Der Nationalpark Brijuni-Inseln (ital. Brioni) ist eine kleine Inselgruppe in der kroatischen Adria.
Sie liegt vor der Küste der historischen Region Istrien nur wenige Kilometer von der Küstenstadt Pula entfernt. Zur Inselgruppe gehören 14 einzelne Inseln. Die Gesamtfläche des Parks beträgt inklusive der umgebenden Wasserflächen 36 km². Nur die größte Insel, Veli Brijun, besitzt Hotelanlagen und kann frei besucht werden. Auf den anderen Inseln befinden sich teilweise staatseigene und private Immobilien, die bewacht werden. Die Brijuni-Inseln sind für ihre landschaftliche Schönheit und den Abwechslungsreichtum bekannt. Die gesamte Inselgruppe steht unter Naturschutz. Der Nationalpark Brijuni wurde Im Jahr 1983 gegründet. Auf Veli Brijun gibt es ein weitläufiges Tiergehege.
Die Inselgruppe Brijuni kann man über Schiffsverbindungen von Fažana oder von Pula aus erreichen. Das Anlegen mit privaten Booten ist nur im Hafen der Hauptinsel gestattet. Außerdem ist Tauchen im Nationalpark nur von lizenzierten Tauchzentren aus erlaubt.
Informationen über die Nationalpark Brijuni
- Geschichte
- Flora und Fauna
- Bilder
- Anreise
- Video
- Nationalpark Brijuni Map
Nationalpark Brijuni Geschichte
Es gibt Überreste aus allen Zeitepochen – angefangen von den Dinosauriern, die an mehreren Stellen der Insel ihre Spuren hinterlassen haben. Es waren Theropoden, ähnlich dem Allosaurus. Die Inseln waren schon in vorantiker Zeit bewohnt. Archäologische Spuren deuten auf eine Erstbesiedlung um etwa 3000 v. Chr. hin. Aus römischer Zeit stammen die Ruinen in der Val Catena-Bucht / Uvala Verige. Auf einer Länge von über einem Kilometer breitet sich dort die größte villa maritima des adriatischen Meeres aus, die in etwa claudischer Zeit aus zwei wohl spätrepublikanischen villae rusticae entstand. Ein großes Terrassen-Wohngebäude, ein kleiner Tempelbezirk mit drei Tempeln, eine Bibliothek, Zisternen, eine Badeanlage (balnea) sowie einem Wirtschaftstrakt mit Wein- bzw.
Ölproduktionsstätte; in späterer Zeit entstand in den Ruinen eine Färberei. Auf dem gesamten Archipel finden sich in augusteischer Zeit sieben villae rusticae sowie eine Saline und ein Steinbruch. Das byzantinische Castrum der Val Madonna entstand ebenfalls aus einer villa rustica und diente ab etwa dem 5. Jahrhundert als einzige befestigte Siedlung der Insel zum Schutz vor Seeräubern. In der Nähe findet sich die frühchristliche Basilika St. Madonna sowie die Reste der Kirche St. Peter. Im Zentrum der Insel befindet sich ein Kastell aus venezianischer Zeit mit einem Wehrturm und die St. Germanuskirche mit Kopien der Fresken von Beram und glagolitischen Schriften. Bis 1797 venezianisch wurden die Inseln Teil des österreichischen Küstenlands. Im Jahr 1866 versammelte Admiral Wilhelm von Tegetthoff die österreichische Flotte im Kanal von Fažana und führte sie von dort aus in die Seeschlacht von Lissa (heute Vis).
Im Jahr 1893 kaufte der österreichische Industrielle Paul Kupelwieser die Inseln und machte sie bewohnbar. Der Grund für die „Unbewohnbarkeit“ war die Krankheit Malaria. Kupelwieser las in einer Zeitung, dass Robert Koch in Italien Forschungen über die Malaria machen wollte. Er schrieb ihm daraufhin einen Brief und erläuterte die Situation auf der Insel. 1900/01 besuchte Koch die Insel zweimal. Als Überträger der Malaria identifizierte Koch die Anopheles-Mücke. Die Ausrottung der Malaria erfolgte durch mehrere Aktionen, nämlich die Durchimpfung der Personen auf der Insel (v.a. Arbeiter, die z.T. aus dem Zuchthaus von Capodistria kamen, und natürlich die Bewohner) und die Sanierung der Teiche mittels Petroleum. Das verhinderte die Vermehrung und begünstigte somit die Reduzierung oder Abwanderung der Mücke. Noch heute erinnert ein Denkmal an Robert Kochs Besuch auf der Insel (von Joseph Engelhart 1902).
Kupelwieser legte in den alten Steinbrüchen Spazierwege und geschützte „Boraplatzln“ an, betrieb Land- und Milchwirtschaft („Imperialkäse“) und Weinbau. Alois Zuffar war für die botanische Ausstattung zuständig, seine Pinien- und Zypressenalleen erfreuen heute noch den Besucher. Anton Gnirs machte sich verdient um die Ausgrabung der römischen Überreste. Kupelwieser importierte exotische Pflanzen und Tiere, errichtete Hotels, ließ eine submarine Wasserleitung bauen, vertraute auf modernste Technik und machte das Eiland (Hermann Bahr 1908: „Ich habe immer ein Eiland gesucht und immer nur Inseln gefunden, bis ich nach Brioni kam…“) zu einem fashionablen Kurort. 1913 entstand das erste Winterschwimmbad an der österreichischen Adria. In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg waren sie ein Treffpunkt für den Adel, Industrielle und das gehobene Bürgertum, auch zahlreiche Künstler besuchten die Insel. Tennis, Pferde, Schwimm- und Segelsport, eine natürliche Aromatherapie, die salzige, staubfreie Luft sorgten für gute Erholung. Viele Stammgäste blieben jedes Jahr mehrere Monate. Mit Hilfe von Carl Hagenbeck legte er einen Tiergarten an mit Affenschluchten, einer Straußenzucht, Gehegen mit Antilopen und einem Teich mit Flamingos. Im Ersten Weltkrieg war die Insel U-Boot-Stützpunkt der k.u.k Kriegsmarine.
Von 1918 bis 1943 gehörte Brioni zu Italien und wurden zu einem internationalen Treffpunkt für Sportbegeisterte: der damals größte Golfplatz Europas, Polo, Regatten. Die aufwendige Haltung von Polopferden für allfällige interessierte Gäste führte dann zusammen mit hohen Steuern zu finanziellen Schwierigkeiten, in deren Folge sich Paul Kupelwiesers ältester Sohn Karl erschoss. Es ging weiter bergab, bis der italienische Staat die hochverschuldete Insel übernahm. Nach der Kapitulation Italiens 1943 kamen die Deutschen. Daher wurden die Inseln 1945 bombardiert – fast alle Gebäude im Hafenbereich und das Seebad Saluga wurden zerstört, das Hotel Neptun 1. Große Schäden trug auch Neptun III davon. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Inseln an Jugoslawien und wurden wie auch der größte Teil Istriens Teil Kroatiens.
Von 1947 an hatte der jugoslawische Staats- und Parteichef Tito hier eine seiner bevorzugten Residenzen, die gesamte Inselgruppe war damit für die gewöhnliche Bevölkerung verboten. Die Reste der alten Gebäude wurden z.T. abgerissen, z.T. neu aufgebaut und renoviert. Tito empfing auf Brijuni gern und häufig Staatsgäste und zahlreiche Hollywoodstars. 1956 unterzeichnete der damalige Präsident Tito auch das Abkommen zur Gründung der Blockfreien Staaten zusammen mit den Präsidenten Nehru und Nasser auf der Insel, welches dadurch als Brioni-Deklaration bezeichnet wird.
Nach Titos Tod (1980) wurden die Inseln zum Nationalpark. Die Insel Veli Brijun wird weiterhin von der kroatischen Regierung für Staatsempfänge und als Sommerresidenz des kroatischen Präsidenten genutzt. Auf Veli Brijun wurde mit der Brioni-Erklärung im Jahr 1991 der 10-Tage-Krieg in Slowenien mit Belgrad beendet.
Flora und Fauna
Auf den Inseln existieren rund 680 Pflanzenarten, von denen viele im übrigen Istrien gefährdet sind und die sich hier frei entwickeln können. Bekannt sind die großen Eichenwälder. Neben verschiedenen einheimischen mediterranen Spezies wie Stechpalmen, Myrten, Erdbeerbäumen, Mastixsträuchen, Manna-Eschen oder Besenheiden leben hier auch importierte Arten wie Pinien, diverse Kiefern und Zedern wie Libanonzedern, Eukalypten, Tannen, Mammutbäumen oder Zypressen. Auch exotische Pflanzen wie Palmen und Kakteen sind großzügig gepflanzt.
Eine besondere Sehenswürdigkeit stellt der sog. uralte Olivenbaum dar. Anhand der C-14 Methode wurde festgestellt, dass dieser rund 1600 Jahre alt ist.
Ein Großteil der Pflanzenwelt auf den Brioni Inseln hat mediterrane Merkmale. Die wichtigsten Pflanzenkategorien auf Veliki Brijun sind:
Macchia
Den ökologischen Unterschieden der Standorte trotzend (Erhebungen, Sonnenlage, Boden, ständiger Einfluss des Meers), tritt in einem großen Teil auf Veliki und Mali Brijun ein als Macchia bezeichnetes Vegetationsstadiums des Waldes auf. Die Macchia ist auf allen Inseln anzutreffen. Auf den kleineren Inseln tritt sie komplett mit den bereits erwähnten Waldarten auf. Wegen des auf Veliki Brijun lebenden Wilds ist die Macchia hier teilweise verändert. Die schönste Macchia ist bis zu 8 Meter hoch, dicht und undurchdringlich, und auf der Halbinsel Peneda (Veliki Brijun) und den Inseln Vanga, Madona und Mali Brijun unverändert anzutreffen. Diese Macchia zählt zu den repräsentativsten Macchia-Flächen des Mittelmeers.
Mediterrane Gewächse
Neben der Steineiche gibt es weitere wichtige bodenständige mediterrane Pflanzenelemente, wie die Großblättrigen Steinlinden, Erdbeerbäume, Myrten, Terebinthen und Mastixbäume, Baumheide und die Schwarzesche.
Die rankende Stechwinde, der Mäusedorn, das Asparagus, die Gemeine Schmerwurz und die mediterrane Wildrose machen den Wald nahezu unwegsam.
Erdbeerbaum – Arbutus unedo
Familie der ERICACEAE
Ein Mittelmeergewächs, das sich durch einen schönen immergrünen Strauch oder kleinen Baum darstellt. Er wächst als Zierpflanze der Macchia an vielen Stellen an der Adriaküste. Die grünlich-weißen Blüten entwickeln sich zu einer reichen und schönen Blütenpracht von Oktober bis November. Die orange-roten runden Früchte, die Erdbeeren ähneln, sind an der Oberfläche uneben und dicht mit sogen. Nüsschen besäht. Die Früchte sind nicht besonders schmackhaft, und werden in unseren Küstengebieten nicht besonders geschätzt. Der Konsum einer größeren Menge Früchte ruft Verdauungsprobleme hervor und kommt fast einer Trunkenheit gleich. Bereits die alten Römer kannten die Wirkung dieser Früchte beim Genuss in größeren Mengen. Der Name „unedo“, ein alter römischer Begriff für diese Beere, bedeutet übersetzt nach Plinius “unum tantum edo” (ich esse nur eine).
Auf den Brioni wird ein Teil der Früchte zu Schnaps verarbeitet.
Myrte – Myrtus comunis
Familie der MYRTACEAE
Die Myrte stammt ursprünglich aus dem Osten, und wurde bereits in vorgeschichtlicher Zeit in die Mittelmeerländer gebracht. Bei den antiken Völkern war dieses schöne aromatische Gewächs, wie auch der Lorbeer, heilig und besonders geschätzt.
Sie wurde auch häufig kultiviert. Als Wildwuchs wächst sie nur in sonnigen und warmen Küstenregionen, weil sie kälteempfindlich ist. Die Pflanze blüht im Juli und August mit fünf weißen und zarten, angenehm riechenden Blütenblättern und viel Blütenstaub.
Ihre Beerenfrüchte reifen im November. Beeren der Myrte haben einen angenehmen, süßlichen, aromatischen und etwas harzigen Geschmack. Die alten Athener aßen sie frisch, und im alten Rom wurden sie als Gewürz und verdauungsförderndes Getränk verwendet.
Terebinthe – Pistacia terebinthus
Familie der ANACORDIACEAE
Andere Bezeichnung: Terpentin-Pistazie, Terebinth-Pistazie, Terpentinbaum.
Ein verzweigter bis 10 m hoher Laubstrauch, mit aromatischem, harzigem Geruch und einer reichen schönen Krone. Die Blätter wachsen wechselständig an einem über 20 cm langen Stiel, unpaarig gefiedert, bestehend aus 5-11 länglich ovalen, an den Rändern gleichmäßigen Blättern, die von oben dunkelgrün und an der Unterseite heller sind. An den Blättern treten häufig an Johannisbrot ähnelnde Gallen auf, die durch Insektenstiche entstehen. Die winzigen grünlichen Blütenknospen entwickeln sich zu langen, geraden traubenförmigen Blüten ab April, zeitgleich mit den Blättern.
Die Terebinthe ist ein mediterraner Baum, der bei uns in der Macchia und im Unterholz der Küstenregion anzutreffen ist. Sie wächst in trockenen, warmen und steinigen Gebieten von Istrien bis Albanien.
Die Früchte der Terebinth-Pistazie sind ungiftig und können im rohen Zustand gegessen werden, und haben einen bitterlichen und herben, harzigen und aromatischen Geschmack. Die Früchte werden mancherorts als Heilmittel gegen Verstopfung angewandt. Früher wurden die jungen Triebe dieser Pflanze gekocht und gegessen.
Der alte Olivenbaum
Olivenbaum (lat. Olea eurpea mill.)
Der alte Olivenbaum ist einer der ältesten Olivenbäume im Mittelmeerraum. Bestätigt wird dies durch Untersuchungen, die an einer Holzprobe des alten Olivenbaums vom Institut Ruđer Bošković in Zagreb in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts vorgenommenen wurden. Mittels der Methode einer Karbonanalyse (durch Anwendung der radioaktiven Isotopen des Kohlenstoffes C14 an der Probe eines Holzstücks aus dem Wurzelhals des Stamms des Olivenbaums) wurde ein Alter von etwa 1600 Jahren festgestellt.
In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts zerbrach der Olivenbaum durch ein Unwetter in zwei Teile. Die infolge des Zerberstens des Stamms entstandenen Wunden wurden mit Beton konserviert (eine damals in der Baumzucht sehr populäre Methode zur Konservierung).
Die Baumkrone hat aus der Vogelperspektive 22 x 8 Meter, mit einer Höhe von 6 Metern.
Der Olivenbaum ist auch heute noch fruchtbar, wirft also Früchte ab, aus denen Olivenöl hergestellt wird.
Die Ernte der Oliven findet im Oktober statt, und durchschnittlich werden etwa 30 kg geerntet. Aus diesen 30 kg Oliven ergeben sich im Durchschnitt etwa 4,1 kg Öl in der Qualität extra vergine (Bescheinigung der chemischen Bestandteile im Labor des Instituts für öffentliche Gesundheit der Stadt Pula). Die beste chemische Analyse ergab 0,11% freie Fettsäuren, wobei die Peroxydzahl 1,95 betrug.
Der Olivenbaum ist ein fester Bestandteil der einzigartigen Landschaft von Brioni und gibt, mit seiner üppigen und reichen Baumkrone und dem beeindruckenden Umfang seines Stamms, ein unverwechselbares Bild in dieser Mikrolokalität, in der er sich befindet, ab.
Gebietsfremde Arten
Neben den einheimischen (autochthonen) Arten, wird der Pflanzenbestand dieser Parklandschaften und Alleen noch durch zahlreiche eingebrachte (allochthone) Arten ergänzt: Pinie, Aleppo Kiefer, westmediterrane Kiefer, Türkische Kiefer, Schwarzkiefer, atlantische Zeder, Himalaya- und libanesische Zeder, griechische und spanische Tannen, Mammutbaum, Zypressen, Eukalyptus u.a.
Die exotischen Gewächse sind hauptsächlich um die Villen und Hotels gruppiert und angepflanzt worden (Palmen, Yucca, Kakteen u.a.).
Wälder
Die Gemeinschaft der Steineichenwälder finden wir in ihrer typischen Zusammensetzung an einigen Stellen der Insel Veliki Brijun (die schönste Fläche ist östlich von der Weißen Villa), wobei es auch auf Mali Brijun eine kleine Gemeinschaft von Steineichen gibt.
Steineiche – Quercus Ilex
Familie der FAGACEAE
Die Steineiche wird auch Grüneiche genannt, weil es sich um eine immergrüne Pflanze handelt, die von den Südküsten Europas bis Nordafrika verbreitet ist. Der Baum wird bis zu 25 m hoch, hat einen kurzen Stamm, dessen Umfang mehr als 1 m betragen kann, sie hat eine große, ovale und dichte Krone. Die Rinde ist bei jungen Pflanzen grau und glatt, ist jedoch bei älteren in beinahe quadratische Platten aufgeplatzt. Die Blätter sind einfach, wechselseitig angeordnet, ledrig und bleiben sogar 2 – 3 Jahre am Baum. Die Blüte wird zur Eichel, die klein und bis zur Hälfte mit einem aus haarigen Schuppen bestehenden Fruchtbecher (Cupula) bedeckt ist. Die Eicheln der Steineiche haben von allen Eicheln den größten Energiewert und die geringste Gerbsäure und sind daher auch zum Verspeisen geeignet. Über die Genießbarkeit der Eicheln gibt es Angaben in Werken mehrerer antiker Schriftsteller. Plinius schreibt bspw., dass die Eichel am besten schmeckt, wenn sie in Asche gebacken wird. Gerade die Eichel der Steineiche wurde auch von dem Dichter Mavro Vetranović besungen, der sie für geschackvoller als die Kastanie hielt.
Steineichenwälder sind zusammen mit den Lorbeerbäumen am häufigsten im östlichen Teil des Veli Brijuns vertreten. Nirgendwo an der kroatische Küste gibt es solche einheitlichen Flächen eines gemischten Waldbestands von Steineichen und Lorbeerbäumen, was eine der bedeutendsten Kuriositäten von Brioni ist. In der unteren Etage dieser Gemeinschaft wachsen außerdem der Erdbeerbaum und die Großblättrige Steinlinde.
Landschaftsparks
Ein Großteil der offenen Rasenlandschaft entstand auf ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen, die in der Vergangenheit lange existierten und dann, wegen der immer stärker abnehmenden Bevölkerung (Krankheit, Auswanderung…) aufgegeben wurden. Während der Arbeiten zur Neugestaltung der Brioni in ein modernes Touristengebiet (ab dem Jahr 1894), wurde ein Teil der autochthonen Macchia und des Buschwalds reduziert, doch blieben die größten und schönsten Bäume und Steineichengruppen davon unberührt. Einige dieser Bäume sind heute erstklassige Solitäre, also allein stehende Bäume (mit Baumkronen von bis zu 20 m), die einzelne Lichtungen und Aussichtspunkte kennzeichnen und ihnen ihre Identität geben. Das Wild sorgt für das ordentliche Aussehen dieser Bäume, die die Form eines „Regenschirms“ erhalten (bis zu einer Höhe von 2 m gibt es keine Zweige, weil das Wild die Blätter und jungen Triebe ablaubt), besser als es ein Gärtner jemals tun könnte.
Fauna
Über 250 Vogelarten, beispielsweise seltene Kormorane, finden sich hier. In einer Saline wurde ein Vogelschutzgebiet eingerichtet. An freilebenden Säugetieren finden sich auf der Insel Feldhasen und importierte Hirsche, Rehe und Europäische Mufflons. Die Insel ist von unzähligen Pfauen, Eidechsen, Käutzchen, Möwen und Zikaden bevölkert.
Es gibt auch einen Ethno-Park, in dem ein typisch istrischer Hof mit istrischen Ochsen (Boškarin), istrischen Schafen (Pramenka), Eseln und Ziegen vorgestellt wird.
Eine der größten Sehenswürdigkeiten der Inseln ist der Safaripark am nördlichen Ende Veli Brijuns; seit 1979 werden hier Elefanten, Lamas, Zebras, Nilgauantilopen, somalische Schafe, heilige indische Kühe, Esel und Strauße präsentiert. Nachdem der Elefant Sony im Frühjahr verstorben ist, ist seine Frau Lanka allein. Star der Insel ist Titos Gelbhaubenkakadu Koki, der auch 30 Jahre nach dem Tod seines Herrchens noch so lachen und husten kann wie er.
Tiere in freier Natur
Der Hase (Lepus europaeus sp.) wurde auf der Inselgruppe angetroffen, und zwischen 1902 und 1908 brachte man die Axishirsche (Aksis aksis), Damhirsche (Dama dama) sowie Mufflons (Ovis musimon) auf die Insel, so dass deren Nachkommen heute die Krönung der Wälder, Parks und Waldlichtungen der Brioni sind, sowie ein Teil seiner Identität und des gesamten Erlebnisses seiner Besucher.
Reich vertreten ist auch die einheimische Vogelwelt. Einzelne kleinere Inseln sind außergewöhnlich gute Habitate, auf denen Möwen und Seeschwalben brüten, sowie selten gewordene Arten der Krähenscharbe. Die Brioni sind ein sehr wichtiger, Saison bedingter Aufenthaltsort für nördliche Vogelpopulationen, und hier ist die Lokalität der Saline sehr interessant. Es handelt sich um einen ausgesprochen feuchten Raum mit drei versumpften Teichen und einer Fläche von etwa 8 ha, die zur Erhaltung dieses ornithologischen Reservats eingezäunt ist. Ein großer von Schilf umgebener See bietet gute Bedingungen für die Brut von Drosselrohrsängern, Purpurhühnern, Maskenschleiereulen und Wildenten. Im Schlamm und seichtem Wasser finden die Vögel Insekten, Mückenlaichen und Gambusien, also Fischchen, die bei der Bekämpfung der Malaria zu Beginn des vorigen Jahrhunderts eine sehr wichtige Rolle gespielt haben. In diesem eingehegten Raum können sich Bodengewächse und niedrige Pflanzen ungestört entwickeln, weil es hier keine Einflüsse vom Wild gibt, so dass dieses Biotop für verschiedene Grasmückenartige, Nachtigalle, Drosseln, Weidenlaubsänger und andere Singvögel ideal ist. In den Baumkronen der Kiefern bauen Sperber, Habichte und Bussarde ihr Nest. Von den anderen Raubvögeln sind regelmäßig die Rohrweihe und die Kornweihe zu sehen. Mit dem Ausklang des Sommers und im Herbst kommen verschiedene sich auf der Durchreise befindende Vogelarten in die Saline, die ihren Weg dann weiter gen Süden fortsetzen. Bereits im August sieht man Schnatterenten, Pfeifenten sowie Löffelreiher, Tauchreiher, Spießenten und Knäkenten. Von den Reihern kann man den kleinen Seidenreiher, den Fischreiher, den Purpurreiher, den Rallenreiher und den Nachtreiher antreffen.
Die Anwesenheit von großen Seidenreihern, schwarzen Klapperstörchen und Rohrdommeln weist darauf hin, dass dieses Habitat auch für seltene und gefährdete Vogelarten bedeutungsvoll ist, da sie hier neben Ruhe auch genügend Nahrung finden.
Safaripark
Im nördlichen Bereich von Veliki Brijun wurde 1978 in einem abgezäunten Gebiet in der Größe von 9 ha ein Safaripark eingerichtet, in dem exotische Pflanzenfresser leben: die indischen Elefanten Sony und Lanka, Lamas – von südamerikanischen Kamelen, die nach einer indianischen Legende während der frühesten Epoche der menschlichen Existenz gezähmt wurden, Zebras, Nilgaus und Kob-Antilopen, somalische Schafe und indische heilige Kühe sowie landestypische Esel.
Die Nilgaus oder Nilgauantilopen sind ein Geschenk aus Indien von Nehru aus dem Jahr 1959.
Häufig werden die Vorzüge der Antilopen mit nur drei Worten umschrieben: schnelle, scheue und reizende Tiere. In Afrika gelten sie als „schneller als der Wind, und unfassbar wie ein Traum“. Aus ihren großen Augen mit den langen Augenwimpern strahlen sie eine Sanftmütigkeit, Zaghaftigkeit aber auch Angst vor einem Verfolger aus. Ihre eigentliche Heimat ist Asien, doch heute sind sie in ganz Afrika verbreitet: in den Steppen und Savannen, Dschungeln und Flusstälern, und sogar in den Gebirgshängen. Der arabische Name für die Antilope bedeutet “Blütenauge”. Die kräftigen Nilgauantilopen sind die einzigsten Vertreter der großen Antilopen auf südasiatischem Boden. Dem Ursprung nach ist dies eine indische Antilopenart. Wegen der dunkelblauen Farbe des Männchens werden Sie auch Blauantilopen genannt. Sie leben in kleinen Herden, die Männchen knieen während eines Kampfes auf den Vorderbeinen. Die Weibchen bringen 1 bis 2 Junge zur Welt.
Der Kob oder die Moorantilopen sind ein Geschenk aus Sambia aus dem Jahr 1962 von Kenneth Kaunda.
Es handelt sich um eine afrikanische Antilopenart, mit gelb-brauner Farbe bei Männchen und Weibchen. Für die Männchen sind die 70 cm langen spitzen Hörner charakteristisch, und ihre besonders graziöse Haltung verdanken sie dem im Verhältnis zum Vorderteil angehobenen hinteren Teil ihres Körpers. In ihrem natürlichen Habitat leben 20 – 40 männliche und weibliche Tiere in Herden zusammen. Die Weibchen sind bereits mit 2-3 Jahren geschlechtsreif und werfen je ein Junges.
Die somalischen Schafe, sind ein Geschenk aus Äthiopien von 1959. Ihre eigentliche Heimat ist Asien, doch sind sie bis Südeuropa, Afrika und den nördlichen Teilen Amerikas verbreitet. Jede Gebirgsgruppe in Asien hat eine oder zwei spezifische Schafsarten, und so entstand auch das somalische Schaf. Sie sind hauptsächlich dunkelfarbig, doch dominiert die dunkelbraune Farbe. Die Schafsböcke haben lange Haare unter dem kräftigen Hals und nach unten gebogene Hörner, während sowohl die Hörner als auch die Haare bei den Weibchen kurz sind. Selten kalbt es zwei Junge. Die Schafe leben in Großherden.
Da sich die Tiere im Sararipark frei bewegen und das gemeinsame Leben das Seine beigetragen hat, erblickte am 05.03.2003 auch Brionko das Licht der Welt, ein junges Kalb, das eine Mischung aus somalischem Schaf und Mufflon ist. Ein sympathisches Exemplar eines seltenen, wahrscheinlich einzigen Falles, einer überhaupt stattgefundenen Paarung zwischen einem Mufflon und einem somalischen Schaf.
Lamas sind südamerikanische Kamele, und unterscheiden sich von echten Kamelen durch einen kleineren Körper und einem verhältnismäßig großen, sehr kompakten Kopf mit einer spitzen Schnauze, großen Augen und schlanken Beinen, mit stärker gespaltenen Hufen. Die Lamas haben nur einen Höcker, und ihr Haar ist lang und wollig. Sie leben in den Hochebenen des Gebirgszugs Kordilleren bis in einer Höhe von 4500 m. Von ihrer Wolle stellen die Indianer von jeher Decken und Ponchos her.
Das Steppen- und Bergzebra (Equus quagga und Eguus zebra), kam als ein Geschenk von Seku Ture aus Guinea 1960 und 1961 nach Brioni. Ein altertümlicher lateinischer Schreiber berichtete, dass der römische Kaiser Caracalla im Jahr 211 n. Chr. außer Tigern, Elefanten, Nashörnern, auch ein “Tigerpferd” in die Arena schickte, und es eigenhändig tötete. Offensichtlich hat dieser Schreiber bei dieser Bezeichnung an eine Art der afrikanischen wilden Pferde, bzw. Zebras gedacht.
Das Bergzebra ähnelt mehr einem Esel als einem Pferd. Sie leben in den Gebirgsregionen Süd- und Ostafrikas und bewegen sich meist in großen Herden zusammen mit Antilopen, Giraffen und Straußen. Selbst der Löwe, zu dessen Beute sie werden können, fürchtet ihre kleinen jedoch stahlharten Hufen. Trotz zahlreicher Versuche ist es bis heute nicht gelungen, Zebras als Haustiere zu zähmen. Heute noch gibt es unter den Zoologen unterschiedliche Meinungen, ob ihr gestreiftes Fell als Schutz in der Landschaft dient, oder nicht.
Das Zebu oder heilige indische Rind (Bos indicus) wurde im Jahr 1959 als ein Geschenk von Nehru aus Indien übergeben. Dieses kleine heilige Rind ist eigentlich eine Zwergart der heiligen indischen Kühe. Es hat alle Eigenschaften eines Rindes, nur ist es viel kleiner und leichtgewichtiger. Ausgewachsene Ochsen sind dunkelbraun, mit starken und kurzen Hörnern und einem charakteristischen Höcker, in dem Nahrungsreserven gespeichert werden. Die Ochsen sind bis zu 300 kg schwer, während die Kühe bis 150 kg wiegen. Es wird jeweils ein Junges gekalbt.
Die Elefanten – Elephantidae – und zwar die indischen Elefanten auf Brioni (Elephas maximus) sind ebenfalls ein Geschenk aus Indien von 1974. Elefanten werden bis zu 3 m groß und wiegen bis zu 4 – 5 Tonnen. Sie leben in den Urwäldern Indiens, auf Sri Lanka, Borneo und Sumatra. Die Bullen können bis zu 6 Tonnen schwer werden, und sind somit auch die größten Landsäugetiere auf der Erde. Trotz seiner Größe hat der Elefant einen leisen und leichten Gang, da seine flachen Füße ein elastisches Bindegewebspolster besitzen, wie ein Kissen. Außerdem bewegt er sich quasi auf Zehenspitzen. Mit seinem Rüssel kann er fühlen, riechen, atmen, und bei Bedarf auch trompeten. Er benötigt täglich mindestens 80 kg Nahrung, und zieht durch den Rüssel 6-10 Liter Wasser mit einem Sog ein, so dass er sogar bis zu 200 Liter Wasser auf einmal trinkt.
Die Esel (Roko und Bero) waren einst Tiere von armen Leuten, die hauptsächlich dem Ackerbau dienten und zum Tragen von Lasten, und machmal zum Pflügen benutzt wurden. In unserem Land werden sie immer rarer und stellen bereits eine gefährdete Art dar. Im Safaripark sind sowohl istrische als auch dalmatinische Esel anzutreffen, die eine spezifische Attraktion darstellen.
Ethnopark
Der Ethnopark befindet sich im Rahmen des Safariparks, und präsentiert landestypische Tiere eines istrischen Bauernhofs: das Istrische Rind (Boškarin), das Istrische Schaf (Istrisches „Pramenka“), Esel und Ziegen.
Er ist dafür vorgesehen, diesen einheimischen Tieren Istriens hier einen Platz zum Leben zu verschaffen und sie bekannt zu machen, so dass er auch Einrichtungen enthält, die den Lebensbedingungen dieser Haustiere angemessen sind. Es handelt sich um istrische offene Unterstände (eine überdachte Fläche mit Futterstelle).
DAS ISTRISCHE RIND (BOŠKARIN)
Ist das istrische Rind ein “Urrind”? Über die Herkunft des Boškarins gibt es zahlreiche Überlegungen. Einige neigen dazu, ihn in die Gattung des Niederungsviehs zu stecken, das mit den römischen Legionen in den ersten Jahrhunderten nach Christi nach Istrien kam. Bekannt ist ebenfalls, dass die von Attila im Jahr 452 geführten Horden, das Niederungsvieh in unsere Gegend brachten. Andere wiederum behaupten, aufgrund von über 10.000 Jahre alten Überresten von Wildrindern aus den istrischen Höhlen, dass das istrische Rind ein direkter Nachkomme des wilden Auerochsen sein könnte. Das Istrische Rind hat einen starken Körperbau und eine robuste Gestalt. Es gehört zur Gattung der primigenen Rinder. Seine Farbe ist hellgrau, mit dunkelgrauen Pigmenten und dunkleren Farbtönen, die sich meistens am Hals, den Vorderbeinen, Bauch und Teilen des Gesichts befinden.
Der Kopf ist langgezogen, mit lebhaften und lieblichen Augen. Die Ohrmuscheln sind mit dunklen Haaren bewachsen, sowie der untere und innere Teil des Schwanzes.
Ein besonderes Erkennungszeichen dieser Gattung ist der mit Pigmenten versehene Gaumen und die dunkelgraue Zunge. Der echte istrische Ochse hat eine schwarze Stirn. Die Hörner sind an der Wurzel grau oder gelblich grau, während die Spitze des Horns gewöhnlich schwarz ist.
Das Kalb wird in einer rötlich-braunen Farbe geboren, doch im Alter von drei Monaten schlägt die Farbe ins Graue um. Das istrische Rind ist eine spätreife Gattung, dessen Wachstum nach 6 Jahren beendet ist. Diese Gattung ist dem karstige Terrain sowie dem hiesigen Klima und den fehlenden Weiden gut angepasst. Es hält viel aus, ist ruhig, gehorsam und ausdauernd bei der Arbeit, so dass es von den Istriern gerne beim Pflügen des Bodens und beim Tragen von Lasten benutzt wurde. Nicht selten tat es bis zu 20 Jahre seinen Dienst.
Nach den Kriterien der Welternährungsorganisation (FAO) ist das istrische Rind vom Aussterben bedroht.
DAS ISTRISCHE SCHAF
Das istrische Schaf entstand aufgrund des mediterranen Schafes, das in der Vergangenheit von den Istriern eingeführt wurde. Wahrscheinlich war bei der Entstehung dieser Gattung auch das Schaf der istrischen Rasse „Pramenka“ beteiligt. Es gibt einen großstämmigeren Typ des istrischen Schafs (Südistrien), und einen kleineren Typ (Gebiet um Labin und Ostistrien).
Trotz der unterschiedlichen Theorien bezüglich des Entstehens dieser Rasse, steht fest, dass sich auf diesem geografisch isolierten Gebiet ein ausgesprochen großwüchsiges Milchschaf entwickelt hat.
Das Schaf von aristokratischem Aussehen und griechischem Profil
Das istrische Schaf unterscheidet sich bereits auf den ersten Blick von unseren anderen Rassen. Es handelt sich um die Rasse eines großwüchsigeren Milchschafs, bzw. um ein größeres und längeres Schaf mit verlängerten Extremitäten. Die Grundfarbe ist weiß, jedoch dicht gesprenkelt mit größeren und kleineren schwarzen Klecksen und Flecken. Auch am Kopf treten häufig Flecken auf, die größtenteils schwarz sind, aber auch hell- und dunkelgelb oder braun sein können.
Das istrische Schaf wird hauptsächlich für die Milchproduktion benötigt. In dem Zeitraum, in dem es Milch abwirft (210 Tage) werden zwischen 135 und 145 Liter produziert. Einzelne Schafe geben sogar bis zu 200 Liter, was eine sehr gute Voraussetzung ist, die Milchproduktion noch zu erhöhen. Aufgrund dieser Milchproduktion können pro Schaf zwischen 15 und 20 kg Käse hergestellt werden. Auf der Ćićarija wird ein harter Schafskäse hergestellt – der „ćićarski“ Käse. Dieser Käse wird traditionell in einem Käsekessel hergestellt, und die dickgelegte Milch wird mit einer Käseharfe („paklenar“) zerkleinert, und nachdem die Gallerte aus dem Kessel entfernt wurde, wird sie zum Trocknen auf sogenannte „lesnice“ gelegt. Hier reift der Käse etwa 20 Tage und ist dann zum Verzehr geeignet.
Saline
In einer tiefen südlichen Bucht der Insel Veliki Brijun befindet sich hinter der Landzunge Gromače das Vogelreservat Saline. Es erstreckt sich auf einer Fläche von 7 ha, auf der sich Sumpfgewächse und drei Teiche befinden. Im Rahmen des größten Teichs, dessen Umrisse und Geheimnisse durch Schilf verdeckt werden, gibt es eine kleine Insel mit einem Strohhäuschen, in dem sich Josip Broz Tito oft zurückzuziehen pflegte, um dem Vogelgezwitscher zu lauschen.
Dieses Vogelreservat entstand auf den Überresten einer mittelalterlichen Meersaline zur Salzherstellung, die ursprünglich eine antike Saline war, deren Spuren auch heute noch an der Meeresküste sichtbar sind. Die Bedeutung und Wichtigkeit dieser Saline geht aus alten Schriften hervor, in denen es heißt, dass der Ertrag aus dem Verkauf des Salzes von Brioni eine “außerordentliche Einnahmequelle der Venezianischen Republik ist”, oder aber, wenn Sie eine Saline eröffnen wollen, dann müssen Sie “die Saline der Inzulae Brionorum besuchen, die seit Jahrhunderten exzellent arbeitet”. Im Jahr 1960 wurde das Gebiet der Saline aufgrund Bodenverbesserungsarbeiten aufgeschüttet und es bildeten sich zwei Teiche, zu denen sich im Jahr 1973 ein dritter gesellte. Von da an erhielt der See und die Umgebung ihre endgültige funktionelle Landschaftsform, und dieses Gebiet wurde zu einem Platz für heimische und Zugvögel, bzw. zu einem ornithologischen Park.
Heute bietet der ornithologische Park Brioni ein phantastisches Bild und eine Idylle des Vogelgesangs, aber auch ein Zusammenleben für die unterschiedlichsten Vogelarten, die auf den Teichen schwimmen oder sich in der mediterranen Macchia und den Sumpfgewächsen verdeckt halten. Dieses auch für Istrien seltene und außergewöhnliche Gebiet kann man, außer während der Brutzeit (April und Mai), bei einem Spaziergang um den kleinen Teich, oder aus der Vogelperperspektive von einigen alleinstehenden oder in Baumkronen errichteten Hochständen genießen. Außer der Bekanntschaft mit den lebhaften Geschöpfen, ermöglicht der ornithologische Park Brioni es nur wenigen Glücklichen, sich dem Vogelgesang in der Strohhüte hinzugeben.
Kakadu Koki
Koki: der große Gelbhaubenkakadu (cacatua galerita)
Koki ist eine Legende auf Brioni, auch bekannt als Titos Papagei. Er ist eines der seltenen Exemplare von Gelbhaubenkakadus, die sogar bis zu 100 Jahre alt werden. Er gehört zur Familie der größten Papageienart, die sich durch eine sehr schwerfällige Haltung auszeichnen, einen ziemlich starken und kräftigen, bis zu 50 cm langen Körper, einem starken, festen Schnabel und Haubenfedern auf dem Kopf. Es handelt sich um eine sehr intelligente, gesellige und anmutige Vogelart, die sich unheimlich gerne badet.
Josip Broz Tito hat den Koki seiner Enkelin Aleksandra – Saši Broz zu ihrem neunten Geburtstag geschenkt. Koki lebte eine Zeit lang nicht mehr auf den Brioni, doch in den letzten drei Jahrzehnten ist er, neben dem Elefanten Sony und der Elefantin Lanka, der attraktivste Bewohner der Inselgruppe. Wegen seines Beitrags als Touristenattraktion von Brioni, hat Koki auch seine «Sommerresidenz» erhalten, so dass er im Sommer nicht im Fazanengehege lebt, sondern in unmittelbarer Nähe des Hotels «Neptun – Istra».
Dieser zweiundfünfzigjährige Pfiffikus mit weißem Gefieder und ein paar gelben Federn, ist die Verkörperung eines guten Mitarbeiters der Touristikbranche, ein Wesen, das versteht zu animieren, zu verführen und die Aufmerksamkeit für unbegrenzte Zeit auf sich zu ziehen. Er «erzählt», stolziert herum, und manchmal möchte er sogar «Hände schütteln», außerdem kennt dieser Papagei bestimmt viele Geheimnisse der Brioni… Mit ihm zusammen, der, wenn er gut gelaunt ist, auch redet (Hallo Alter, wie geht´s?, Wie heißt du?, Koki, Hallo, Tito…), haben sich fast alle bekannten Inselbesucher fotografieren lassen (z.B. die Prinzessin Carolina von Monacco, der Schauspieler John Malkovich, etc.).
Bilder
Anreise
Fazana ist der eigentliche Verbindungshafen zu den Inseln. Von hier aus sind individuelle Touren im Angebot. Den Nationalpark kann man allerdings auch von anderen Orten aus besuchen. Ab Pula und Rovinj werden etwas teurere Schiffreisen angeboten.
Für Segler oder Bootsfahrer
Das Ankern ist nur im Haupthafen Veli Brijun oder der Bucht Sv. Nikola auf Mali Brijun gestattet. Die Nautiker müssen sich zudem an der Rezeption des Hotel Neptun anmelden.
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