: Denn wegen der unzugänglichen Lage gibt es auch heute noch einige Bereiche innerhalb des Reservats, die nie gerodet oder anderweitig intensiv landwirtschaftlich genutzt wurden. Die „Urwälder“ Kroatiens sind allerdings nur Wissenschaftlern zugänglich, damit ihr naturbelassener Zustand nicht durch weggeworfene Kaugummipapiere, blumenpflückende Romantiker oder trampelnde Touristen gefährdet wird – zumindest nicht, bis alle Geheimnisse des Waldes erforscht sind und dann auch diese Reservate für den Blicken der öffentlichkeit preisgegeben werden.
Fauna
Je nach Pflanzenvorkommen variiert auch die Art und Anzahl der im Park lebenden Tiere. So nisten etwa nur 72 der 97 hier lebenden Vogelarten auch auf dem Terrain des Risnjak, was aber schon einen deutlichen Erfolg im Umweltschutz darstellt – andernorts kann von Artenvielfalt weitaus weniger gesprochen werden. Im Subalpinen Buchenwald sind Spechte, Meisen und der Gartenrotschwanz. In den Regionen darunter ist z.B. das seltene Haselhuhn heimisch, darüber, im Krummholzbestand leben auch die Ringdrossel, die Heckenbraunelle oder etwa der Hausrotschwanz. Und in den felsigen Gefilden nahe des Gipfels leben und nisten acht verschiedene Greifvogelsorten. In der Kupa leben außerdem äschen, Forellen und Elritzen, die sich in den 5-6 Grad kalten Wassertemperaturen gerade wohl fühlen, und vor lauter übermut auch oft den von der Parkverwaltung legitimierten Anglern in die Netze gehen. Die Säugetiere sind im Park ebenso umfangreich vertreten: Hirsche und Rehe, Gemsen und Kleinwild bevölkern die Hänge und erfreuen die Wanderer schon durch ihre reine Anwesenheit. Seltener zu entdecken sind da schon die Raubtiere. Rund um den Risnjak haben sich Luchs, Wolf und Braunbär niedergelassen, auch das eine oder andere Wildschwein durchstreift die Berge. Da der Park über eine recht kleine Fläche verfügt, ist der Tierbestand des Parks zugleich auch ein Beispiel für die Fauna seiner Umgebung. Da es keine erbauten Grenzen zwischen Park und Umland gibt, zieht es viele der Tiere auf Futtersuche in die ungeschützten Täler, wo sie zum Abschuss freigegeben werden. Daher hat die Parkverwaltung regelmäßige Fütterungen eingerichtet: Nicht, um das Wild zu domestizieren sondern um allzu weite Wanderungen überflüssig zu machen und so den Bestand zu schützen.
Geographie
In einigen Kilometern entfernt, parallel zur Küste zieht sich die Gebirgskette Dinariden durch das kroatische Hinterland. Einen Teil davon macht das Gorski Kotar aus, dessen höchster Gipfel wiederum der Berg Risnjak ist. Der mit 1505 m etwas niedrigere und 3 km entfernte Gipfel Snjeznik gehört ebenso zu diesem Terrain wie die wertvollen Hochwälder zwischen ihnen, die großen landwirtschaftlichen Nutzflächen und die idyllischen Lichtungen an den Hängen der beiden Berge und ihrer umgebenden Gipfel.
Doch zum Nationalpark wurde nach wissenschaftlichen Kriterien nur eine Fläche von gerade mal 32 Quadratkilometern rings um den Berg Risnjak gekürt, die allerdings 1997 nach touristischen und wirtschaftlichen überlegungen auf das doppelte Maß ausgedehnt wurde, so dass die Gebirgskette des Snjeznik und das Quellgebiet des Flusses Kupa ebenfalls geschützt sind. Der gesamte Park befindet sich über 300 Höhenmetern, die Landschaft lädt zu Wanderungen ein und so treffen hier Freizeitgestaltung und Umweltschutz in wünschenswerter Harmonie aufeinander.
Die Gipfel des Reservats bestehen aus Jurakalkstein, so dass sich die typischen Karstformationen mit schroffen Felsen und Trogartigen Tälern bilden. Der Karbonhaltige Boden nimmt Niederschläge schnell auf und eine abwechslungsreiche Vegetation geht aus ihm hervor. Dieser immerfeuchte Boden leitet zwar auf seiner Oberfläche keinen Tropfen in einen großen Wasserlauf, lässt aber im Erdinneren das Wasser in die Kupa und ins schwarze Meer einfließen.
Die Kupa selbst, die nicht nur die Grenze des Nationalparks Risnjak sondern auch die des Staates Kroatien bestimmt, entspringt auf 313 Höhenmetern einer 80 m tiefen, unterirdischen Quelle, die zunächst einen 50 m breiten See bildet und dann über 5 km und mit ersten Stromschnellen innerhalb des Nationalparks fließt. Das Klime im Nationalpark hängt natürlich stark von der Höhe ab, auf der man misst, aber allgemein gesagt sind Niederschläge hier recht häufig und heftig, kein Winter geht vorüber, ohne dass der Park in Schnee gezuckert daliegt.
Am Gipfel sind es im Juli durchschnittlich 12,6 Grad, im Januar 3,3, so dass die bis zu 4 Meter hohe Schneedecke hier fast ein halbes Jahr zum Schmelzen braucht.
Doch mit einem Luftfeuchtigkeitsmittel von allzeit über 80% weist der Risnjak schon fast tropische Werte auf. Diese seltene Kombination führt zu der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt, die es mit Einrichtung des Nationalparks zu schützen gilt.
Bilder
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Map
Anreise
Von Zagreb kommend folgt man der alten Straße oder der Autobahn Richtung Rijeka, biegt aber schon früh nach Delnice ab. Der Ort hat einen eigenen Bahnhof, so dass auch die Anreise per Zug möglich ist. Von hieraus sind es ca. 12 Kilometer nach Crni lug, ein pittoresker Ort, der den Eingang zum Park markiert und in dem die Verwaltung von Risnjak ihren Sitz hat.
Die Mitarbeiter stehen während der öffnungszeiten persönlich für Empfehlungen und Fragen zur Verfügung, geführte Touren können hier gebucht und allerlei Informationsmaterial gesichtet werden.
Von hieraus kann man auf mehreren Wanderwegen den Nationalpark und vor allem das Leska-Tal auf eigene Faust erkunden. Wer es allerdings bequemer mag, fährt mit dem Auto über die Straße zwischen Zagreb und Rijeka bis zu der Ausfahrt Gornje Jelenje und folgt dem Waldweg Richtung Vilje ca. sieben Kilometer.
Nach rechts führt ein schlecht ausgebauter Stichweg zu einem Parkplatz von dem aus man den Gipfel in einem kurzen Fußmarsch erreicht. Wer aus dem Norden anreist erreicht den Park am einfachsten über die Straße zwischen Gerovo und Lazac, vom Westen aus steuert man zunächst die Ortschaft Platak an und setzt dann seine Reise entweder zu Fuß zur Südflanke des Snjeznik entlang eines alten Römerpfads oder mit dem Wagen abermals Richtung Gornje Jelenje fort.
Tipps
Am Ort Bijela Vodica startet der Naturlehrpfad Leska. über 4 Kilometer erklären zwölf Schautafeln und umfangreiche Informationen den subalpinen Wald, die wichtigsten Gesteinsphänomene und sensibilisieren für die bedrohte Tierwelt der Region. Im Anschluss daran kann der Spaziergang um eine echte Wanderung erweitert werden: Bis zum Gipfel braucht man gut einen halben Tag, wenn man die Aussicht auf der Bergschulter Schlosserov genießen und vielleicht noch in die dortige Hütte einkehren möchte, um so länger. Für den oberen Teil des Gebirges sollten Sie aber – trotz gut markierter und regelmäßig gewarteter Wege – unbedingt professionelle Wanderschuhe anziehen und ausreichend Getränke und Sonnenschutz nicht vergessen!
Auch wenn Sie auf Ihren Ausflügen keinen Luchs zu Gesicht bekommen sollten: Diese scheuen und seltenen Tiere sind hier reichlich vertreten – nicht zuletzt im Namen des Park: „riss“ bedeutet auf kroatisch „Luchs“ und der Berg Risnjak wurde wohl nach diesen Geschöpfen benannt. Doch gerade da sie so zahlreich vorhanden waren, fiel die Jagd auf sie leicht, so dass Mitte des 19. Jahrhunderts der letzte Luchs der ursprünglichen Population gesichtet und erschossen wurde. Doch dass es hier heute wieder so viele dieser Wildkatzen gibt ist nicht etwa einer künstlichen Ansiedlung zu verdanken sondern es handelt sich um selbstständig aus Slowenien eingewanderte Tiere.
Aktivitäten:
- Ein Spaziergang auf dem Lehrpfad “Leska” (4,2 km). Der Weg beginnt beim Verwaltungsgebäude in Crni Lug und dauert ca. 1 Stunde 45 Minuten.
- Eine Wanderung zur Kupa-Quelle. Die Wege zur Kupa-Quelle finden Sie auf der offiziellen Homepage des Nationalparks.
- Bergsteigen und Trekking
- Routen in Richtung Veliki Risnjak und Snjeznik finden Sie auf der offiziellen Homepage des Nationalparks.
- Mountainbike
- Ski
- Sportfischerei ist möglich von Anfang April bis Ende Oktober gegen Zahlung einer zusätzlichen Gebühr von 150,00 Kuna.
Veranstaltungen:
Der Risnjak Mountain Trek – Ein Wettbewerb, bei dem eine festgelegte Strecke mit Checkpoints überwunden werden muß. Geräte und Verpflegung werden bereit gestellt. Für die Teilnahme an dem Rennen sind grundlegenden Kenntnisse über Trekking in der Natur notwendig. Jedes Jahr wird der Streckenverlauf geändert. Der Wettbewerb findet im Sommer statt.
Eko-Tage – An diesen Tagen werden heimische Produkte aus ökologischer Herstellung präsentiert.