Archiv des Autors: Ricccardo Lorenz

Nationalpark Nördlicher Velebit

Der Nationalpark Nördlicher Velebit (kroatisch: Nacionalni park Sjeverni Velebit) wurde im Jahr 1999 zum Nationalpark erklärt und befindet sich im nördlichen Teil des Velebit-Gebirgsmassives in der Nähe der Stadt Senj an der kroatischen Adria.
Die Fläche beträgt 109 Quadratkilometer. Der Nationalpark bietet herrliche Aussichtspunkte, hohe Kletterfelsen und zahlreiche Höhlen. Nationalpark Nördlicher Velebit 3Im Jahr 1992 wurde dort Lukina Jama (Lukas Grotte) entdeckt, die bisher tiefste bekannte Höhle in Südosteuropa (1392 m). Die Region mit ihren großartigen Karstformationen ist ein lohnendes Ziel für Wanderer mit dem Fernwanderweg Premužićeva staza, Bergsteiger (Hajdučki i Rožanski kukovi), Höhlenforscher (Lukina Jama), Botaniker (Botanischer Garten am Zavižan) und Naturliebhaber allgemein.

Der Nationalpark liegt innerhalb des Biosphärenreservats „Velebit Mountain“ der UNESCO. Der breiteste Teil des Velebitmassivs reicht vom Pass Vratnik (698 m) auf der Straße Otočac-Senj bis zum Veliki Alan (1379 m). An der Meerseite türmen sich kahle Felsen über dem Velebit-Kanal auf und an der Landseite erstreckt sich eine bewaldete Hochebene.

Auf dem Zavižan (1594 m) befindet sich eine Berghütte und ein botanischer Garten; ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für Wander- und Reittouren; eine Herausforderung für erfahrene Mountainbiker, Kletterer, Flieger und Höhlenkundler. Der Bergrückenpfad “Premužićeva staza” führt durch das Reservat Rožanski kukovi und durch das streng geschützte Reservat Hajdučki kukovi und eröffnet herrliche Ausblicke auf das Meer und die Inseln bis zur Insel Rab.

 

INFORMATIONEN ÜBER DIE NATIONALPARK

  • Bilder
  • Video
  • Panorama
  • Map
  • Anreise

 

 

Bilder

Nationalpark Nördlicher Velebit Nationalpark Nördlicher Velebit Gebirge

nationalpark-noerdlicher-velebit-aussicht  Nationalpark Nördlicher Velebit Ausblick

nationalpark-noerdlicher-velebit-karst  Nationalpark Nördlicher Velebit Berge

Nationalpark Nördlicher Velebit Landschaft  Nationalpark Nördlicher Velebit Kroatien

 

 

Video

 

 

 

 

 

Map

 

Anreise

Die einfachste Anreiseroute führt über die Stadt Otočac. Sie erreichen Otočac, indem Sie die Autobahn Zagreb-Split nehmen oder die Landstraße benutzen, die über Josipdol in Richtung Senj führt, und fahren über den Kapela Pass. Von der Autobahn nehmen Sie die Straße nach Krasno, wo sich das Gebäude der Parkverwaltung befindet. Eine andere Anreisemöglichkeit ist die Straße nach Štirovača, die in den süd-östlichen Teil des Parks führt. Wenn Sie von der Küste anreisen, gibt es auch eine Straße aus Richtung Jablanac, die aber eher nicht zu empfehlen ist, da sie sehr schmal und eng ist. Sollten Sie dennoch diese Strecke wählen, erreichen Sie den Park von Südwesten her bei der Alan Berghütte. Darüber hinaus kann der Park erreicht werden auf gepflasterten Straßen über die Orte Mrkvište, Ledena Draga, Begovača und Štirovača. Und wenn Sie möchten, können Sie auch die Wanderwege von der Küste aus nehmen, und zwar aus Richtung Brisnice und Gornja Klada.

Die Hajdučki- und Rožanski kukovi-Naturschutzgebiete. Wobei die Felsgruppe der Rožanski-Gipfel etwas besser zugänglich ist, als das schwierige Terrain der Karst-Felsen der Hajducki kukovi. Die Landschaft ist wild und unzugänglich und es gibt noch viele Stellen, die kaum je von Menschen betreten wurden, und somit noch die Aura des Unbekannten und Unerforschten bewahren. Im Jahr 1993 wurde hier die Lukina Jama entdeckt, eine Höhle, die mit einer Tiefe von 1392 Metern die tiefste Höhle in Europa ist – und in der Welt auf dem achten Platz der Höhlentiefe liegt.

  • Die Almen des Veliki Lubenovac – Ein schönes Gelände in der Nähe des Hajdučki- und Rožanski kukovi-Naturschutzgebietes.
  • Der Premuzic-Pfad – Er führt durch die schönsten und interessantesten Teile des Parks
  • Die Visibaba – Ein botanisches Naturschutzgebiet.
  • Die Steilhänge des Zavižan-Balinovac-Velika kosa, ein streng geschützter botanischer Garten.
  • Das Borov vrh-Waldreservat.

 

Interessante Veranstaltungen:

Der Internationale Tag der Berge am 11. Dezember.
Die Feier des Internationalen Tages der biologischen Vielfalt am 22. Mai.

 

Unterkunft:

Der Nationalpark Sjeverni Velebit bietet Ihnen einfache Unterkünfte in Berghütten. In der Stadt Krasno finden Sie auch Hotels und private Unterkünfte.

 

Berghütten:

Berghütte Zavizan (20 Betten) Dort können Sie übernachten und es gibt auch die Möglichkeit, sich zu verpflegen (z. B. Tee, Kaffee, Bier und einfache Lebensmittel). Während der touristischen Saison können Sie auch reiten.
Berghütte Veliki Alan (46 Betten-5 Zimmer).Sie befindet sich im süd-westlichen Teil des Parks und kann bequem entweder zu Fuß, herabsteigend vom Premuzic-Pfad, oder mit dem Auto von der Küste her aus Jablanac, erreicht werden. In der Alan Berghütte findet der Besucher ebenfalls Lebensmittel. Sie können sich hier erholen und auf die Weiterfahrt in Richtung Küste vorbereiten, oder Sie wandern weiter auf dem Premuzic-Pfad. Hier www.plsavez.hr / hr / Planinarska_kuća_Alan finden Sie detaillierte Informationen.

 

 

 

Nationalpark Brijuni

Der Nationalpark Brijuni-Inseln (ital. Brioni) ist eine kleine Inselgruppe in der kroatischen Adria.

Fazana view to Kornati Island CroatiaSie liegt vor der Küste der historischen Region Istrien nur wenige Kilometer von der Küstenstadt Pula entfernt.  Zur Inselgruppe gehören 14 einzelne Inseln. Die Gesamtfläche des Parks beträgt inklusive der umgebenden Wasserflächen 36 km². Nur die größte Insel, Veli Brijun, besitzt Hotelanlagen und kann frei besucht werden. Auf den anderen Inseln befinden sich teilweise staatseigene und private Immobilien, die bewacht werden. Die Brijuni-Inseln sind für ihre landschaftliche Schönheit und den Abwechslungsreichtum bekannt. Die gesamte Inselgruppe steht unter Naturschutz. Der Nationalpark Brijuni wurde Im Jahr 1983 gegründet. Auf Veli Brijun gibt es ein weitläufiges Tiergehege.

Die Inselgruppe Brijuni kann man über Schiffsverbindungen von Fažana oder von Pula aus erreichen. Das Anlegen mit privaten Booten ist nur im Hafen der Hauptinsel gestattet. Außerdem ist Tauchen im Nationalpark nur von lizenzierten Tauchzentren aus erlaubt.

 

 

Informationen über die Nationalpark Brijuni

 

Nationalpark Brijuni Geschichte

Es gibt Überreste aus allen Zeitepochen – angefangen von den Dinosauriern, die an mehreren Stellen der Insel ihre Spuren hinterlassen haben. Es waren Theropoden, ähnlich dem Allosaurus. Die Inseln waren schon in vorantiker Zeit bewohnt. Archäologische Spuren deuten auf eine Erstbesiedlung um etwa 3000 v. Chr. hin. Aus römischer Zeit stammen die Ruinen in der Val Catena-Bucht / Uvala Verige. Auf einer Länge von über einem Kilometer breitet sich dort die größte villa maritima des adriatischen Meeres aus, die in etwa claudischer Zeit aus zwei wohl spätrepublikanischen villae rusticae entstand. Ein großes Terrassen-Wohngebäude, ein kleiner Tempelbezirk mit drei Tempeln, eine Bibliothek, Zisternen, eine Badeanlage (balnea) sowie einem Wirtschaftstrakt mit Wein- bzw.

Brijuni Byzantinisches Kastell

Ölproduktionsstätte; in späterer Zeit entstand in den Ruinen eine Färberei. Auf dem gesamten Archipel finden sich in augusteischer Zeit sieben villae rusticae sowie eine Saline und ein Steinbruch. Das byzantinische Castrum der Val Madonna entstand ebenfalls aus einer villa rustica und diente ab etwa dem 5. Jahrhundert als einzige befestigte Siedlung der Insel zum Schutz vor Seeräubern. In der Nähe findet sich die frühchristliche Basilika St. Madonna sowie die Reste der Kirche St. Peter. Im Zentrum der Insel befindet sich ein Kastell aus venezianischer Zeit mit einem Wehrturm und die St. Germanuskirche mit Kopien der Fresken von Beram und glagolitischen Schriften. Bis 1797 venezianisch wurden die Inseln Teil des österreichischen Küstenlands. Im Jahr 1866 versammelte Admiral Wilhelm von Tegetthoff die österreichische Flotte im Kanal von Fažana und führte sie von dort aus in die Seeschlacht von Lissa (heute Vis).

Im Jahr 1893 kaufte der österreichische Industrielle Paul Kupelwieser die Inseln und machte sie bewohnbar. Der Grund für die „Unbewohnbarkeit“ war die Krankheit Malaria. Kupelwieser las in einer Zeitung, dass Robert Koch in Italien Forschungen über die Malaria machen wollte. Er schrieb ihm daraufhin einen Brief und erläuterte die Situation auf der Insel. 1900/01 besuchte Koch die Insel zweimal. Als Überträger der Malaria identifizierte Koch die Anopheles-Mücke. Die Ausrottung der Malaria erfolgte durch mehrere Aktionen, nämlich die Durchimpfung der Personen auf der Insel (v.a. Arbeiter, die z.T. aus dem Zuchthaus von Capodistria kamen, und natürlich die Bewohner) und die Sanierung der Teiche mittels Petroleum. Das verhinderte die Vermehrung und begünstigte somit die Reduzierung oder Abwanderung der Mücke. Noch heute erinnert ein Denkmal an Robert Kochs Besuch auf der Insel (von Joseph Engelhart 1902).

Brijuni VestigeKupelwieser legte in den alten Steinbrüchen Spazierwege und geschützte „Boraplatzln“ an, betrieb Land- und Milchwirtschaft („Imperialkäse“) und Weinbau. Alois Zuffar war für die botanische Ausstattung zuständig, seine Pinien- und Zypressenalleen erfreuen heute noch den Besucher. Anton Gnirs machte sich verdient um die Ausgrabung der römischen Überreste. Kupelwieser importierte exotische Pflanzen und Tiere, errichtete Hotels, ließ eine submarine Wasserleitung bauen, vertraute auf modernste Technik und machte das Eiland (Hermann Bahr 1908: „Ich habe immer ein Eiland gesucht und immer nur Inseln gefunden, bis ich nach Brioni kam…“) zu einem fashionablen Kurort. 1913 entstand das erste Winterschwimmbad an der österreichischen Adria. In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg waren sie ein Treffpunkt für den Adel, Industrielle und das gehobene Bürgertum, auch zahlreiche Künstler besuchten die Insel. Tennis, Pferde, Schwimm- und Segelsport, eine natürliche Aromatherapie, die salzige, staubfreie Luft sorgten für gute Erholung. Viele Stammgäste blieben jedes Jahr mehrere Monate. Mit Hilfe von Carl Hagenbeck legte er einen Tiergarten an mit Affenschluchten, einer Straußenzucht, Gehegen mit Antilopen und einem Teich mit Flamingos. Im Ersten Weltkrieg war die Insel U-Boot-Stützpunkt der k.u.k Kriegsmarine.

Von 1918 bis 1943 gehörte Brioni zu Italien und wurden zu einem internationalen Treffpunkt für Sportbegeisterte: der damals größte Golfplatz Europas, Polo, Regatten. Die aufwendige Haltung von Polopferden für allfällige interessierte Gäste führte dann zusammen mit hohen Steuern zu finanziellen Schwierigkeiten, in deren Folge sich Paul Kupelwiesers ältester Sohn Karl erschoss. Es ging weiter bergab, bis der italienische Staat die hochverschuldete Insel übernahm. Nach der Kapitulation Italiens 1943 kamen die Deutschen. Daher wurden die Inseln 1945 bombardiert – fast alle Gebäude im Hafenbereich und das Seebad Saluga wurden zerstört, das Hotel Neptun 1. Große Schäden trug auch Neptun  III davon. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Inseln an Jugoslawien und wurden wie auch der größte Teil Istriens Teil Kroatiens.

Von 1947 an hatte der jugoslawische Staats- und Parteichef Tito hier eine seiner bevorzugten Residenzen, die gesamte Inselgruppe war damit für die gewöhnliche Bevölkerung verboten. Die Reste der alten Gebäude wurden z.T. abgerissen, z.T. neu aufgebaut und renoviert. Tito empfing auf Brijuni gern und häufig Staatsgäste und zahlreiche Hollywoodstars. 1956 unterzeichnete der damalige Präsident Tito auch das Abkommen zur Gründung der Blockfreien Staaten zusammen mit den Präsidenten Nehru und Nasser auf der Insel, welches dadurch als Brioni-Deklaration bezeichnet wird.

Nach Titos Tod (1980) wurden die Inseln zum Nationalpark. Die Insel Veli Brijun wird weiterhin von der kroatischen Regierung für Staatsempfänge und als Sommerresidenz des kroatischen Präsidenten genutzt. Auf Veli Brijun wurde mit der Brioni-Erklärung im Jahr 1991 der 10-Tage-Krieg in Slowenien mit Belgrad beendet.

 

Flora und Fauna

Briunij 6Auf den Inseln existieren rund 680 Pflanzenarten, von denen viele im übrigen Istrien gefährdet sind und die sich hier frei entwickeln können. Bekannt sind die großen Eichenwälder. Neben verschiedenen einheimischen mediterranen Spezies wie Stechpalmen, Myrten, Erdbeerbäumen, Mastixsträuchen, Manna-Eschen oder Besenheiden leben hier auch importierte Arten wie Pinien, diverse Kiefern und Zedern wie Libanonzedern, Eukalypten, Tannen, Mammutbäumen oder Zypressen. Auch exotische Pflanzen wie Palmen und Kakteen sind großzügig gepflanzt.

Eine besondere Sehenswürdigkeit stellt der sog. uralte Olivenbaum dar. Anhand der C-14 Methode wurde festgestellt, dass dieser rund 1600 Jahre alt ist.

Ein Großteil der Pflanzenwelt auf den Brioni Inseln hat mediterrane Merkmale. Die wichtigsten Pflanzenkategorien auf Veliki Brijun sind:

 

 

Macchia

Den ökologischen Unterschieden der Standorte trotzend (Erhebungen, Sonnenlage, Boden, ständiger Einfluss des Meers), tritt in einem großen Teil auf Veliki und Mali Brijun ein als Macchia bezeichnetes Vegetationsstadiums des Waldes auf. Die Macchia ist auf allen Inseln anzutreffen. Auf den kleineren Inseln tritt sie komplett mit den bereits erwähnten Waldarten auf. Wegen des auf Veliki Brijun lebenden Wilds ist die Macchia hier teilweise verändert. Die schönste Macchia ist bis zu 8 Meter hoch, dicht und undurchdringlich, und auf der Halbinsel Peneda (Veliki Brijun) und den Inseln Vanga, Madona und Mali Brijun unverändert anzutreffen. Diese Macchia zählt zu den repräsentativsten Macchia-Flächen des Mittelmeers.

 

 

Mediterrane Gewächse

Neben der Steineiche gibt es weitere wichtige bodenständige mediterrane Pflanzenelemente, wie die Großblättrigen Steinlinden, Erdbeerbäume, Myrten, Terebinthen und Mastixbäume, Baumheide und die Schwarzesche.

Die rankende Stechwinde, der Mäusedorn, das Asparagus, die Gemeine Schmerwurz und die mediterrane Wildrose machen den Wald nahezu unwegsam.

 

Erdbeerbaum – Arbutus unedo
Familie der ERICACEAE

Ein Mittelmeergewächs, das sich durch einen schönen immergrünen Strauch oder kleinen Baum darstellt. Er wächst als Zierpflanze der Macchia an vielen Stellen an der Adriaküste. Die grünlich-weißen Blüten entwickeln sich zu einer reichen und schönen Blütenpracht von Oktober bis November. Die orange-roten runden Früchte, die Erdbeeren ähneln, sind an der Oberfläche uneben und dicht mit sogen. Nüsschen besäht. Die Früchte sind nicht besonders schmackhaft, und werden in unseren Küstengebieten nicht besonders geschätzt. Der Konsum einer größeren Menge Früchte ruft Verdauungsprobleme hervor und kommt fast einer Trunkenheit gleich. Bereits die alten Römer kannten die Wirkung dieser Früchte beim Genuss in größeren Mengen. Der Name „unedo“, ein alter römischer Begriff für diese Beere, bedeutet übersetzt nach Plinius “unum tantum edo” (ich esse nur eine).

Auf den Brioni wird ein Teil der Früchte zu Schnaps verarbeitet.

 

 

Myrte – Myrtus comunis
Familie der MYRTACEAE

Nationalpark Brijuni LandschaftDie Myrte stammt ursprünglich aus dem Osten, und wurde bereits in vorgeschichtlicher Zeit in die Mittelmeerländer gebracht. Bei den antiken Völkern war dieses schöne aromatische Gewächs, wie auch der Lorbeer, heilig und besonders geschätzt.

Sie wurde auch häufig kultiviert. Als Wildwuchs wächst sie nur in sonnigen und warmen Küstenregionen, weil sie kälteempfindlich ist. Die Pflanze blüht im Juli und August mit fünf weißen und zarten, angenehm riechenden Blütenblättern und viel Blütenstaub.

Ihre Beerenfrüchte reifen im November. Beeren der Myrte haben einen angenehmen, süßlichen, aromatischen und etwas harzigen Geschmack. Die alten Athener aßen sie frisch, und im alten Rom wurden sie als Gewürz und verdauungsförderndes Getränk verwendet.

 

 

Terebinthe – Pistacia terebinthus
Familie der ANACORDIACEAE

Andere Bezeichnung: Terpentin-Pistazie, Terebinth-Pistazie, Terpentinbaum.

Ein verzweigter bis 10 m hoher Laubstrauch, mit aromatischem, harzigem Geruch und einer reichen schönen Krone. Die Blätter wachsen wechselständig an einem über 20 cm langen Stiel, unpaarig gefiedert, bestehend aus 5-11 länglich ovalen, an den Rändern gleichmäßigen Blättern, die von oben dunkelgrün und an der Unterseite heller sind. An den Blättern treten häufig an Johannisbrot ähnelnde Gallen auf, die durch Insektenstiche entstehen. Die winzigen grünlichen Blütenknospen entwickeln sich zu langen, geraden traubenförmigen Blüten ab April, zeitgleich mit den Blättern.

Die Terebinthe ist ein mediterraner Baum, der bei uns in der Macchia und im Unterholz der Küstenregion anzutreffen ist. Sie wächst in trockenen, warmen und steinigen Gebieten von Istrien bis Albanien.

Die Früchte der Terebinth-Pistazie sind ungiftig und können im rohen Zustand gegessen werden, und haben einen bitterlichen und herben, harzigen und aromatischen Geschmack. Die Früchte werden mancherorts als Heilmittel gegen Verstopfung angewandt. Früher wurden die jungen Triebe dieser Pflanze gekocht und gegessen.

 

 

Der alte Olivenbaum

Olivenbaum (lat. Olea eurpea mill.)

Der alte Olivenbaum ist einer der ältesten Olivenbäume im Mittelmeerraum. Bestätigt wird dies durch Untersuchungen, die an einer Holzprobe des alten Olivenbaums vom Institut Ruđer Bošković in Zagreb in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts vorgenommenen wurden. Mittels der Methode einer Karbonanalyse (durch Anwendung der radioaktiven Isotopen des Kohlenstoffes C14 an der Probe eines Holzstücks aus dem Wurzelhals des Stamms des Olivenbaums) wurde ein Alter von etwa 1600 Jahren festgestellt.

In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts zerbrach der Olivenbaum durch ein Unwetter in zwei Teile. Die infolge des Zerberstens des Stamms entstandenen Wunden wurden mit Beton konserviert (eine damals in der Baumzucht sehr populäre Methode zur Konservierung).

Die Baumkrone hat aus der Vogelperspektive 22 x 8 Meter, mit einer Höhe von 6 Metern.

Der Olivenbaum ist auch heute noch fruchtbar, wirft also Früchte ab, aus denen Olivenöl hergestellt wird.

Die Ernte der Oliven findet im Oktober statt, und durchschnittlich werden etwa 30 kg geerntet. Aus diesen 30 kg Oliven ergeben sich im Durchschnitt etwa 4,1 kg Öl in der Qualität extra vergine (Bescheinigung der chemischen Bestandteile im Labor des Instituts für öffentliche Gesundheit der Stadt Pula). Die beste chemische Analyse ergab 0,11% freie Fettsäuren, wobei die Peroxydzahl 1,95 betrug.

Der Olivenbaum ist ein fester Bestandteil der einzigartigen Landschaft von Brioni und gibt, mit seiner üppigen und reichen Baumkrone und dem beeindruckenden Umfang seines Stamms, ein unverwechselbares Bild in dieser Mikrolokalität, in der er sich befindet, ab.

 

 

Gebietsfremde Arten

Neben den einheimischen (autochthonen) Arten, wird der Pflanzenbestand dieser Parklandschaften und Alleen noch durch zahlreiche eingebrachte (allochthone) Arten ergänzt: Pinie, Aleppo Kiefer, westmediterrane Kiefer, Türkische Kiefer, Schwarzkiefer, atlantische Zeder, Himalaya- und libanesische Zeder, griechische und spanische Tannen, Mammutbaum, Zypressen, Eukalyptus u.a.

Die exotischen Gewächse sind hauptsächlich um die Villen und Hotels gruppiert und angepflanzt worden (Palmen, Yucca, Kakteen u.a.).

 

 

Wälder

Briunij Wald
Die Gemeinschaft der Steineichenwälder finden wir in ihrer typischen Zusammensetzung an einigen Stellen der Insel Veliki Brijun (die schönste Fläche ist östlich von der Weißen Villa), wobei es auch auf Mali Brijun eine kleine Gemeinschaft von Steineichen gibt.

 

Steineiche – Quercus Ilex
Familie der FAGACEAE

Die Steineiche wird auch Grüneiche genannt, weil es sich um eine immergrüne Pflanze handelt, die von den Südküsten Europas bis Nordafrika verbreitet ist. Der Baum wird bis zu 25 m hoch, hat einen kurzen Stamm, dessen Umfang mehr als 1 m betragen kann, sie hat eine große, ovale und dichte Krone. Die Rinde ist bei jungen Pflanzen grau und glatt, ist jedoch bei älteren in beinahe quadratische Platten aufgeplatzt. Die Blätter sind einfach, wechselseitig angeordnet, ledrig und bleiben sogar 2 – 3 Jahre am Baum. Die Blüte wird zur Eichel, die klein und bis zur Hälfte mit einem aus haarigen Schuppen bestehenden Fruchtbecher (Cupula) bedeckt ist. Die Eicheln der Steineiche haben von allen Eicheln den größten Energiewert und die geringste Gerbsäure und sind daher auch zum Verspeisen geeignet. Über die Genießbarkeit der Eicheln gibt es Angaben in Werken mehrerer antiker Schriftsteller. Plinius schreibt bspw., dass die Eichel am besten schmeckt, wenn sie in Asche gebacken wird. Gerade die Eichel der Steineiche wurde auch von dem Dichter Mavro Vetranović besungen, der sie für geschackvoller als die Kastanie hielt.

Steineichenwälder sind zusammen mit den Lorbeerbäumen am häufigsten im östlichen Teil des Veli Brijuns vertreten. Nirgendwo an der kroatische Küste gibt es solche einheitlichen Flächen eines gemischten Waldbestands von Steineichen und Lorbeerbäumen, was eine der bedeutendsten Kuriositäten von Brioni ist. In der unteren Etage dieser Gemeinschaft wachsen außerdem der Erdbeerbaum und die Großblättrige Steinlinde.

 

 

Landschaftsparks

Ein Großteil der offenen Rasenlandschaft entstand auf ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen, die in der Vergangenheit lange existierten und dann, wegen der immer stärker abnehmenden Bevölkerung (Krankheit, Auswanderung…) aufgegeben wurden. Während der Arbeiten zur Neugestaltung der Brioni in ein modernes Touristengebiet (ab dem Jahr 1894), wurde ein Teil der autochthonen Macchia und des Buschwalds reduziert, doch blieben die größten und schönsten Bäume und Steineichengruppen davon unberührt. Einige dieser Bäume sind heute erstklassige Solitäre, also allein stehende Bäume (mit Baumkronen von bis zu 20 m), die einzelne Lichtungen und Aussichtspunkte kennzeichnen und ihnen ihre Identität geben. Das Wild sorgt für das ordentliche Aussehen dieser Bäume, die die Form eines „Regenschirms“ erhalten (bis zu einer Höhe von 2 m gibt es keine Zweige, weil das Wild die Blätter und jungen Triebe ablaubt), besser als es ein Gärtner jemals tun könnte.

 

 

Fauna

Oiseau heinÜber 250 Vogelarten, beispielsweise seltene Kormorane, finden sich hier. In einer Saline wurde ein Vogelschutzgebiet eingerichtet. An freilebenden Säugetieren finden sich auf der Insel Feldhasen und importierte Hirsche, Rehe und Europäische Mufflons. Die Insel ist von unzähligen Pfauen, Eidechsen, Käutzchen, Möwen und Zikaden bevölkert.
Es gibt auch einen Ethno-Park, in dem ein typisch istrischer Hof mit istrischen Ochsen (Boškarin), istrischen Schafen (Pramenka), Eseln und Ziegen vorgestellt wird.
Eine der größten Sehenswürdigkeiten der Inseln ist der Safaripark am nördlichen Ende Veli Brijuns; seit 1979 werden hier Elefanten, Lamas, Zebras, Nilgauantilopen, somalische Schafe, heilige indische Kühe, Esel und Strauße präsentiert. Nachdem der Elefant Sony im Frühjahr verstorben ist, ist seine Frau Lanka allein. Star der Insel ist Titos Gelbhaubenkakadu Koki, der auch 30 Jahre nach dem Tod seines Herrchens noch so lachen und husten kann wie er.

 

 

Tiere in freier Natur

Der Hase (Lepus europaeus sp.) wurde auf der Inselgruppe angetroffen, und zwischen 1902 und 1908 brachte man die Axishirsche (Aksis aksis), Damhirsche (Dama dama) sowie Mufflons (Ovis musimon) auf die Insel, so dass deren Nachkommen heute die Krönung der Wälder, Parks und Waldlichtungen der Brioni sind, sowie ein Teil seiner Identität und des gesamten Erlebnisses seiner Besucher.

Reich vertreten ist auch die einheimische Vogelwelt. Einzelne kleinere Inseln sind außergewöhnlich gute Habitate, auf denen Möwen und Seeschwalben brüten, sowie selten gewordene Arten der Krähenscharbe. Die Brioni sind ein sehr wichtiger, Saison bedingter Aufenthaltsort für nördliche Vogelpopulationen, und hier ist die Lokalität der Saline sehr interessant. Es handelt sich um einen ausgesprochen feuchten Raum mit drei versumpften Teichen und einer Fläche von etwa 8 ha, die zur Erhaltung dieses ornithologischen Reservats eingezäunt ist. Ein großer von Schilf umgebener See bietet gute Bedingungen für die Brut von Drosselrohrsängern, Purpurhühnern, Maskenschleiereulen und Wildenten. Im Schlamm und seichtem Wasser finden die Vögel Insekten, Mückenlaichen und Gambusien, also Fischchen, die bei der Bekämpfung der Malaria zu Beginn des vorigen Jahrhunderts eine sehr wichtige Rolle gespielt haben. In diesem eingehegten Raum können sich Bodengewächse und niedrige Pflanzen ungestört entwickeln, weil es hier keine Einflüsse vom Wild gibt, so dass dieses Biotop für verschiedene Grasmückenartige, Nachtigalle, Drosseln, Weidenlaubsänger und andere Singvögel ideal ist. In den Baumkronen der Kiefern bauen Sperber, Habichte und Bussarde ihr Nest. Von den anderen Raubvögeln sind regelmäßig die Rohrweihe und die Kornweihe zu sehen. Mit dem Ausklang des Sommers und im Herbst kommen verschiedene sich auf der Durchreise befindende Vogelarten in die Saline, die ihren Weg dann weiter gen Süden fortsetzen. Bereits im August sieht man Schnatterenten, Pfeifenten sowie Löffelreiher, Tauchreiher, Spießenten und Knäkenten. Von den Reihern kann man den kleinen Seidenreiher, den Fischreiher, den Purpurreiher, den Rallenreiher und den Nachtreiher antreffen.
Die Anwesenheit von großen Seidenreihern, schwarzen Klapperstörchen und Rohrdommeln weist darauf hin, dass dieses Habitat auch für seltene und gefährdete Vogelarten bedeutungsvoll ist, da sie hier neben Ruhe auch genügend Nahrung finden.

 

 

Safaripark

Im nördlichen Bereich von Veliki Brijun wurde 1978 in einem abgezäunten Gebiet in der Größe von 9 ha ein Safaripark eingerichtet, in dem exotische Pflanzenfresser leben: die indischen Elefanten Sony und Lanka, Lamas – von südamerikanischen Kamelen, die nach einer indianischen Legende während der frühesten Epoche der menschlichen Existenz gezähmt wurden, Zebras, Nilgaus und Kob-Antilopen, somalische Schafe und indische heilige Kühe sowie landestypische Esel.

 

Die Nilgaus oder Nilgauantilopen sind ein Geschenk aus Indien von Nehru aus dem Jahr 1959.
Häufig werden die Vorzüge der Antilopen mit nur drei Worten umschrieben: schnelle, scheue und reizende Tiere. In Afrika gelten sie als „schneller als der Wind, und unfassbar wie ein Traum“. Aus ihren großen Augen mit den langen Augenwimpern strahlen sie eine Sanftmütigkeit, Zaghaftigkeit aber auch Angst vor einem Verfolger aus. Ihre eigentliche Heimat ist Asien, doch heute sind sie in ganz Afrika verbreitet: in den Steppen und Savannen, Dschungeln und Flusstälern, und sogar in den Gebirgshängen. Der arabische Name für die Antilope bedeutet “Blütenauge”. Die kräftigen Nilgauantilopen sind die einzigsten Vertreter der großen Antilopen auf südasiatischem Boden. Dem Ursprung nach ist dies eine indische Antilopenart. Wegen der dunkelblauen Farbe des Männchens werden Sie auch Blauantilopen genannt. Sie leben in kleinen Herden, die Männchen knieen während eines Kampfes auf den Vorderbeinen. Die Weibchen bringen 1 bis 2 Junge zur Welt.

Der Kob oder die Moorantilopen sind ein Geschenk aus Sambia aus dem Jahr 1962 von Kenneth Kaunda.
Es handelt sich um eine afrikanische Antilopenart, mit gelb-brauner Farbe bei Männchen und Weibchen. Für die Männchen sind die 70 cm langen spitzen Hörner charakteristisch, und ihre besonders graziöse Haltung verdanken sie dem im Verhältnis zum Vorderteil angehobenen hinteren Teil ihres Körpers. In ihrem natürlichen Habitat leben 20 – 40 männliche und weibliche Tiere in Herden zusammen. Die Weibchen sind bereits mit 2-3 Jahren geschlechtsreif und werfen je ein Junges.

Die somalischen Schafe, sind ein Geschenk aus Äthiopien von 1959. Ihre eigentliche Heimat ist Asien, doch sind sie bis Südeuropa, Afrika und den nördlichen Teilen Amerikas verbreitet. Jede Gebirgsgruppe in Asien hat eine oder zwei spezifische Schafsarten, und so entstand auch das somalische Schaf. Sie sind hauptsächlich dunkelfarbig, doch dominiert die dunkelbraune Farbe. Die Schafsböcke haben lange Haare unter dem kräftigen Hals und nach unten gebogene Hörner, während sowohl die Hörner als auch die Haare bei den Weibchen kurz sind. Selten kalbt es zwei Junge. Die Schafe leben in Großherden.
Da sich die Tiere im Sararipark frei bewegen und das gemeinsame Leben das Seine beigetragen hat, erblickte am 05.03.2003 auch Brionko das Licht der Welt, ein junges Kalb, das eine Mischung aus somalischem Schaf und Mufflon ist. Ein sympathisches Exemplar eines seltenen, wahrscheinlich einzigen Falles, einer überhaupt stattgefundenen Paarung zwischen einem Mufflon und einem somalischen Schaf.

Lamas sind südamerikanische Kamele, und unterscheiden sich von echten Kamelen durch einen kleineren Körper und einem verhältnismäßig großen, sehr kompakten Kopf mit einer spitzen Schnauze, großen Augen und schlanken Beinen, mit stärker gespaltenen Hufen. Die Lamas haben nur einen Höcker, und ihr Haar ist lang und wollig. Sie leben in den Hochebenen des Gebirgszugs Kordilleren bis in einer Höhe von 4500 m. Von ihrer Wolle stellen die Indianer von jeher Decken und Ponchos her.

Das Steppen- und Bergzebra (Equus quagga und Eguus zebra), kam als ein Geschenk von Seku Ture aus Guinea 1960 und 1961 nach Brioni. Ein altertümlicher lateinischer Schreiber berichtete, dass der römische Kaiser Caracalla im Jahr 211 n. Chr. außer Tigern, Elefanten, Nashörnern, auch ein “Tigerpferd” in die Arena schickte, und es eigenhändig tötete. Offensichtlich hat dieser Schreiber bei dieser Bezeichnung an eine Art der afrikanischen wilden Pferde, bzw. Zebras gedacht.

 

Briunij 3Das Bergzebra ähnelt mehr einem Esel als einem Pferd. Sie leben in den Gebirgsregionen Süd- und Ostafrikas und bewegen sich meist in großen Herden zusammen mit Antilopen, Giraffen und Straußen. Selbst der Löwe, zu dessen Beute sie werden können, fürchtet ihre kleinen jedoch stahlharten Hufen. Trotz zahlreicher Versuche ist es bis heute nicht gelungen, Zebras als Haustiere zu zähmen. Heute noch gibt es unter den Zoologen unterschiedliche Meinungen, ob ihr gestreiftes Fell als Schutz in der Landschaft dient, oder nicht.

 

 

 

Das Zebu oder heilige indische Rind (Bos indicus) wurde im Jahr 1959 als ein Geschenk von Nehru aus Indien übergeben. Dieses kleine heilige Rind ist eigentlich eine Zwergart der heiligen indischen Kühe. Es hat alle Eigenschaften eines Rindes, nur ist es viel kleiner und leichtgewichtiger. Ausgewachsene Ochsen sind dunkelbraun, mit starken und kurzen Hörnern und einem charakteristischen Höcker, in dem Nahrungsreserven gespeichert werden. Die Ochsen sind bis zu 300 kg schwer, während die Kühe bis 150 kg wiegen. Es wird jeweils ein Junges gekalbt.

 

Die Elefanten – Elephantidae – und zwar die indischen Elefanten auf Brioni (Elephas maximus) sind ebenfalls ein Geschenk aus Indien von 1974. Elefanten werden bis zu 3 m groß und wiegen bis zu 4 – 5 Tonnen. Sie leben in den Urwäldern Indiens, auf Sri Lanka, Borneo und Sumatra. Die Bullen können bis zu 6 Tonnen schwer werden, und sind somit auch die größten Landsäugetiere auf der Erde. Trotz seiner Größe hat der Elefant einen leisen und leichten Gang, da seine flachen Füße ein elastisches Bindegewebspolster besitzen, wie ein Kissen. Außerdem bewegt er sich quasi auf Zehenspitzen. Mit seinem Rüssel kann er fühlen, riechen, atmen, und bei Bedarf auch trompeten. Er benötigt täglich mindestens 80 kg Nahrung, und zieht durch den Rüssel 6-10 Liter Wasser mit einem Sog ein, so dass er sogar bis zu 200 Liter Wasser auf einmal trinkt.

 

Die Esel (Roko und Bero) waren einst Tiere von armen Leuten, die hauptsächlich dem Ackerbau dienten und zum Tragen von Lasten, und machmal zum Pflügen benutzt wurden. In unserem Land werden sie immer rarer und stellen bereits eine gefährdete Art dar. Im Safaripark sind sowohl istrische als auch dalmatinische Esel anzutreffen, die eine spezifische Attraktion darstellen.

 

 

Ethnopark

Der Ethnopark befindet sich im Rahmen des Safariparks, und präsentiert landestypische Tiere eines istrischen Bauernhofs: das Istrische Rind (Boškarin), das Istrische Schaf (Istrisches „Pramenka“), Esel und Ziegen.
Er ist dafür vorgesehen, diesen einheimischen Tieren Istriens hier einen Platz zum Leben zu verschaffen und sie bekannt zu machen, so dass er auch Einrichtungen enthält, die den Lebensbedingungen dieser Haustiere angemessen sind. Es handelt sich um istrische offene Unterstände (eine überdachte Fläche mit Futterstelle).

 

DAS ISTRISCHE RIND (BOŠKARIN)

Briunij 4Ist das istrische Rind ein “Urrind”? Über die Herkunft des Boškarins gibt es zahlreiche Überlegungen. Einige neigen dazu, ihn in die Gattung des Niederungsviehs zu stecken, das mit den römischen Legionen in den ersten Jahrhunderten nach Christi nach Istrien kam. Bekannt ist ebenfalls, dass die von Attila im Jahr 452 geführten Horden, das Niederungsvieh in unsere Gegend brachten. Andere wiederum behaupten, aufgrund von über 10.000 Jahre alten Überresten von Wildrindern aus den istrischen Höhlen, dass das istrische Rind ein direkter Nachkomme des wilden Auerochsen sein könnte. Das Istrische Rind hat einen starken Körperbau und eine robuste Gestalt. Es gehört zur Gattung der primigenen Rinder. Seine Farbe ist hellgrau, mit dunkelgrauen Pigmenten und dunkleren Farbtönen, die sich meistens am Hals, den Vorderbeinen, Bauch und Teilen des Gesichts befinden.

Der Kopf ist langgezogen, mit lebhaften und lieblichen Augen. Die Ohrmuscheln sind mit dunklen Haaren bewachsen, sowie der untere und innere Teil des Schwanzes.

Ein besonderes Erkennungszeichen dieser Gattung ist der mit Pigmenten versehene Gaumen und die dunkelgraue Zunge. Der echte istrische Ochse hat eine schwarze Stirn. Die Hörner sind an der Wurzel grau oder gelblich grau, während die Spitze des Horns gewöhnlich schwarz ist.

Das Kalb wird in einer rötlich-braunen Farbe geboren, doch im Alter von drei Monaten schlägt die Farbe ins Graue um. Das istrische Rind ist eine spätreife Gattung, dessen Wachstum nach 6 Jahren beendet ist. Diese Gattung ist dem karstige Terrain sowie dem hiesigen Klima und den fehlenden Weiden gut angepasst. Es hält viel aus, ist ruhig, gehorsam und ausdauernd bei der Arbeit, so dass es von den Istriern gerne beim Pflügen des Bodens und beim Tragen von Lasten benutzt wurde. Nicht selten tat es bis zu 20 Jahre seinen Dienst.

Nach den Kriterien der Welternährungsorganisation (FAO) ist das istrische Rind vom Aussterben bedroht.

 

 

DAS ISTRISCHE SCHAF

Das istrische Schaf entstand aufgrund des mediterranen Schafes, das in der Vergangenheit von den Istriern eingeführt wurde. Wahrscheinlich war bei der Entstehung dieser Gattung auch das Schaf der istrischen Rasse „Pramenka“ beteiligt. Es gibt einen großstämmigeren Typ des istrischen Schafs (Südistrien), und einen kleineren Typ (Gebiet um Labin und Ostistrien).

Trotz der unterschiedlichen Theorien bezüglich des Entstehens dieser Rasse, steht fest, dass sich auf diesem geografisch isolierten Gebiet ein ausgesprochen großwüchsiges Milchschaf entwickelt hat.

Das Schaf von aristokratischem Aussehen und griechischem Profil
Das istrische Schaf unterscheidet sich bereits auf den ersten Blick von unseren anderen Rassen. Es handelt sich um die Rasse eines großwüchsigeren Milchschafs, bzw. um ein größeres und längeres Schaf mit verlängerten Extremitäten. Die Grundfarbe ist weiß, jedoch dicht gesprenkelt mit größeren und kleineren schwarzen Klecksen und Flecken. Auch am Kopf treten häufig Flecken auf, die größtenteils schwarz sind, aber auch hell- und dunkelgelb oder braun sein können.

Das istrische Schaf wird hauptsächlich für die Milchproduktion benötigt. In dem Zeitraum, in dem es Milch abwirft (210 Tage) werden zwischen 135 und 145 Liter produziert. Einzelne Schafe geben sogar bis zu 200 Liter, was eine sehr gute Voraussetzung ist, die Milchproduktion noch zu erhöhen. Aufgrund dieser Milchproduktion können pro Schaf zwischen 15 und 20 kg Käse hergestellt werden. Auf der Ćićarija wird ein harter Schafskäse hergestellt – der „ćićarski“ Käse. Dieser Käse wird traditionell in einem Käsekessel hergestellt, und die dickgelegte Milch wird mit einer Käseharfe („paklenar“) zerkleinert, und nachdem die Gallerte aus dem Kessel entfernt wurde, wird sie zum Trocknen auf sogenannte „lesnice“ gelegt. Hier reift der Käse etwa 20 Tage und ist dann zum Verzehr geeignet.

 

 

Saline

In einer tiefen südlichen Bucht der Insel Veliki Brijun befindet sich hinter der Landzunge Gromače das Vogelreservat Saline. Es erstreckt  sich auf einer Fläche von 7 ha, auf der sich Sumpfgewächse und drei Teiche befinden. Im Rahmen des größten Teichs, dessen Umrisse und Geheimnisse durch Schilf verdeckt werden, gibt es eine kleine Insel mit einem Strohhäuschen, in dem sich Josip Broz Tito oft zurückzuziehen pflegte, um dem Vogelgezwitscher zu lauschen.

Dieses Vogelreservat entstand auf den Überresten einer mittelalterlichen Meersaline zur Salzherstellung, die ursprünglich eine antike Saline war, deren Spuren auch heute noch an der Meeresküste sichtbar sind. Die Bedeutung und Wichtigkeit dieser Saline geht aus alten Schriften hervor, in denen es heißt, dass der Ertrag aus dem Verkauf des Salzes von Brioni eine “außerordentliche Einnahmequelle der Venezianischen Republik ist”, oder aber, wenn Sie eine Saline eröffnen wollen, dann müssen Sie “die Saline der Inzulae Brionorum besuchen, die seit Jahrhunderten exzellent arbeitet”. Im Jahr 1960 wurde das Gebiet der Saline aufgrund Bodenverbesserungsarbeiten aufgeschüttet und es bildeten sich zwei Teiche, zu denen sich im Jahr 1973 ein dritter gesellte. Von da an erhielt  der See und die Umgebung ihre endgültige funktionelle Landschaftsform, und dieses Gebiet wurde zu einem Platz für heimische und Zugvögel, bzw. zu einem ornithologischen Park.

Heute bietet der ornithologische Park Brioni ein phantastisches Bild und eine Idylle des Vogelgesangs, aber auch ein Zusammenleben für die unterschiedlichsten Vogelarten, die auf den Teichen schwimmen oder sich in der mediterranen Macchia und den Sumpfgewächsen verdeckt halten. Dieses auch für Istrien seltene und außergewöhnliche Gebiet kann man, außer während der Brutzeit (April und Mai), bei einem Spaziergang um den kleinen Teich, oder aus der Vogelperperspektive von einigen alleinstehenden oder in Baumkronen errichteten Hochständen genießen. Außer der Bekanntschaft mit den lebhaften Geschöpfen, ermöglicht der ornithologische Park Brioni es nur wenigen Glücklichen, sich dem Vogelgesang in der Strohhüte hinzugeben.

 

 

Kakadu Koki

 

Koki: der große Gelbhaubenkakadu (cacatua galerita)

Koki ist eine Legende auf Brioni, auch bekannt als Titos Papagei. Er ist eines der seltenen Exemplare von Gelbhaubenkakadus, die sogar bis zu 100 Jahre alt werden. Er gehört zur Familie der größten Papageienart, die sich durch eine sehr schwerfällige Haltung auszeichnen, einen ziemlich starken und kräftigen, bis zu 50 cm langen Körper, einem starken, festen Schnabel und Haubenfedern auf dem Kopf. Es handelt sich um eine sehr intelligente, gesellige und anmutige Vogelart, die sich unheimlich gerne badet.

Josip Broz Tito hat den Koki seiner Enkelin Aleksandra – Saši Broz zu ihrem neunten Geburtstag geschenkt. Koki lebte eine Zeit lang nicht mehr auf den Brioni, doch in den letzten drei Jahrzehnten ist er, neben dem Elefanten Sony und der Elefantin Lanka, der attraktivste Bewohner der Inselgruppe. Wegen seines Beitrags als Touristenattraktion von Brioni, hat Koki auch seine «Sommerresidenz» erhalten, so dass er im Sommer  nicht im Fazanengehege lebt, sondern in unmittelbarer Nähe des Hotels «Neptun – Istra».

Dieser zweiundfünfzigjährige Pfiffikus mit weißem Gefieder und ein paar gelben Federn, ist die Verkörperung eines guten Mitarbeiters der Touristikbranche, ein Wesen, das versteht zu animieren, zu verführen und die Aufmerksamkeit für unbegrenzte Zeit auf sich zu ziehen. Er «erzählt», stolziert herum, und manchmal möchte er sogar «Hände schütteln», außerdem kennt dieser Papagei bestimmt viele Geheimnisse der Brioni… Mit ihm zusammen, der, wenn er gut gelaunt ist, auch redet (Hallo Alter, wie geht´s?, Wie heißt du?, Koki, Hallo, Tito…), haben sich fast alle bekannten Inselbesucher fotografieren lassen (z.B. die  Prinzessin Carolina von Monacco, der Schauspieler John Malkovich, etc.).

 

Bilder

Hafeneinfahrt Nationalpark Brijuni  Nationalpark Brijuni

Nationalpark Brijuni Ausblick  Nationalpark Brijuni Villa

Nationalpark Brijuni Kroatien  Nationalpark Brijuni Rehe

Nationalpark Brijuni Zebra  Nationalpark Brijuni Kühe

Nationalpark Brijuni Landschaft  Nationalpark Brijuni Kaktusfeigen

Nationalpark Brijuni Byzantinisches Kastell

 

 

Anreise

 

Fazana ist der eigentliche Verbindungshafen zu den Inseln. Von hier aus sind individuelle Touren im Angebot. Den Nationalpark kann man allerdings auch von anderen Orten aus besuchen. Ab Pula und Rovinj werden etwas teurere Schiffreisen angeboten.

Für Segler oder Bootsfahrer

Das Ankern ist nur im Haupthafen Veli Brijun oder der Bucht Sv. Nikola auf Mali Brijun gestattet. Die Nautiker müssen sich zudem an der Rezeption des Hotel Neptun anmelden.

 

Video

 

 

 

 

Map

Nationalpark Mljet

Im Nordwesten der Insel Mljet befindet sich ein sehr schöner Nationalpark. Gegründet wurde der Nationalpark Mljet am 11.11.1960 und gehört seitdem zu den Hauptattraktionen der grünen Insel, wie Mljet auch genannt wird. Das Besondere an diesem Gebiet sind, neben den uralten Kiefer-und Steineichenwälder, die gesamte über Jahrhunderte gewachsene Schönheit der Natur. Hier findet man den Kanal Soine, den Großen und den Kleinen See sowie einige bedeutende kulturelle und historische Denkmäler, wie beispielsweise Paläste und Basiliken. Besonders schön ist auch die kleine Insel der Heiligen Maria mit dem Benediktinerkloster.

Der National Park Mljet liegt ca. 20 km nördlich von Sobra, wo sich der Hafen der Insel befindet. Am besten fährt man mit dem Auto oder dem Roller dorthin. Die Fahrt ist recht einfach, da es nur eine Straße gibt und der Park früh ausgeschildert ist. Der Eintritt in den Nationalpark beträgt 90 Kuna pro Person, das entspricht gut 12 €. Am Eingang in den Park befindet sich ein großer naturbelassener kostenloser Parkplatz. Hier gibt es Picknickbänke und -tische, eine große Karte von dem Park und ein kleines Häuschen, in dem man die Eintrittskarten kaufen kann.

Mljet Insel

Von hier aus geht man nur ein paar Minuten zu Fuß weiter und dann gelangt man schon an die Anlegestelle, von wo aus die Schiffe des Parks zur Insel der heiligen Maria fahren. Die Schiffe fahren ab dem frühen Vormittag regelmäßig über den Großen See zur Insel und zurück. Die Fahrt dauert nur wenige Minuten, schon von weitem sieht man die Kirche und das Benediktinerkloster. Auf der Insel angekommen kann man in einen kleinen Souvenirshop gehen oder direkt weiter zum Kloster und der Kirche. Zur Zeit befinden diese sich in Umbauarbeiten und können daher nicht besichtigt werden. Folgt man dem Weg weiter gelangt man zu einer kleinen Steinkapelle, in der man viele persönliche Fürbitten und Gebete in allen möglichen Sprachen findet. Der Weg führt dann zu einem kleinen sehr klarem See, in dem man viele Fische beobachten kann. Viel mehr gibt es auf der Insel auch nicht zu sehen.

Von hier aus kann man mit einem weiterem Schiff wieder zurück in den Nationalpark fahren. Hier kommt man an einem Verleih für Fahrräder, Kanus und andere kleine Boote vorbei. Wenn man weiter geht kommt man den Kleinen See, der genau wie der Große See, ein Salzwassersee ist. Beide Seen sind mit dem Meer verbunden und ihnen werden heilende Wirkungen zu gesprochen. Hier gibt es einen kleinen Strand an dem man unbedingt eine Schwimmpause einlegen sollte. Das Wasser der beiden Seen im Park ist durchschnittlich 2-3 Grad wärmer als an den anderen Stränden auf Mljet, der Große See ist im Sommer ca. 25° warm und der Kleine See sogar 27°. Hier macht das Schwimmen richtig Spaß. Meistens ist hier ein Eiswagen, der auch Softdrinks verkauft, zu finden. Wer nicht so eng bei den anderen Besuchern liegen möchte kann auch gegenüber von dem Strand ins Wasser gehen. Hier kann man zwischen den Bäumen sitzen und ist auch nur wenige Schritte vom klaren warmen See entfernt. Wenn man genug geschwommen und in der Sonne gelegen hat, kann man den Nationalpark über die sehr gut ausgebauten Wanderwege erkunden und viel Natur genießen. Selbst in der Hochsaison kann man die natürliche Ruhe genießen und abschalten, da man auf vielen Teilen des Weges alleine unterwegs ist. Ein Besuch in den Nationalpark ist sehr lohnenswert und man sollte unbedingt Badesachen einpacken, da das Schwimmen hier ein ganz besonderes Vergnügen ist.

 

Informationen über die  Nationalpark Mljet

 

 

Geschichte zum Nationalpark Mljet

Der westliche Teil der Insel Mljet wurde im Jahre 1960 zum Nationalpark erklärt, zum Schutz der Aleppokiefern-, der Eichen- und Steineichenwälder sowie der beiden Salzwasserseen. Diese Salzseen entstanden vor ca. 10.000 Jahren, als sich nach der letzten Eiszeit früher vorhandene Karstfelder nach dem Ansteigen des Wasserspiegels mit Wasser füllten. Zu Zeiten der Gründung des Nationalparks hatte der Verbindungskanal zwischen dem Meer und den Seen eine Breite von etwa 4 m und war lediglich einen halben Meter tief. Später hat man den Kanal beschiffbar gemacht – verbreitert und auf eine Tiefe von etwa 2,50 m gebracht.

Auf der Anhöhe Mali Gradac (in der Nähe von Babine Kuce) gibt es Reste einer illyrischen Befestigungsanlage. In der Römerzeit wird die Insel unter dem Namen Melite erwähnt. Aus dieser Zeit sind überall auf der Insel Funde vorhanden: in Pomena, Zare, Pinjevica. Aus der Übergangszeit zum Frühmittelalter stammen die Ruinen eines Palastes und einer altchristlichen Basilika in Polace. Um 536/537 wurde die Insel dem Oströmischen Reich angegliedert. Später fiel sie an den Stamm der Neretljani, danach an das Fürstentum Zahumlje. Aus dieser Zeit stammen die frühromanischen kleinen Kirchen St. Pankratius, St. Andreas und St. Michael in Babino Polje. Der Obergespan von Zahumlje, Desa, schenkt 1151 die gesamte Insel den Benediktinern (aus der Abtei Pulsano auf dem Monte Gargano in Apulien), die auf dem Inselchen des Großen Sees ihre Abtei und Kirche errichten. Im Jahr 1333 geht Mljet durch eine Schenkung des bosnischen Banus Stjepan an die Republik Dubrovnik. Ab dieser Zeit wird die Insel von einem Fürsten mit Amtssitz in Babino Polje verwaltet. Im Jahr 1345 erhält Mljet seine eigene Verfassung. In der Gotik wurden auf der Insel mehrere Kirchen gebaut (die Pfarrkirche in Babino Polje, die Dreifaltigkeitskirche in Prozura, St. Veit in Korita _ alle aus dem 15. Jh. ). Die Kirchenruine St. Maria vom Berg stammt aus der Übergangszeit von der Gotik zur Renaissance. Die profane Baukunst ist mit einigen charakteristischen Gebäuden vertreten (das Renaissanceschloß des Mljeter Fürsten in Babino Polje, einige barocke Häuser aus dem 17./18. Jh. in Korita).

Mljet Insel 2

Nationalpark Mljet (seit 1960), im Nordwestteil der Insel gelegen; 54 km2. Der Park umfasst den Großen und den Kleinen See sowie den Soline-Kanal. Die Seen sind durch schmale und seichte, künstlich vertiefte Kanäle sowohl miteinander als auch mit dem Meer verbunden. Der Nationalpark birgt eine große Zahl von Pflanzengemeinschaften:

Aleppokiefern (Pinus halepensis) und Steineichen (Quercus ilex) mit dichter Macchia. Der Große und der Kleine See sowie der Soline-Kanal haben besondere physikalische Eigenschaften: der Kleine See z.B. ist einem natürlichen Eutrophierungsprozeß ausgesetzt, so dass in den unteren Tiefen kein Sauerstoff vorhanden ist. In den Wäldern leben Mungos; die Südküste bildet den Lebensraum der Mönchsrobbe. In der Südbucht des Großen Sees liegt eine etwa 200 m lange und etwa 120 m breite Insel, auf der die Benediktiner im 12. Jh. ein Kloster mit Marienkirche errichteten. Die Kirche St. Maria weist romanische Merkmale auf. Die Vorhalle mit den hohen Reliefs (Heiligengestalten) wurde wahrscheinlich an der Wende vom 12. ins 13. Jahrhundert gebaut. Davor steht ein Renaissanceportikus mit dem Familienwappen der Gundulic aus dem 16./17. Jh. Aus dieser Zeit stammt auch der viereckige Wehrturm. An der Nordostseite der Kirche steht ein romanischer Glockenturm. In der Barockzeit erhielt die Kirche zwei Seitenkapellen mit Altären. Das alte Klostergebäude mit Kreuzgang und geräumigem Keller wurde im 16. Jh. zur Meerseite um einen zweistöckigen Renaissancebau mit einer 30 m langen Terrasse an der Stirnseite erweitert. Zu dieser Zeit wurde die Klosteranlage befestigt (Wehrmauern und -türme am Südende). Das Kloster wurde 1869 säkularisiert und aufgegeben; darin befand sich bis 1941 die Forstverwaltung der Insel Mljet; 1959_60 wurde ein Hotel daraus gemacht. In neuester Zeit wird die Kirche ihrer sakralen Funktion zurückgeführt; für das Kloster sucht man noch einen Verwendungszweck. Der Festtag der Kirche ist Maria Himmelfahrt (15. August). Im Benediktinerkloster von Mljet weilten als Ordensbrüder bekannte Schriftsteller aus Dubrovnik: Mavro Vetranovic (1482_1576), Mavro Orbini (gest. 1614) und Ignjat DurDeviC (1675_1737), der seinen Aufenthalt auf Mljet in einem Gedicht beschrieb.

 

 

Flora und Fauna

Die Insel Mljet verdankt dem milden Mittelmeerklima und der abgeschotteten ruhigen Lage ihren Reichtum an Vegetation und vielen unterschiedlichen Tierarten.

In der Pflanzenwelt von Mljet sind die Kiefern und Eichen besonders zahlreich vertreten. Ein riesiger Kiefernwald, der den Kleinen und Großen See, die Pomena Bucht, die Berge Gaja und Bugari sowie die Ortschaft Govedari umfasst gehört zu den schönsten, gesündesten und dichtesten seiner Art im gesamten Mittelmeerraum. Die immergrünen Steineichen findet man vor allem in Valakija, Nikolin Dolac, Neze und Ivanje Polje. Vor dem verheerendem Waldbrand zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnten man sogar im Hochsommer in der Mittagszeit im Schatten der Jahrhunderte alten Kiefern und Eichen zwischen den Orten Babino Polje und Govedari hin -und hergehen. Die komplette Straße lag im Schatten der hohen Baumkronen und durch die dichte Blätterdecke kam kein Sonnenstrahl hindurch. Der südöstliche Teil der Insel Mljet steht unter Naturschutz, im Nationalpark Mljet findet man weitere seltene Pflanzenarten, die als besonders schützenwert gelten. Daher herrschen im Nationalpark strenge Regeln. Zum Beispiel folgende Regeln sollte man dort befolgen: man darf keine Blumen pflücken, Blätter von den Bäumen reißen oder die gekennzeichneten Wege verlassen.

Mljet Insel 7

Während die Wälder auf Mljet früher eine wichtige wirtschaftliche Rolle im Leben der Inselbewohner spielten dienen sie heute vor allem wissenschaftlichen und touristischen Aktivitäten. Die Verwaltung des Nationalparks von Mljet und die Forstverwaltungen der Gemeinden Split und Dubrovnik bemühen sich intensiv um den Schutz der Wälder. Die Tierwelt der Insel Mljet ist sehr abwechslungsreich neben vielen Meerbewohnern, wie beispielsweise Barsche, Brassen, Meeraale, Moränen und unzähligen weiteren trifft man an Land zum Beispiel auf Marder, Wildkatzen, wilde Ziegen und Esel, Siebenschläfer, Weichschildkröten, Mäuse, Insekten und sehr viele Vogelarten. Heute gibt es auf der Insel Mljet einige ungiftige Schlangenarten. Anfang des letzten Jahrhunderts starben viele Inselbewohner an den Bissen der giftigen Hornviper, so dass der damalige Forstverwalter indische Mungos nach Mljet holte, die die giftigen Schlangen fraßen. Heute hat sich dank der Mungos die Zahl der giftigen Schlangen so minimiert, dass sie gar nicht mehr explizit erwähnt werden. Die kleinen grauen Tiere kommen mit ihrem Schwanz auf eine Länge von knapp einem Meter. Der winzige Kopf mit den kleinen flinken Augen und spitzer Schnauze wird von kaum sichtbaren Ohren eingerahmt. Trotz ihres possierlichen Aussehens sind die Mungos fleißige Jäger und fressen alles was nicht größer als ein Hase ist. Selbst Vögel sind vor ihnen nicht sicher, besonders auf Hühner haben sie es abgesehen. Da Mungos auch die giftigen Skorpione fressen sind sie bei den Bewohnern der Insel Mljet sehr beliebt. Weil die Mungos zwischen sechs und neun Junge jedes Jahr bekommen wächst ihre Zahl kontinuierlich weiter.

Neben den Mungos sind 1958 auch Edelhirsche, Axis, Hasen die Gemsenart Muflon, Fasane, Rebhühner und Wildschweine auf der Insel Mljet ausgesetzt worden. Bis heute haben es davon nur die Hasen, Edelhirsche und Wildschweine geschafft zu überleben. Die Wildschweine entwickeln sich allerdings nach und nach zu einer richtigen Plage, da sie nicht nur sehr gefräßig sind und einige Tierarten fast schon ausgerottet haben, sondern auch Obstgärten, Weinberge oder Kartoffelfelder auf ihrer Nahrungssuche verwüsten. Um dieses Ungleichgewicht zu regulieren bietet die Insel Mljet Wildschweinjagden an, die unter der Aufsicht des Jagdvereins und der Verwaltung des Nationalparks stattfinden.

 

 

Geologie

Der Nationalpark nimmt den nordwestlichen Teil der Insel Mljet ein und besteht fast nur aus Wäldern. Seine Gesamtfläche beträgt 5375 Hektar. Vom Berg Montokuc und anderen Gipfeln hat man eine wunderbare Aussicht über den ganzen Nationalpark sowie zur Halbinsel Pelješac und zur offenen südlichen Adria. Im Nationalpark Mljet befindet sich zwei natürliche Salzseen, der Veliko jezero und der Mali jezero.

 

Veliko und Malo jezero
Diese Salzseen sind ein einzigartiges geologisches und ozeanisches Phänomen von weltweiter Bedeutung.

Mljet Insel 4
Der etwa 145 ha große und stellenweise 46 m tiefe Salzwassersee Veliko jezero besitzt bei Soline eine natürliche Kanalverbindung zum Adriatischen Meer und einen Durchfluss zum kleineren Salzsee Malo jezero (24 ha). Rund um die Seen verläuft ein Spazierweg, der an den Weilern Babino, Kuce, Pristaniste und Soline vorbeiführt. Im Veliko jezero liegt die Klosterinsel Sveta Marija. Diese reißende Furt ist mit Veliki Most bezeichnet und bietet die besten Bademöglichkeiten.

Klosterinsel Sveta Marija
Auf der Klosterinsel Sveta Marija befindet sich das ehemalige Benediktinerkloster aus dem 12. Jahrhundert. Im 16. Jh. wurde die Kirche im Rennaissancestil erweitert und in der Zeit vor dem jugoslawischen Kriegskonflikt als Hotel genutzt.

Per Ausflugsboot kann man stündlich zu der Benediktinerkirche übersetzen. Wer es sich zutraut, kann auch hinüberschwimmen.

Pomena
Sehr reizvoll liegt Pomena im Nordwesten auf der Insel Mljet. Fußwege verbinden dieses Fischerdorf mit dem Salzsee Malo Jezero. In Pomena befindet sich das einzige Hotel auf der Insel.

Polace
„Polace“ bedeutet Palast und rührt von der ehemaligen römischen Siedlung am südwestlichen Ortsende her. Polace hat einen kleinen Hafen, von dem aus Fahrten zur Halbinsel Peljesac angeboten werden.

 

 

Bilder

Mljet Nationalpark  Mljet Insel Nationalpark

nationalpark-mljet-aussicht  Nationalpark Mljet Kroatien

Nationalpark Mljet  Nationalpark Mljet Insel

Nationalpark Mljet Reisetipp

 

 

Video

 

 

 

Map

 

 

 

Anreise

Man erreicht die Insel Mljet mittels Fähre von Dubrovnik oder Korcula aus kommend. Der Hauptfährort ist Sobra. Um 10 und 18 Uhr legen Fähren von Dubrovnik ab und von Sobra um 6 und 19:30 Uhr. 2x wöchentlich kommt die Fähre von Rijeka nach Dubrovnik vorbei.

Ab dem Fährhafen an der Nordseite der Insel Mljet muss man auf der Insel zum Nationalpark weiterfahren. Auf der Insel fährt 3x täglich der Inselbus von Sobra nach Pomena und zurück.

1x täglich ist die PKW-Fähre zur Insel Korcula unterwegs (13 Uhr von Korcula).

Wer mit dem Auto übersetzen will, sollte die PKW-Fähre in Polace nehmen, die morgens und nachmittags zwischen Polace und Trstenik auf der Halbinsel Peljesac verkehrt.

Die Parkverwaltung des Nationalparkgebietes befindet sich in Pristanice 2.

Besucher können den Park nur durch die offizielle Eingänge betreten, dies sind: Crna Klada, Pomena und Polace.
Die Orte Pomena und Polace sind mit dem See durch ein System von Waldwegen verbunden.
Besucher die im Rahmen eines organisierten Tagesausfluges anreisen, müssen sich während ihres Aufenthalts bei dieser Gruppe aufhalten, während einzelne Besucher sich im Park bewegen können, wo sie wollen – solange sie sich an die Parkvorschriften halten.

Der Nationalpark Mljet bietet einen wunderbaren Anblick während des ganzen Jahres. Die Wanderwege entlang der Ufer der beiden weltbekannten Seen machen Ihren Aufenthalt sehr angenehm. Auch liegen die Wander- und Radwege auf dem Gebiet des Parks durchweg im Schatten von großen Bäumen, so dass es auch im Sommer nicht zu heiß ist, um eine Trekking-Tour zu machen. Die Aussichten vom Montokuc und anderen Gipfeln sind herrlich, man überblickt den gesamten Nationalpark und das offene Meer der Süd Adria.

Schon bei den Eingängen beginnen markierte Wanderwege zum Großen See, zum Kleine See und natürlich zur Insel St. Maria. Es ist also ganz einfach, den Park auf eigene Faust zu erkunden. Aber Sie können auch für wenig Geld einen Guide bitten, Sie durch den Park zu führen.

  • Der Große See und der Kleine See sind Salzseen, die ein einzigartiges geologisches und ozeanographisches Phänomen mit weltweiter Bedeutung darstellen. Sie entstanden vor ca. 10.000 Jahren. Bis in die christliche Zeit waren sie noch mit Süßwasser gefüllt, aber dann entstand eine schmale Passage zum Meer, zur Soline-Bucht, und die Seen versalzten.
  • An den Ufern der Seen gibt es Wander- und Radwege, die auch im Schatten der Wälder verlaufen.
  • Sie können zum Großen See wandern(er hat eine Fläche von 145 ha und ist maximal 46 m tief).
  • Eine kurze Strecke mit dem Boot führt auf die kleine Insel St. Mary
  • Dort besuchen Sie das alte Benediktiner-Kloster und eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert.

Nach Ihrem Ausflug können Sie Verschiedenes unternehmen:

  • Sie können in den Seen fast während des ganzen Jahres schwimmen, vor allem der Kleine See bietet angenehme Temperaturen von April bis Oktober.
  • Besuchen Sie Polace – das ist ein Ort mit einem Hafen in einer geschützten Bucht. Sie können dort verschiedene kulturelle und historische Denkmäler wie einen römischen Palast und eine uralte katholische Basilika besichtigen.
  • In Pomena finden Sie alles für einen sportlichen Urlaub. Es gibt Tauch- und Segelschulen oder Sie leihen sich Fahrräder, Kanus oder Surfbretter.

Darüber hinaus finden vor allem im Sommer interessante kulturelle Veranstaltungen statt:

Mljet der Kultur-Sommer – Er steht in Zusammenhang mit den christlichen Feiertagen Velika Gospa (Muttergottes) und Gospe od Jezera (Madonna des Sees). Die Feiern beginnen Mitte Juli und enden am 15. August. Auf der Insel Sankt Maria gibt es während dieser Zeit viele Konzerte und Ausstellungen im Kloster. Die Einnahmen daraus werden für die Wiederherstellung des Klosters verwendet.
Auf Mljet findet auch der Half Ironman Triathlon statt, ein traditioneller jährlicher internationaler Wettkampf, der aus einer Kombination von Schwimmen, Radfahren und Laufen besteht. Er findet im Oktober statt und Austragungsort ist der gesamte Nationalpark Mljet.

Essen:
Restaurant Melita – inmitten des atemberaubenden Ambientes der Insel St. Maria gibt es ein Fisch-Restaurant mit verschiedenen Spezialitäten aus der dalmatinischen Küche.

 

 

 

Nationalpark Plitvicer Seen

Der Nationalpark Plitvicer Seen [ˈplitʋitsɛr ˈzeːn] (kroat. Nacionalni park Plitvička jezera, umgangssprachlich Plitvice) ist der von der Fläche her größte Nationalpark Kroatiens und zugleich auch der älteste Nationalpark Südosteuropas. Er wurde 1949 gegründet und befindet sich im hügeligen Karstgebiet Mittelkroatiens unweit der Grenze zu Bosnien und Herzegowina, direkt an einer wichtigen Nord-Süd-Straßenverbindung, die das Landesinnere Kroatiens Plitvicer Seen segeln kroatien 32mit der mediterranen Küstengegend verbindet.

Das geschützte Nationalparkgebiet umfasst 296,85 Quadratkilometer. Davon entfallen etwa 90 Prozent auf die Gespanschaft Lika-Senj und etwa 10 Prozent auf die Gespanschaft Karlovac. Die Plitvicer Seen wurden 1979 als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Jährlich besuchen den Park etwa 900.000 Besucher. Der Eintritt ist gebührenpflichtig. Es gelten strikte Verhaltensvorschriften.

Der Nationalpark ist für seine kaskadenförmig angeordneten Seen weltbekannt, von denen an der Oberfläche derzeit 16 sichtbar sind. Diese bildeten sich durch den Zusammenfluss einiger kleiner Flüsse sowie durch unterirdische Karstzuflüsse. Die entlang einer Fließrichtung angeordneten Seen sind durch natürliche Barrieren voneinander getrennt, eine Besonderheit und ein Merkmal von einzigartigen Naturvorgängen. Die besonders labilen Travertin-Barrieren entstehen durch ein Wechselspiel von Fließwasser, Luft und Vegetation.
Die unterschiedlichen klimatischen Einflüsse, sowie der große Höhenunterschied innerhalb des Schutzgebietes bewirken eine besonders vielfältige Flora und Fauna. Im Nationalparkgebiet sind vor allem viele endemische Arten vorzufinden. An den Seen existieren weiterhin alle Tierarten, die bereits vor dem Auftreten des Menschen dort beheimatet waren.

Die Bezeichnung Plitvice wurde 1777 erstmals von Dominik Vukasović, dem Pfarrer von Otočac, schriftlich erwähnt. Die Plitvicer Seen verdanken ihren Namen dem Naturphänomen, das die Seen schuf. Die Natur bildete zunächst seichte Becken (kroat. pličina oder plitvak, plitko bedeutet seicht) und letztlich Seen, dadurch, dass sich das Wasser in die Landschaft einschmiegte oder durch Travertinbarrieren immer höher aufgestaut wurde.
Einige Wissenschaftler führen die Namensbezeichnung auf den Fluss Plitvica zurück, der jedoch erst am unteren Ende in die Seen fließt. Eine nahegelegene Ortschaft trägt denselben Namen. Die Wassermassen der Plitvicer Seen setzen ihren Weg als Fluss Korana in nördlicher Richtung fort. Im deutschsprachigen Raum bekannt geworden ist der Park unter anderem durch die Karl-May-Verfilmungen. Einige See- und Wasserfallszenen wurden in diesem Nationalpark gedreht.

 

Informationen über  Plitvicer Seen

 

 

Geschichte zum Nationalpark Geschichte

Im Unterschied zu anderen Schutzgebieten der Welt war das Gebiet der Plitvicer Seen im Laufe der Geschichte immer schon dem Einfluss des Menschen unterworfen. Sie stellen kein verlassenes oder abgeschiedenes Naturreservat dar, sondern befinden sich auch heute an einer wichtigen Verkehrsverbindung und lagen stets im Grenzgebiet zwischen der abendländischen und der orientalischen Kultur.

 

Frühe Geschichte und Mittelalter

Einst wurde das Gebiet vom illyrischen Volk der Japoden besiedelt. Unter Caesar wurde das Gebiet als Provinz Illyricum in das Römische Reich eingegliedert. Die Gebiete der benachbarten Völker der Pannonier, Liburner und Dalmatier wurden zur Provinz Dalmatia vereinigt. Es folgte eine Herrschaftsperiode der Ostgoten. Nach der Schlacht am Nedao (454 n. Chr.) erhielten die Ostgoten einen Föderatenvertrag mit dem Römerreich. Plitvicer Seen segeln kroatien 31 Im 6. Jahrhundert nach Christus siedelten sich die Awaren an, in deren Gefolge die Kroaten in diese Gegend kamen. Die Kroaten entledigten sich schließlich der Gewalt der Awaren und blieben in diesem Gebiet. Mongoleneinfälle waren im Mittelalter eine permanente Bedrohung. Unter den Kroaten und besonders unter der Herrschaft der Adelsgeschlechter Zrinski und Frankopan kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in den umliegenden Gebieten. Auf den Fundamenten einer ehemaligen Japoden- und Römerfestung wurde direkt an den Seen ein Kloster erbaut, das vermutlich dem Orden der Pauliner oder auch der Templer gehörte. Noch heute zeugen alte Mauerreste von diesem Bauwerk (kroatisch: gradina). Die Fundamente bestanden aus Travertin.

 

 

Türkenkriege und Habsburger

1493 kam es unweit der Plitvicer Seen zu einer entscheidenden Schlacht in der kroatischen Geschichte. Auf dem Krbava-Feld kam beinahe der gesamte kroatische Adel ums Leben. Die Osmanen rückten damals weit in den Westen, bis nach Kroatien und Ungarn vor. 1538 ließ der inzwischen zum König von Kroatien und Ungarn gewählte Habsburger Ferdinand I. eine Militärgrenze zum osmanischen Reich errichten. Die Gesetze in diesem militärischen Sondergebiet hatten über die Jahrhunderte prägenden Einfluss auf die dortige Bevölkerung. Es kam zu großen Flüchtlingsströmen aus den Grenzgebieten nach Westen. Die verlassenen Gebiete wurden auf kaiserliche Anordnung durch Flüchtlinge aus dem Osten, besonders Serben, besiedelt. Es war Aufgabe aller Grenzer dieses Gebiet immerwährender Unruhe und schrecklicher Verwüstungen, weshalb es auch den Beinamen Garten des Teufels (hortus diabolus) bekam, zu bewachen. Die Türken konnten mehrmals für kurze Zeit die Kontrolle über das Gebiet der Plitvicer Seen erlangen. 1788 fiel das Gebiet zurück an das Habsburgerreich.
1805 kam es erneut zu einem gravierenden Machtwechsel, der zu einem wirtschaftlichen Aufbruch führte. Dalmatien und die Lika gerieten unter die Gewalt Napoleons, der die Illyrischen Provinzen gründete. Nach 1814 unterstanden die Plitvicer Seen erneut dem Einfluss der Habsburger. Seit 1850 waren in der Militärgrenze ausschließlich Berufssoldaten tätig. Es begann gleichzeitig eine Zeit des nationalen Erwachens in Kroatien. 1871 wurde bei der Niederschlagung einer Revolte bei Rakovica, nördlich der Seen der kroatische Politiker Eugen Kvaternik getötet, der sich für Rechtsstaatlichkeit und die Befreiung von der österreichisch-ungarischen Vorherrschaft aussprach.

 

 

Landwirtschaftliche Nutzung und Erholungsgebiet

Die Bevölkerung zeigte in früheren Jahren nur wenig Verständnis für die Naturwerte der Plitvicer Seen. Viel entscheidender war es für die Bauern, das tägliche Brot für sich zu sichern, mit teils einschneidenden Veränderungen an der Natur. So schütteten sie etwa kleinere Seen zu oder passten Flussverläufe dem Eigenbedarf an.
Bereits 1861 wurde bei Velika Poljana eine Unterkunft für Durchreisende errichtet. Die Bevölkerung nannte diese Unterkunft das „Kaiserhaus“, da in ihr kaiserliche Offiziere residierten. Für den Besuch von Kronprinzessin Stephanie von Belgien, der Gattin von Kronprinz Rudolf, 1888 wurden die Plitvicer Seen und ihre Umgebung erstmals in touristischem Sinne hergerichtet. Zwei Wege an den Plitvicer Seen tragen auch heute noch die Namen der Töchter von Kaiser Franz Josef: „Stephanies Weg“ (kroatisch Štefanijin put) und „Dorotheas Weg“ (kroatisch Dorotejin put).
1890 errichtete der Handelsmann Ante Devčić aus Senj ein erstes Hotel mit Gaststätte am Prošćansko jezero. Er übertrieb jedoch in großem Maße mit seinem Vorhaben und verursachte teils irreparable Zerstörungen an der Natur. Er ließ beispielsweise Kanäle über die Travertinbarrieren für sein Sägewerk errichten, die noch heute sichtbar sind. An derselben Stelle, die heute Labudovac genannt wird, errichtete später der tschechischstämmige Zagreber Gustav Janeček ein Gasthaus mit Unterkunft.
1893 wurde von Janeček die Gesellschaft für die Erhaltung der Plitvicer Seen gegründet (kroatisch Društvo za uređenje i poljepšanje Plitvičkih jezera), die sich nach all den negativen Einflüssen um den Naturschutz an den Seen kümmern sollte. Von der Gesellschaft wurde auch ein Hotel an den Seen errichtet.
Mitten in den Wirren des Ersten Weltkrieges beschloss das kroatische Parlament in Zagreb 1916 ein Gesetz zum Schutz der Plitvicer Seen, das jedoch nur unzureichende Schutzmaßnahmen vorsah und damit nicht als offizielle Gründungsdeklaration für den Nationalpark gilt.
In der Folge kam es zu einem Stillstand hinsichtlich der Erhaltung der Plitvicer Seen. In den Kriegsjahren fanden jedoch wichtige Treffen an den Plitvicer Seen statt, beispielsweise 1940 eine erste geheime regionale Konferenz der Kommunistischen Partei Kroatiens (Savez komunista Hrvatske, SKH). Am 13. und 14. Juni 1943 wurde dort der antifaschistische Landesrat der Volksbefreiung Kroatiens (ZAVNOH) gegründet. Es war dies die höchste politische Behörde der antifaschistischen Bewegung. Der ehemalige Generalsekretär der Kommunistischen Partei Kroatiens, Rade Končar, wurde 1911 in Končarev Kraj an den Plitvicer Seen geboren.

 

 

Die Seen als Nationalpark

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Einzigartigkeit der Naturphänomene in diesem Gebiet endgültig anerkannt. Am 8. April 1949 wurden die Plitvicer Seen offiziell zum Nationalpark erklärt und unter strikten Naturschutz gestellt.
Seit den 1960er Jahren sind die Plitvicer Seen durch eine moderne Straße leichter erreichbar, was zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen führte. In diesen Jahren wurden an den Seen zahlreiche Hotels und andere Objekte nach den Plänen kroatischer Architekten errichtet. Einige Bauwerke, die auch heutigen Standards entsprochen hätten, wurden jedoch bereits in den 1980er Jahren auf Anordnung der damaligen kommunistischen Verwaltung abgebrochen.

Plitvicer Seen segeln kroatien 26Zwischen 1962 bis 1968 wurde in Kroatien ein Großteil der Karl-May-Filme gedreht. Auch der erfolgreichste Film dieser Reihe Der Schatz im Silbersee wurde an einigen Schauplätzen im Nationalpark gedreht. (Im Film stand der Kaluđerovac-See Pate für den Silbersee.) Seit den 1970er Jahren gibt es detaillierte Flächenwidmungspläne für den Nationalpark. Die Früchte organisierter Schutzvorgaben wurden letztlich 1979 geerntet, als der Nationalpark als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen wurde.
Die 1980er Jahre brachten einen touristischen Boom mit sich. Mit Beginn der 1990er Jahre kam es jedoch erneut zu einer Zäsur in der Geschichte des Nationalparks. Serbische Aufständische begannen im Frühjahr 1991 ihrem Unmut gegenüber der Gründung eines unabhängigen kroatischen Staates freien Lauf zu lassen. Dabei kam es zu Ostern 1991 inmitten des Nationalparks zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen serbischen Aufständischen und kroatischen Spezialeinheiten. Diese Auseinandersetzungen werden von Historikern als Beginn des Kroatien-Krieges markiert. Es entstand die sogenannte Republika Srpska Krajina, eine international nicht anerkannte Serbenrepublik unter der militärischen Unterstützung der jugoslawischen Volksarmee.
In den Kriegsjahren von 1991 bis 1995 wurden viele Gebäude im Nationalpark zerstört oder niedergebrannt.

Die UNESCO ließ den Nationalpark während der Kriegsjahre aufgrund der offensichtlichen Bedrohung durch Minen sogar auf die Liste der gefährdeten Welterben stellen. Nach dem Krieg wurden die Plitvicer Seen jedoch als erstes Gebiet sofortigen Aufräum- und Renovierungsmaßnahmen unterzogen. 1997 wurde das Schutzgebiet des Nationalparks um 10.020 Hektar erweitert, um die ausgedehnten unterirdischen Zuflüsse zu den Seen und Flüssen des Nationalparks unter Schutz zu stellen. 1998 wurde der Nationalpark wieder von der Roten Liste des gefährdeten Welterbes entfernt.
Im Nationalpark werden kontinuierlich wissenschaftliche Forschungsprojekte durchgeführt. Die Nationalparkverwaltung strebt stets neue, fortschrittlichere Schutzmaßnahmen an. So sollen in Zukunft etwa neue, schwimmende Stege (Ponton-Stege) errichtet werden. Die bisherigen Holzstege sind in den Travertinsedimenten verankert, was zu Wasserversickerung und Brüchen der labilen Travertinbarrieren führen kann.
Die Plitvicer Seen gehören zu den meistbesuchten Reisezielen in Kroatien und sind durch ihren hohen natürlichen, kulturellen und touristischen Stellenwert zu einem wirtschaftlichen Antriebsmotor für das weitläufige Umfeld geworden. Mit etwa 900.000 Besuchern jährlich steuern sie in enormem Maße zur Entwicklung der gesamten Region bei.

 

 

Lokales Brauchtum

Die lokale Bevölkerung misst der Bewahrung alter Traditionen großen Stellenwert bei und auch die Tourismuswirtschaft erkennt immer mehr den Wert der Volkskultur. Typisch für die Lika sind niedrige Holzhütten, die mit Roggenstroh oder Schindeln bedeckt waren. Viele Merkmale der damaligen Lebensart spiegeln sich auch in den Trachten der Menschen. Sie geben Aufschluss über die regionale Zugehörigkeit und die soziale Stellung des Einzelnen. Die Männer durften unter französischer Herrschaft ihre Trachten im Militärdienst verwenden.
Eine typische Tradition in dieser Gegend bis zum 20. Jahrhundert war das gesellige Beisammensein in den Wintermonaten (kroatisch: prelo), als keine landwirtschaftlichen Tätigkeiten möglich waren. Es wurden Textilien angefertigt, Butter wurde zubereitet oder man verwertete die Früchte der Ernte (Mehlerzeugung, etc.). In den Abendstunden gab es dazu üblicherweise Lied und Trank. Zur Volkskultur der Gegend gehört der Reigentanz (kroatisch: kolo).
Getränke wie Sliwowitz (Pflaumenschnaps), Wein, Kaffee oder Speisen wie Weichkäse (kroatisch: vrhnje), Polenta, Pršut, Würste wie etwa die Paprikawurst (kroatisch: kobasica), Spanferkel (kroatisch: odojak) oder Lammbraten (kroatisch: janjetina) gehören zur Volksküche der Gegend.

 

 

Flora

Pflanzenforschungen zählten Mitte des 19. Jahrhunderts zu den ersten wissenschaftlichen Untersuchungen auf dem Gebiet der Plitvicer Seen. Das zeugt von einer frühen Einsicht in den Reichtum und den Wert der Plitvicer Flora und ihrer Rolle beim Verlauf eines sehr wichtigen Phänomens. Detailliertere Untersuchungen der Wasserpflanzen, die Ivo Pevalek 1924 und 1935 durchführte, bewiesen, dass Wasseralgen und -moose an der Travertinbildung aktiv beteiligt sind. Außerdem wurde nachgewiesen, dass Travertin und die travertinbildenden Pflanzen die wichtigsten Faktoren der Seemorphologie sind.
Systematische Pflanzenforschungen, die relativ spät durchgeführt wurden (Šegulja und Krga, 1984) bestätigten die Einzigartigkeit der Plitvicer Flora. Auf der relativ kleinen Fläche des Parks wurden 1267 Arten aus 112 Gattungen registriert.

rosika
Eine große Vielfalt reiht die Plitvicer Seen in die floristisch wertvollen Gebiete Kroatiens aber auch Europas und der Welt ein: Beispiele sind Reliktpflanzen sowie endemische und seltene Pflanzenarten, die gesetzlich geschützt sind und von denen viele im kroatischen Roten Buch gefährdeter Pflanzenarten sowie auf der Roten Liste stark gefährdeter Pflanzenarten der IUCD stehen.
Die geographische Lage (60 km Luftlinie zum Meer) hinter dem Gebirge „Velebit“, an der Grenze zwischen dem maritimen und kontinentalen Niederschlagsregime, 418-1279 Meter über dem Meeresspiegel gelegen einerseits und die geologische Basis mit ihren vielen Karsteigenschaften andererseits ermöglichten in wechselseitiger Beziehung die Entwicklung einer so reichen und vielfältigen Pflanzenwelt.

Das Parkgebiet ist reich an endemischen Arten kleinerer und größerer Verbreitung (72 Arten). Besonders wertvoll sind die Endemiten, die auf diesem Gebiet zum ersten Mal beschrieben wurden: Schmalblättrige Büschelglocke (Edraiantus tenuifolius), die Hahnenfuß-Art Ranunculus scutatus und der Wiesen-Blaustern (Scilla litardierei), der auf den feuchten Talwiesen des Parks reich vertreten ist.
22 Pflanzenarten des Parks sind gesetzlich geschützt (Gesetz zum Naturschutz der Republik Kroatien). Unter diesen Arten ist besonders der Gelbe Frauenschuh (Cypripedium calceolus), die schönste Orchidee Europas, hervorzuheben. Als eine selten vorkommende und gefährdete Waldpflanze befindet sie sich im Roten Buch gefährdeter Arten der Republik Kroatien und auf der Roten Liste gefährdeter Pflanzenarten der IUCN.
Eine besondere Gruppe der Parkflora bilden die in Kroatien ansonsten selten vorkommenden Arten. Der Sibirische Goldkolben (Ligularia sibirica) ist eine von ihnen. In Kroatien und ganz Südosteuropa konnte sie bislang nur im Gebiet der Plitvicer Seen nachgewiesen werden. Die Art befindet sich auf der Roten Liste stark gefährdeter Pflanzenarten der IUCN. In den feuchten Talwiesen des Nationalparks kommt sie an zwei Stellen vor.
Eine ebenso sehr interessante Pflanzengruppe des Parks sind fleischfressende Pflanzen (Karnivoren).
Auf dem Torfboden des Parks wächst der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia). Die Pflanze ist nicht weit verbreitet, weil Torfboden in Kroatien relativ selten ist. Auf den feuchten Talwiesen des Parks wächst das Gemeine Fettkraut (Pinguicula vulgaris), eine selten vorkommende fleischfressende Pflanze, die sich auf der Roten Liste gefährdeter Arten befindet. Der Kleine Wasserschlauch (Utricularia minor), eine sehr seltene fleischfressende Pflanze, wurde ebenso nachgewiesen.
Auf dem Parkgebiet können einige sehr interessante und artenreiche Zonen hervorgehoben werden: das an die Seen anschließende Terrain, der Urwald „Čorkova uvala“, das Torfgebiet „Ljeskovačka bara“ und vor allem „Rudanovac“ und „Vrelo“ sind hydrographisch, ökologisch und botanisch die bedeutendsten und wertvollsten Gebiete außerhalb der Seenzone. Diese Gebiete sind außer ihrer Vielfalt und reichen Pflanzenwelt auch außerordentlich wertvoll für die Tierwelt.

 

Fauna

Wenn von der Tierwelt des Nationalparks Plitvicer Seen die Rede ist, fällt einem als erstes sein Wahrzeichen, der Braunbär, ein. Die Faunavielfalt des Parks ist allerdings weit größer als der „Ruhm“ seines bekanntesten Vertreters. Seitdem die Plitvicer Seen wissenschaftlich untersucht werden, wurden im Gebiet der Plitvicer Seen bereits viele Tierarten nachgewiesen und dokumentiert.
Zu ihnen zählen die Wirbellosen, von denen die Mehrheit im Rahmen der limnologischen Untersuchungen gruppenweise erforscht wurde: Zooplankton, Makrozoobentos, Mikrozoobentos, weil die Wasserbiotope im Nationalpark von größter Bedeutung sind. In den Seen kommen zwei Krebsarten häufig vor: Fluss- und Bachkrebs.
Die Insektenarten, die zu den häufigsten Vertretern der Bodenbiotope zählen, weckten bei Wiesen- und Waldbiotopforschern besondere Aufmerksamkeit. Hohes Interesse weckte auch die Gattung der Schmetterlinge. Nach aktuellen Forschungen kommen im Nationalpark 321 Schmetterlingsarten vor, davon 76 Tag- und 245 Nachtfalter. Die Forscher nehmen an, dass diese Zahl nur 40-50 % der potentiellen Lepidoptera-Fauna ausmache.

 

Plitvicer Seen BärDurch den Schutz der Biotope versucht man, die Bedingungen für einen ungestörten Entwicklungszyklus bestimmter wichtiger Arten aufrecht zu erhalten. Hier kann zum Beispiel der Schmetterling Bläuling (Maculinea) genannt werden. Die Insektenordnung, die besonders gut erforscht wurde, sind die Köcherfliegen mit bis jetzt 80 registrierten Arten.
Manche Wirbeltiere wurden in Biovielfalt-Erforschungen untersucht, während andere entweder im Rahmen von Naturstand-Beobachtungen als Indikatoren dienten oder die Ökologie besonders interessanter und selten vorkommender Arten erforscht wurde.
Die Plitvicer Seen und ihre Zuflüsse sind überwiegend vom typischen Forellen- und Bergwasser geprägt. Die Bachforelle allerdings, die einer der Ureinwohner dieser Seen ist, ist mittlerweile weitgehend von den allochthonen Sorten Döbel und Rotfeder verdrängt worden. Neben den genannten Sorten wurden allein im See „Kozjak“ noch mindestens vier weitere Fischarten nachgewiesen.
Die Amphibien sind im Nationalpark mit zwölf Arten gut vertreten, während die Zahl der Reptilien verhältnismäßig niedrig ist. Der lange Winter und dicke Schneedecken verhindern die Vielfalt dieser Wirbeltierklasse.
Die Vogelfauna mit ihren bis jetzt 157 nachgewiesenen Arten findet sich unter koatischen Nationalparks zahlenmäßig auf dem dritten Platz wieder. Eine sehr interessante und seltene Vogelart ist die Wasseramsel, deren Lebensraum reine Fließgewässerbiotope sind.
Im Nationalpark Plitvicer Seen wurden mehr als 50 Säugetierarten nachgewiesen: Ziesel, Spitzmaus, Feldmaus, Igel, Baum- und Steinmarder, Wildschwein und viele andere. Aktuelle Forschungen wiesen 20 Fledermausarten nach, die in verschiedenen Biotopen leben: in Löchern, Grotten, unter der Baumrinde, in Höhlen usw.
Besonders großes Interesse wecken Wolf, Reh, Hirsch, Wildkatze, Eurasischer Luchs, Otter und natürlich der Braunbär, die Perle des Plitvicer Tierreiches.

 

 

Wälder

Dank den frühen Anfängen des Forstwesens im heutigen Gebiet des Nationalparks und den Gesetzesregelungen zu den Wäldern, die eine nachhaltige Waldverwaltung vorschrieb, sind die Wälder des Nationalparks heute in natürlicher Form erhalten. Daher erfüllen sie vollständig alle gemeinnützlichen Waldfunktionen.
Die Rolle des Waldes für die Erhaltung der Plitvicer Seen erkannten auch die Autoren des ersten Waldprogramms (1883). Bei der Aufteilung der Waldflächen erklärten sie schon damals die Seenzone zum Schutzgebiet, in dem jegliche wirtschaftliche Nutzung ausgeschlossen wurde.

Heute sind mehr als 80 % der Parkfläche bewaldet, der der Erosion vorbeugt. Die Wälder sind nicht nur äußerst wichtig für das Wasserlaufsystem, sondern auch ein wertvoller Lebensraum für die vielfältige und reiche Parkfauna. Die Wälder des Parks sind in erster Linie Zufluchtsstätte für alle drei großen Wildtiere Europas: Braunbär, Wolf und Eurasischer Luchs.

image005Die meistvetretene Waldgesellschaft im Parkgebiet ist der Bergbuchenwald (Lamium orvala-Fagetum sylvaticae Ht. 38), der sich von den Ufern der Plitvicer Seen bis hinauf zu ca. 700 m ü. d. M. erstreckt. Aufgrund ihres Durchsetzungsvermögens und der bis zum Boden hängenden Baumkrone lässt die Buche anderen Baumsorten wenig Platz zur Entwicklung. Die zweithäufigste Waldgesellschaft ist der dinarische Buchen-Tannenwald (Abieti- fagetum dinaricum Treg. 75), der in der Zone über 700 m ü. d. M. vorkommt und von pflanzlicher Vielfalt geprägt ist (250 Arten). Dieses Waldgebiet beherbergt zwei wichtige Waldgesellschaften mit Reliktcharakter: den Christrose-Waldkiefer-Schwarzkieferwald (Heleboro – pinetum Ht.38) und den Dolomit-Fichtenwald (Picetum – dolomiticum Ht.58). Weniger vertreten, aber nicht weniger wichtig sind folgende Waldgesellschaften:

 

der Blaugras-Hopfenbuchenwald (Seslerio – Ostryetum Ht.38)
der Heidekräuter-Hopfenbuchenwald (Erico –Ostryetum Ht.38)
der Eichen-Hainbuchenwald (Querco – Carpinetum Ht.38)

 

Im Gebiet des Nationalparks befindet sich der Urwald „Čorkova uvala“, einer der besterhaltenen Urwälder im Buche-Tanne-Ökosystem. Er wurde 1965 zum Naturwaldreservat erklärt. Auf einer Fläche von 84 ha und 860-1028 m ü. d. M. findet man alle Urwaldsphasen vor, dominiert von der Alterungs- und Zerfallsphase. Er gehört zum sekundären Urwald, den der Mensch gelegentlich beeinflusste, der aber dennoch alle wichtigen Eigenschaften eines Urwalds beibehielt.
Der Urwald fasziniert vor allem durch sämtliche Dimensionen von Tannen, Fichten und Buchen. In einem Urwald ist der Lebensraum harmonisch auf die ökologische Beschaffenheit jedes Mitglieds der Lebensgemeinschaft abgestimmt. Er stellt ein völlig stabiles Waldökosystem dar – um dieses zu erhalten, müssen die Bedingungen, die ohne erheblichen menschlischen Einfluss vorzufinden sind, imitiert werden.

 

 

Grasflächen

Von der Gesamtfläche des Nationalparks Plitvicer Seen entfallen ca. 6957 ha auf Grasflächen (Wiesen und Weiden). Sie sind dank ihrer biologischen Vielfalt reich an verschiedenen Pflanzensorten. Je nach ökologischen Faktoren unterscheidet man mehrere Grasvegetationstypen. Um im Nationalpark die Verbuschung der Grasflächen zu verhindern und somit alle der vielfältigen Pflanzenarten zu erhalten, müssen die natürlich vorkommenden Grasvegetationstypen gepflegt werden. Die Grasflächen werden durch regelmäßiges Ausmähen, Viehbeweidung und kontrolliertes Brennen gepflegt.
Wenn auch nur eine der genannten Formen des menschlichen oder tierischen Einflusses fehlt, kommt es zur progressiven Sukzession der Vegetation, aus der unter dem Einfluss umliegender Wälder und Bäume selbst Dickicht und Wald wird.

 

travnjaci
Der Prozess der Sukzession an einem Standort ist relativ langwierig und hängt von vielen klimatischen und anderen Faktoren ab. Vegetationsveränderungen kommen zuerst im sukzessiven Artenwechsel und Artenzahlwechsel einer Pflanzengesellschaft zum Ausdruck.
Wenn die Verbuschung der Grasflächen nicht aufgehalten wird, würde die Pflanzenvielfalt sinken. Auf diese Art und Weise kann sich das Landschaftsbild verändern und die bunte Schönheit der Grasflächen könnte verloren gehen. Der Rückgang an Pflanzenvielfalt begünstigt dann auch den Schwund bei manchen Faunavertretern (z.B. Schmetterling Bläuling), deren Lebenszyklus an Grasflächen und bestimmte Pflanzenarten gebunden ist.
Da die Verbuschung (Sukzession) der Grasflächen in den letzten Jahren stark fortgeschritten ist, ist es notwendig, diesem Prozess volle Aufmerksamkeit zu schenken und ihn zu stoppen.

 

 

Wasser formt die Plitvicer Seen

geomorfologija

Das Gebiet der Plitvicer Seen gehört zum dinarischen Karstgebiet, das von geologischem Carbonat-Untergrund, zahlreichen Karstformen, wenigen oberirdischen Wasserläufen und einer ausgeprägten Verbindung zwischen Oberfläche und Untergrund durch viele Schluchten geprägt ist. Große Wassermengen und die Entstehung von Seen sind in einer solchen Landschaft ein außergewöhnliches und wertvolles Phänomen.
Eine wichtige Rolle in diesem System spielt das Einzugsgebiet, das die Seen mit Wasser versorgt. Es ist ausgesprochen durchlässig mit vielen unterirdischen (Grotten und Höhlen) und oberirdischen (Dolinen und Poljen) Karstformen, aber arm an oberirdischen Wasserläufen. Es ragen Kalksteingipfel empor, unter ihnen auch der höchste – Seliški-Gipfel (1279 m). Unterirdisch stößt das Wasser auf ein Hindernis – einen undurchlässigen Fels – fließt an ihm entlang auf die Oberfläche empor und bildet viele Bäche, die die Seen mit Wasser versorgen.

Die wichtigsten Quellen sind die des Schwarzen und Weißen Flusses. Auf dem undurchlässigen Untergrund entstanden die Oberen Seen („Gornja jezera“): „Prošćansko jezero“, „Ciginovac“, „Okrugljak“, „Batinovac“, „Veliko jezero“, „Malo jezero“, „Vir“, „Galovac“, „Milino jezero“, „Gradinsko jezero“, „Burgeti“ und der größte Plitvicer See „Kozjak“. Die Unteren Seen („Donja jezera“) „Milanovac“, „Gavanovac“, „Kaluđerovac“ und „Novakovića Brod“ sind Teil einer auf dem Kalksteinuntergrund entstandenen Schlucht und gehören zum durchlässigen Gebiet, wo das Wasser in zahlreichen Spalten des Untergrunds versickert. An der Oberfläche ragen zwischen den vielen Senkungen, den sog. Dolinen, Kalksteinblöcke wie kleine Türme empor.
Das Wasser des Bachs „Plitvice“ stürzt von einem 78 m hohen Fels hinab und bildet den höchsten Wasserfall Kroatiens, den Großen Wasserfall („Veliki slap“). Zusammen mit dem Seewasser bildet er das Sturzbett „Sastavke“, womit der Fluss „Korana“ entspringt.
Das Wasser ist das Element, das neben den tektonischen Bewegungen in der Vergangenheit durch seine mechanische und chemische Kraft das Plitvicer Gelände formt.
In der chemischen Zusammensetzung des Karstuntergrundes, des Kalksteins und Dolomits, liegt der Grund, warum das Wasser der Plitvicer Seen so reich an geschmolzenem Calciumcarbonat ist. Indem das Regenwasser die obere Bodenschicht durchfließt, absorbiert es das Kohlendioxid und dadurch entsteht milde Kohlensäure. Die Säure wirkt korrosiv und löst den Kalkstein und Dolomit auf. Auf diese Art und Weise wird die Säure mineralisiert und an Calcium- und Magnesiumbicarbonat übersättigt. Das so entstandene Wasser quillt empor, seine Tropfen sprenkeln und das meiste Wasser verdunstet. Das Calciumcarbonat formt kleine Kristalle, die sich im Wasser absetzen und Barrieren bilden.
Das an Calciumcarbonat übersättigte Wasser ist eine der Bedingungen für die Travertinbildung. Er entsteht auf Moossprössen, wo Millionen schleimlösender Algen und Bakterien leben. An den Schleim heften sich dann die Calcitkristalle, die zum „lebendigen Stein“ werden. Die häufigste Moosart, die die senkrechten Travertinbarrieren bedeckt und an der Travertinbildung teilnimmt, ist Cratoneuron comutatum. Sie wird schnell zu Stein. Das Moosaussehen ist im Travertin gut erhalten. An den ruhigeren Stellen bildet die Wassermoosart Bryum pseudotriquetrum den Travertin-Typ Bryum.

Diesem Typ gehört der Travertin, der die „Sastavke“ bildet.
Ein prominenter Forscher, der die Travertinbildung in den Plitvicer Seen erforschte, war das Akademiemitglied IVO PEVALEK. 1926 schrieb er: „Das Wesentliche an den Plitvicer Seen sind der Travertin und die Travertin bildenden Pflanzen, und zwar Algen und Moose…“. Deshalb ist das Hauptphänomen und zugleich die wichtigste Bedingung für die Erhaltung der Plitvicer Seen eine fortwährende Bildung des phytogenen Travertins.

 

 

Terrain

Die besondere Lage der Plitvicer Seen und die Eigenheiten des vorherrschenden Klimas sind in großem Maße verantwortlich für die im Nationalpark auftretenden Naturphänomene, wie auch für die Artenvielfalt in diesem Gebiet. Trotz der unmittelbaren Nähe zur mediterranen Klimaregion herrscht an den Plitvicer Seen ein gemäßigtes Gebirgsklima vor. Dies liegt an der Velebit-Bergkette, welche eine strikte klimatische Trennlinie bildet und das Küstengebiet vom Hochplateau der Lika trennt. Seit Jahrhunderten ranken sich Sagen um diesen imposanten Gebirgszug.
Von großer Bedeutung für das Wasseraufkommen und die Artenvielfalt auf dem Gebiet ist die Beschaffenheit des Terrains. Die Plitvicer Seen sind von zahlreichen Bergen umgeben. Das Nationalparkgebiet wird im Westen durch den Gebirgszug Mala Kapela begrenzt und im Osten durch das Plješevica-Gebirge, welches zudem die Grenze zu Bosnien bildet. Die bewaldeten Gebirgshänge dienen als Wasserspeicher und sind gleichzeitig Zufluchtsort vieler Tierarten. Der große Höhenunterschied auf engem Raum zwischen den Anhöhen im Süden und dem Fluss Korana im Norden ist ein weiteres Kriterium für die Artenvielfalt in dieser Region. Über das gesamte Gebiet des Nationalparks gerechnet beträgt der Höhenunterschied 912 Meter (die höchste Erhebung, der Seliški vrh, liegt 1279, der niedrigste Punkt 367 m.ü.M. bei der Brücke über die Korana).

 

 

Zuflüsse

Die Plitvicer Seen entstehen im Süden durch den Zusammenfluss der beiden Zuflüsse Bijela Rijeka (dt. Weißer Fluss) und Crna Rijeka (deutsch Schwarzer Fluss). Diese entspringen unweit der Ortschaft Plitvički Ljeskovac, wo sie sich unter der Brücke vereinigen. Die Wassermassen werden ab dieser Stelle bis zum Erreichen des ersten Plitvicer Sees als Matica (deutsch in etwa Stamm oder Ursprung) bezeichnet. Bei der Bucht von Liman (auch Limun genannt), einem Teil des Prošćansko jezero, fließt ein weiterer, namenloser Bach hinzu. Dieser wird von permanenten Quellen genährt, das Wasseraufkommen ist jedoch variabel. Über zeitweilig wasserführende Bäche an der Westseite des Prošćansko jezero gelangen ebenfalls Wassermassen in den See.
Der Fluss Plitvica fließt am Ende der Plitvicer Seenkette (im Norden) über den Großen Wasserfall zu. Diese Stelle wird Sastavci (deutsch: Zusammensetzung oder Zusammenfluss) genannt. Die Wassermassen der Plitvicer Seen und des Flusses Plitvica bilden den Fluss Korana.

 

 

Unterirdische Beschaffenheit

Der Untergrund der Plitvicer Seen ist unterschiedlich beschaffen. Das gesamte Gebiet des Nationalparks kann allerdings dem südosteuropäischen Karstgebiet zugerechnet werden. Typisch für das Karstgebiet ist sprödes oder löchriges Gestein, meist Kalkstein oder Dolomit, das an der Oberfläche unterschiedlichste geomorphologische Ausformungen hat (Dolinen, Poljen, Uvalas, Ponore etc.).
Ein in der Zukunft besonders interessantes Betätigungsfeld für Speläologen wird die Analyse der unterirdischen Wasserverläufe in diesem Gebiet darstellen. Auf den ersten Blick zeichnet sich das Karstgebiet durch seine Wasserarmut aus, das heißt, es herrscht ein Mangel an Quellen und Flüssen. Dies ist jedoch nur an der Erdoberfläche der Fall. Ein beträchtlicher Teil der Naturschauspiele spielt sich im Inneren des Gesteins ab, wo auch ausreichend Wasser vorhanden ist.
Aufgrund der Eigenheiten des Karstgesteins versickern die Flüsse in das Gestein und bahnen sich dort ihre Wege weiter. Wo der Fluss auf härteres Gestein trifft, treten die Wassermassen der Karstflüsse (kroatisch: rijeka ponornica) wieder an die Erdoberfläche, was auch bei den Plitvicer Seen zu beobachten ist.
Die Travertinsedimente bildeten sich ab dem Pleistozän in Dolinen oder Senken zwischen den umgrenzenden Gebirgen. Grob betrachtet herrschen an den Plitvicer Seen zwei Gesteinsformationen vor. Die oberen Seen im Süden liegen in einer Zone mit überwiegendem Dolomitgestein, die unteren Seen im Norden überwiegend in einer Zone mit Kalkgestein. Dolomit ist von der Beschaffenheit her etwas härter als Kalkgestein. Es ist zwar durch physikalische Einwirkung leicht zerbrechlich, zeichnet sich aber durch eine geringe Wasserdurchdringbarkeit aus. Kalkgestein ist im Gegensatz dazu etwas kompakter und massiver, weist hingegen eine höhere Wasserlöslichkeit auf.
Betrachtet man die Plitvicer Seen aus der Luft, sieht man eindeutige Unterschiede zwischen den oberen und den unteren Seen. Während sich bei den oberen mehrere kleinere Seen parallel zueinander gebildet haben und der Wasserverlauf viel flacher ist, graben sich die unteren Seen gewissermaßen in das Gestein ein. Die Zahl der unteren Seen ist geringer. Sie bilden praktisch einen Canyon, der als Fluss Korana weiterfließt.

 

 

Klima

Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge an den Plitvicer Seen beträgt 1500 Millimeter, wobei es im Frühling und Herbst am häufigsten zu starken Regenfällen kommt. Die durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit beträgt 81,8 %. Im Januar liegt die Durchschnittstemperatur bei 2,2 °C. In den Sommermonaten Juli und August steigt sie auf 17,4 °C an. Insgesamt ergibt sich eine durchschnittliche Jahrestemperatur von 7,9 °C. Schnee liegt von November bis Ende März. Die Seen sind im Dezember und Januar meist von einer Eisschicht bedeckt.
Die Wassertemperatur an den Quellflüssen liegt üblicherweise unter 10 °C. In den Flüssen und Seen erwärmt sich das Wasser auf bis zu 20 °C. Als Beispiel für unterschiedlichste Wassertemperaturen kann eine Messung vom 7. Juli 1954 herangezogen werden: Dabei wurde im See Kozjak in einer Tiefe von 4 Metern eine Temperatur von 18,9 °C gemessen, in 20 Metern Tiefe waren es 5 °C und in 44 Metern Tiefe, praktisch am Grunde des Sees, sogar nur 4,1 °C.

 

 

Gesteinslösung und -bildung

Die Seenlandschaft der Plitvicer Seen inmitten der Karstlandschaft verdankt ihre Entstehung der Ablagerung von Kalk, der in Karstgewässern reichlich vorhanden ist. Diese Ablagerungen nennt man Kalktuff oder Travertin (beides wird im Kroatischen entweder als sedra oder tuf bezeichnet, nebst vielen anderen Benennungen).
Die Besonderheit der Plitvicer Seen ist, dass sie keine abgetrennten Stehgewässer darstellen. Die jeweiligen Seen sind stets als zusammengesetztes System erachtet worden. Aufgrund der stetigen Veränderungen sind Analysen einzelner Seen auch nicht unbedingt zielführend. Die Wassermassen, die den Seen im oberirdischen oder unterirdischen Verlauf zufließen und am Ende als Fluss Korana weiterströmen, verändern das Aussehen der Seen und der umliegenden Landschaft stets von neuem. Kalktuff wird einerseits teilweise wieder fortgeschwemmt, andererseits bilden sich ständig neue Ablagerungen. So entstehen neue Wasserfälle, während alte versiegen. Auch die Natur passt sich ständig an neue Gegebenheiten an. Insgesamt gesehen, stellt der Seenkomplex ein sehr empfindliches und labiles Ökosystem dar.

 

 

Verwitterungsprozesse

Die eigentlichen Phänomene der Plitvicer Seen begannen sich, im geologischen Zeitrahmen gesehen, relativ spät zu bilden. Für die sehr komplexen Prozesse der Kalklösung und Ablagerung sind gewisse klimatische Grundvoraussetzungen vonnöten. Diese bestehen erst seit Ende der Eiszeit vor 12.000-15.000 Jahren, was Radiokohlenstoffdatierungen des Travertins ergaben.
Abgesehen von Wetter- und Temperaturfaktoren sind Wassergüte wie auch natürliche Faktoren von entscheidender Bedeutung für die Entstehung der Naturphänomene, wie sie an den Plitvicer Seen vorherrschen. Die Karstflüsse lösen beim Durchfließen des Gesteins Kalk (Calcit) auf und reichern sich damit an. Der Calcit-Sättigungsgrad der Quellflüsse ist daher sehr hoch.
Die Löslichkeit des Kalkgesteins basiert auf der Kohlensäureverwitterung. Kohlensäure (H2CO3) bildet sich in der Natur etwa durch Lösung des in der Luft enthaltenen Kohlendioxids (CO2) oder im Regenwasser (H2O). Kalkstein oder Dolomit (CaMg(CO3)2) besteht hauptsächlich aus dem schwer wasserlöslichen Calcit (CaCO3). Calcit wird durch die Kohlensäure im Wasser aufgelöst und es entsteht Calciumhydrogencarbonat Ca(HCO3)2. Dies lässt sich anhand der folgenden Formeln veranschaulichen:

H2O + CO2 ↔ H2CO3 ↔ H+ + HCO3- ↔ 2 H+ + CO32-
CaCO3 + H2CO3 → Ca(HCO3)2
CaCO3 + H+ + HCO3- ↔ Ca2+ + 2 HCO3- ↔ Ca(HCO3)2

Die Menge des in Wasser gelösten Calciumhydrogencarbonates (auch Kalzium-Bicarbonat genannt) hängt von der Menge des in Wasser gelösten Kohlendioxids ab. Allgemein gilt: Je kälter das Wasser, desto höher ist der Anteil an gelöstem Calciumhydrogencarbonat. Je nach Verwitterungsbedingungen wurden von Forschern Kalklösungsraten von 0,01 bis 4 Millimeter pro Jahr ermittelt. (Regenwasser kann etwa 1 m³ Karstgestein in 10.000 Jahren abtragen.)

 

 

Sedimentierungsprozesse

Die zuvor erwähnten mechanischen und chemischen Lösungsprozesse finden überall in der Welt tagtäglich statt und stellen keine allzu große natürliche Besonderheit dar. Für die Plitvicer Seen charakteristisch ist jedoch, dass sich der im Wasser gebundene Kalk an bestimmten Stellen abzulagern beginnt, und auch dies nur in einem gewissen Bereich. Im Unterschied zu anderen ähnlichen Phänomenen in der Welt findet die Kalkablagerung und Travertinbildung an den Plitvicer Seen entlang einer bestimmten Fließrichtung und in vielfältiger Ausprägung statt (unter anderem fluviatile Sedimentierung).
Eine weltweite Besonderheit sind die natürlichen und hier besonders die pflanzlichen Einflussfaktoren. Das rauschende Flusswasser bildet beim Überfließen von natürlichen Schwellen stets neue Barrieren, die das Wasser auf mehreren, mit Wasserfällen verbundenen Ebenen zunächst verlangsamen und letztlich aufstauen. Es kommt zu einer Wechselwirkung zwischen Wasser, Luft, Gestein und der Vegetation. Die bei den Barrieren aufgewühlten Wassermassen schaffen immer imposantere Wasserfälle, die in die Höhe wachsen.
Etwa 30 Kilometer nördlich der Seen bildeten sich am Zusammenfluss der Flüsse Korana und Slunjčica inmitten der Kleinstadt Slunj sehr ähnliche Phänomene wie an den Plitvicer Seen. Der Ortsteil Rastoke wird daher auch als „die kleinen Plitvicer Seen“ bezeichnet.

 

 

Grundvoraussetzungen für die Sedimentbildung

Auffälligstes Merkmal für kontinuierliche Sedimentierungsvorgänge im Bereich der Plitvicer Seen sind Messungen des Kohlendioxid-Anteils des Wassers. Er ist an den Quellen etwa zwanzigmal höher als jener in der Atmosphäre. Der Kohlendioxid-Anteil sinkt mit zunehmendem Verlauf. Der Fluss Plitvica verliert über den gesamten Flussverlauf sogar bis zu 97 % seines ursprünglichen Kohlendioxid-Anteils.
Zur Ausfällung der Kalkanteile des Wassers kommt es nur unter bestimmten Temperaturbedingungen (erst ab 14 °C), durch Wassererwärmung und Verdunstung oder durch einen anderweitigen Kohlendioxid-Verlust, zum Beispiel unter Mitwirkung von Wasserpflanzen oder Moosen. Da der Sedimentierungsprozess nur bei warmem, feuchtem Klima stattfinden kann, treten derartige Phänomene erst seit dem Ende der letzten Eiszeit auf. Seitdem bildete sich auf dem bestehenden Untergrund eine Schicht aus verhärtetem Kalktuff, auch Travertin genannt.
Der Bereich eines Flusses, in dem es zur Travertinbildung kommt, nennt sich Präzipitationsbereich oder Fällungsbereich. Die Korana, von ihren Quellflüssen gerechnet, bildet beispielsweise nur entlang der ersten 10 bis 15 Kilometer Travertin, auch wenn die Bedingungen hinsichtlich der pH-Werte günstig wären. Im See Kozjak wurde eine konstante jährliche Sedimentierung des Untergrundes von 0,8 Millimeter über die letzten 3000 Jahre hinweg festgestellt. Barrieren können jährlich um 13,5 Millimeter an Höhe gewinnen. Die Travertinbildungsprozesse übertreffen somit die Erosionsvorgänge, welche die empfindlichen Seebarrieren zerstören würden. Man schätzt das Alter des Travertins am Seeuntergrund und an den Barrieren auf etwa 6000 bis 7000 Jahre.
Zur Kalkausfällung kommt es jedoch nicht unmittelbar an den Quellen der Zuflüsse der Plitvicer Seen. Damit das Wasser kohlensauren Kalk (Calciumcarbonat) ausfällt, muss das Wasser einen gewissen Sättigungsgrad an Mineralien erreichen. An den Quellen beträgt der Sättigungsgrad etwa 1. Zur Ausfällung von Calciumcarbonat muss der Sättigungsgrad 3 übersteigen. Zugleich muss der pH-Wert des Wassers über 8,0 liegen (leicht basisch).

 

 

Schwellen werden zu Barrieren

Zur Bildung von Travertinbarrieren kommt es dadurch, dass kalkreiches Wasser in dünnen Schichten über eine Unterlage fließt und aufgewirbelt wird. Es bildet somit eine große Oberfläche und gibt dadurch vermehrt Kohlendioxid (CO2) ab. Kleine Kristalle werden abgelagert und es entsteht Kalksinter, auch Kalktuff genannt (CaCO3). Es bilden sich Barrieren, vor allem an den reichlich vorhandenen Moosen.
Im Laufe der Zeit können durch wachsende Barrieren und ansteigende Wasserpegel ältere Barrieren überschwemmt werden. Noch vor etwa 400 Jahren trennte eine ältere Barriere den See Kozjak in zwei Hälften. Die Barriere befindet sich heute ziemlich in der Mitte des Sees, etwa fünf Meter unter der Seeoberfläche.

 

 

Einfluss von Pflanzen

In der einzigartigen Seenlandschaft der Plitvicer Seen spielen Moose, Algen und Wasserpflanzen eine bedeutende Rolle im Entstehungsprozess von Travertinbarrieren.
Bis Anfang des 21. Jahrhunderts vermutete man, dass dem Wasser von den Pflanzen Kohlendioxid für die Photosynthese entnommen wird und diese im Gegenzug Sauerstoff freigeben, was zur Spaltung und Ablagerung von Hydrogencarbonat führt (Phytogenese). Federführend bei diesen Forschungen war Ivo Pevalek. Ihm gebührt auch die Ehre, dass die Plitvicer Seen letztendlich unter Schutz gestellt wurden. Neuere Forschungsergebnisse ergaben, dass Pflanzen nicht hauptsächlich für die Ausfällung von Calcit aus dem Fließwasser verantwortlich sind, sie wirken jedoch indirekt an der Travertinbildung mit. Ausschlaggebend ist vielmehr die Verlangsamung, Durchlüftung und Zerstäubung des Wassers.

Moose sind lediglich ein Substrat, das heißt eine Unterlage, für die Sedimentierung. Die Photosyntheseaktivität von Algen oder Moosen in Zusammenwirkung mit dem Wasser kann aber auf Grund des Verbrauchs an Kohlendioxid begünstigend auf die Kristallisierung der Ablagerungen wirken. Dafür zeichnen sich insbesondere Millionen von mikroskopisch-kleinen Bakterien und Algen aus, die auf derartigen Pflanzen gedeihen. Sie sondern Schleim ab, an denen sich Kristalle festsetzen. Die bedeutendsten dieser Pflanzen sind Moose der Gattung Bryum und Cratoneuron. Man kann dies sehr deutlich daran sehen, dass die jungen Triebe noch weich und grün sind, während ältere Pflanzen eine gelbliche Farbe aufweisen und mit einer festen, jedoch zerbrechlichen Schicht überzogen sind. Die Moose fördern nicht nur die Entstehung von Kalktuff-Barrieren, sie werden sogar Teil dieser Barrieren indem sie von stets neueren Schichten überdeckt werden. Alter Travertin ist voll von versteinerten Algen oder Moosen. Man nennt diese, für die Plitvicer Seen typische Art des Kalktuffs, phytogenen Kalktuff.

 

 

Störende Einflüsse für die Travertinbildung

So sehr Pflanzen entscheidenden Einfluss auf die Travertinbildung ausüben, so hat eine allzu hohe Konzentration von organischen Stoffen im Wasser einen hemmenden Einfluss darauf. Zu starker Bewuchs der Barrieren (dieser wird seit einiger Zeit systematisch entfernt) wirkt der Ausfällung von Mineralien entgegen. Entscheidend für die Travertinbildung ist vornehmlich die Reinheit des Wassers. Das Wasser der Zuflüsse zu den Plitvicer Seen ist, wasseranalytisch gesehen, ausgesprochen rein. So übersteigt der gelöste organisch-gebundene Kohlenstoffwert (DOC) des Wassers zu Beginn der oberen Seen kaum 2,5 mg/L. Die Werte an den unteren Seen weisen höhere organische Konzentrationen auf (5,15 mg/L). Andere kroatische Karstflüsse weisen in der Nähe ihrer Austrittsstellen ähnlich niedrige Messwerte auf.
Der ungelenkte Tourismus im 20. Jahrhundert und die Verschmutzung durch Abwässer der Hotels oder der Landwirtschaft in der näheren Umgebung hinterließen schädliche Spuren. Dies führte zu einer zunehmenden Eutrophierung der Seen (einer erhöhten Konzentration von organischen Stoffen im Wasser). Der Schutz dieses sehr empfindlichen Gebiets vor allzu großen Einflüssen des Menschen zur Ermöglichung der ungestörten und nachhaltigen Travertinbildung ist daher von immenser Bedeutung. Seit 2006 herrscht striktes Badeverbot an den Seen. Bis dahin war das Baden am Kozjak-See gestattet

 

Bilder

Gemütliche Orte Plitvicer Seen Plitvicer Seen Wald

Plitvicer Seen Segeln-Kroatien Plitvicer Seen Kroatien

Nationalpark Plitvicer See Großer Plitvicer See

Idillischer Plitvicer Seen Plitvicer Seen Natur

Plitvicer Seen Nationalpark Nationalpark Plitvicer Seen

Wasserfall Plitvicer Seen Plitvicer Seen Wasserfall

 

 

 

Video

 

 

 

Nationalpark Plitvicer Seen – Map

 

 

Nationalpark Plitvicer Seen – Anreise

Die Plitvicer Seen bildeten sich in der Vertiefung zwischen den Gebirgen Mala Kapela im Westen und Plješevica im Osten, inmitten des dinarischen Gebirgszuges. Der Nationalpark Plitvicer Seen befindet sich an der Nationalstraße D1 Zagreb–Split, zwischen Slunj und Korenica, unweit der Grenze zu Bosnien und Herzegowina. Weitere größere Ortschaften im umliegenden Gebiet sind Ogulin, Rakovica, Otočac, Gospić, sowie Bihać auf bosnischer Seite.

Die kürzeste Luftlinien-Entfernung von der Küste zum Nationalpark beträgt 55 Kilometer. Von der Küste aus sind die Plitvicer Seen nach 60 Straßenkilometern von Senj aus zu erreichen. Nach Überquerung des Velebit-Gebirges betritt man das Karstgebiet Mittelkroatiens bzw. der Lika mit zahlreichen Poljen (z. B. das Gacko polje).
Die Autobahn A1 Zagreb–Split verläuft in etwa 50 Kilometer Entfernung westlich des Nationalparks. Die Plitvicer Seen sind über die Ausfahrten Karlovac im Norden, Otočac im Westen oder Gornja Ploča im Süden zu erreichen.
Plitvicer Seen segeln kroatien 20Die nächstgelegenen Flughäfen sind Zadar, Zagreb und Rijeka, die nächstgelegenen Bahnstationen Josipdol und Plaški, von denen aus es jedoch keine Busverbindungen zu den Seen gibt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Plitvicer Seen am ehesten per Bus von Zagreb, Karlovac, Zadar oder Split aus zu erreichen. Das Nationalparkgebiet der Plitvicer Seen erstreckt sich über zwei politische Untereinheiten, sogenannte Gespanschaften. Der Nationalpark selbst unterliegt der nationalen Verwaltung. Von der Gesamtfläche des Nationalparks im Ausmaß von 296,85 Quadratkilometern entfallen 90,7 Prozent auf die Gespanschaft Lika-Senj und 9,3 Prozent auf die Gespanschaft Karlovac. Die Gesamtfläche der Seen beträgt 2 Quadratkilometer. Davon entfallen nahezu 80 Prozent auf die beiden größten Seen, das Prošćansko jezero und den See Kozjak. Diese Seen sind gleichzeitig auch die tiefsten Seen mit jeweils 37 und 47 Meter Tiefe. Auf dem Kozjak verkehren geräuscharme und umweltfreundliche Elektroboote. Von den übrigen Seen ist keiner tiefer als 25 Meter. Der Höhenunterschied zwischen den Seen beträgt 133 Meter.
Die insgesamt 16 oberirdischen Seen werden in die zwölf Oberen Seen (Gornja jezera) und die vier Unteren Seen (Donja jezera) gegliedert.

Tagestouren können ab Zagreb, Rijeka, Split oder Zadar gebucht werden. Besser ist jedoch, Übernachtungen im Park mit einzuplanen und kleinere Touren zu unternehmen. Vorsicht für Individualreisende: An den Bushaltestellen an den Eingängen wird nur auf Aufforderung gehalten!
Der Nationalpark ist für mobile Urlauber auch aus weiteren Regionen gut erreichbar. Vom nördlichen Mitteldalmatien, Istrien oder auch dem Großraum Zagreb kann man die Plitvicer Seen als Tagesausflug in Eigenregie erleben.

 

 

 

 

Nationalpark Kornaten

Der Kornati-Nationalpark (kroat. Nacionalni park Kornati), auch Nationalpark Kornaten genannt, umfasst einen Teil der Inselgruppe der Kornaten (kroat. Kornatski otoci bzw. schlicht Kornati), eines Archipels in der kroatischen Adria.

KornatenDie Kornaten stellen die dichteste Inselgruppe im Mittelmeer dar und wurden 1980 als Nationalpark unter strikten Naturschutz gestellt. Die Gesamtfläche dieses Nationalparks beträgt 220 Quadratkilometer.

Das Gebiet ist Karstlandschaft. Zum Nationalpark gehört auch das die Inseln umgebende (unterseeische) Meeresgebiet.

Insgesamt besteht der Nationalpark aus 89 Inseln, Inselchen und Felsen. Die größte heißt Kornat. Die Vegetation auf den Inseln ist größtenteils spärlich. Die Inseln bestehen aus Kalkstein, sind entweder wenig bewachsen (Macchia) oder kahl.

Es gibt weder Wasserläufe noch Quellen. Die Nationalparkverwaltung befindet sich in der Ortschaft Murter auf der gleichnamigen Insel unweit des Archipels. Die Bewohner der Insel Murter werden seit jeher als eng verbunden mit dieser Inselgruppe erachtet, weshalb ihnen auch heutzutage die Verwaltung über das Archipel obliegt. Für Segler ist der Kornati Cup im Frühjahr interessant.

 

Informationen über die National park Kornaten

 

Geschichte zum Nationalpark Kornaten

Neolithikum
Bereits während des Neolithikums lebten Menschen auf den Kornaten. Darauf weisen Funde von steinernen Äxten auf dem Feld Zeljkovac, unterhalb des Berges Pedinka auf der Insel Kornat.

Illyrer und Goten
Die ersten bestätigten Kolonisationen der Inseln datieren aus der Zeit der Illyrer und Goten. Darauf weisen kleine viereckige Wohnhäuser, die einzeln oder in Gruppen stehen (Überreste gibt es beispielsweise unter dem Berg Pedinka, über dem Feld Zeljkovac). Des Weiteren gibt es kleine Siedlungen (Šćikat, Stražišće, Tureta, Grba) und Anhäufungen, die auf eine größere Einwohnerzahl zu dieser Zeit hinweisen (diese befinden sich auf fast allen Anhöhen auf den Inseln Kornat und Žut).

 

Das Römische Reich
Auch das Römische Reich hat seine Spuren auf den Inseln der Kornaten hinterlassen. So können heute die Überreste einer Villae rusticae in Proversi sowie Fischbecken auf Svrsati bewundert werden. Weitere Spuren des Römischen Reiches sind hauptsächlich unter Wasser zu finden, wie die Salzanlage in Sipnatam oder die Hafenanlagen in Vela Proversa.

 

Das byzantinische Reich
Nach Meinung vieler hat die Herrschaft der Byzantiner oder Goten den markantesten Bau, der sich auf den Kornaten befindet, hinterlassen: Die Festung Tureta auf der Insel Kornat. Der Bau kann der späten Antike oder dem frühen Mittelalter zugeordnet werden und stammt vermutlich aus dem 6. Jahrhundert, also noch vor der Besiedlung der Adria durch die Kroaten. Es wird vermutet, dass die Festung für militärische Zwecke gebaut wurde, um die Schifffahrt in der damals gefährlichen Adria zu sichern.
Ebenso befindet sich eine Altchristliche Basilika (auch aus der Zeit des Byzantinischen Reiches) unterhalb der Festung Tureta. Heute können der größte Teil der Apsis und Teile der Grundmauern besichtigt werden. Aufgrund der Größe der Kirche (30 x 13 m) vermutet man, dass während dieser Zeit eine ansehnliche Anzahl von Bewohnern auf der Insel gelebt haben muss.
In unmittelbarer Nähe zur Kirche findet man Spuren eines Gebäudes. Hier sind sich die Wissenschaftler nicht einig, ob es sich um ein Templerkloster oder ein Kloster der Benediktiner handelt.

 

Völkerwanderungen
Mit der Ankunft der Kroaten im heutigen Dalmatien war die römische Bevölkerung gezwungen vom Festland auf die Inseln zu fliehen. Jedoch war dies auch nur von kurzer Dauer, da auch das Meer kein weiteres Hindernis mehr für die Kroaten darstellte. So kam es, dass die Kornaten bis zum 13. Jh. nahezu unbewohnt blieben.

 

Mittelalter
Ab dem 13. Jh. wurden die Kornaten wieder besiedelt. So können verschiedene Bauten aus dem Mittelalter besichtigt werden. Eine dieser Bauten ist die Kirche „Gospa od Tarca“ (dt. Madonna von Tarac, oft auch als Königin der Meere bezeichnet) in der Bucht von Tarac, die wahrscheinlich auf den Überresten einer altchristlichen Basilika gebaut worden ist. Eine genaue Datierung dieser Kirche ist nicht möglich, so schwanken die Datierungen vom 12./.13. Jh., 14. Jh. bis zum 15./16. Jh. Ebenfalls aus dem Mittelalter stammen die Überreste eines Salzlagers sowie die im Meer untergegangenen Überreste einer Salzgewinnungsanlage (vermutlich zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts) in der Bucht von Lavsa.

 

Republik Venedig
Die Kornaten waren insbesondere im 16. Jh. für den Fischfang bekannt. So hat die Republik Venedig auf der kleinen Insel Vela Panitula ein Kastell erbaut, welches hauptsächlich zur Eintreibung von Steuern auf den Fischfang bei den Kornaten gedient hat. In unmittelbarer Nähe zum Kastell, auf der Insel Piškera (Jadra) entstand ein Fischerdorf. Die beiden Inseln waren mit einer Brücke verbunden. Ebenfalls wurde eine Kirche mit gotischen Elementen in dem Fischerdorf errichtet, diese wurde im Jahre 1560 eingeweiht. Mit dem Fall der Republik Venedig Ende des 18. Jh. wurden das Kastell, wie auch das Fischerdorf verlassen. So sind heute kaum noch Spuren des Dorfes vorhanden, das gleiche gilt auch für das Kastell. Allerdings wurde die Kirche restauriert. Sie wird auch heute noch regelmäßig besucht.

 

Inseln Kornaten

 

Nr. Insel Fläche Höhe Geografische Lage
1. Kornat 32.463.820 m² 237 m 43° 48′ 6″ N, 15° 20′ 0″ O
2. Piškera 2.668.046 m² 126 m 43° 46′ 0″ N, 15° 20′ 20″ O
3. Levrnaka 1.833.883 m² 117 m 43° 49′ 26″ N, 15° 14′ 45″ O
4. Lavsa 1.756.113 m² 111 m 43° 45′ 0″ N, 15° 22′ 15″ O
5. Kurba Vela 1.736.793 m² 117 m 43° 41′ 55″ N, 15° 29′ 40″ O
6. Smokvica Vela 1.054.430 m² 94 m 43° 43′ 40″ N, 15° 28′ 40″ O
7. Škulj 881.017 m² 145 m 43° 43′ 20″ N, 15° 27′ 20″ O
8. Silo Velo 676.758 m² 63 m 43° 51′ 10″ N, 15° 13′ 45″ O
9. Lunga 617.814 m² 81 m 43° 43′ 45″ N, 15° 25′ 15″ O
10. Mana 395.627 m² 77 m 43° 48′ 0″ N, 15° 16′ 20″ O
11. Aba Vela 383.042 m² 43° 52′ 0″ N, 15° 12′ 50″ O
12. Oključ 358.291 m² 69 m 43° 41′ 40″ N, 15° 28′ 30″ O
13. Kastela 342.384 m² 53 m 43° 44′ 20″ N, 15° 23′ 25″ O
14. Kameni Žakan 320.008 m² 30 m 43° 43′ 10″ N, 15° 26′ 20″ O
15. Ravni Žakan 301.058 m² 38 m 43° 43′ 40″ N, 15° 26′ 5″ O
16. Gustac 284.502 m² 45 m 43° 46′ 35″ N, 15° 20′ 55″ O
17. Gustac 284.450 m² 78 m 43° 44′ 50″ N, 15° 23′ 0″ O
18. Borovnik 273.219 m² 56 m 43° 48′ 40″ N, 15° 15′ 15″ O
19. Svršata Vela 270.089 m² 31 m 43° 51′ 40″ N, 15° 16′ 35″ O
20. Gominjak 253.298 m² 63 m 43° 43′ 20″ N, 15° 24′ 40″ O
21. Rašip Veli 246.069 m² 62 m 43° 46′ 40″ N, 15° 18′ 15″ O
22. Rašip Mali 154.559 m² 56 m 43° 47′ 20″ N, 15° 17′ 25″ O
23. Panitula Vela 147.762 m² 36 m 43° 45′ 30″ N, 15° 20′ 40″ O
24. Garmenjak Veli 131.858 m² 56 m 43° 42′ 15″ N, 15° 27′ 40″ O
25. Koritnjak 116.600 m² 49 m 43° 46′ 55″ N, 15° 20′ 15″ O
26. Klobučar 110.003 m² 82 m 43° 44′ 22″ N, 15° 22′ 58″ O
27. Lucmarinjak 100.503 m² 45 m 43° 41′ 0″ N, 15° 29′ 5″ O
28. Mrtovnjak 97.928 m² 41 m 43° 42′ 26″ N, 15° 32′ 8″ O
29. Obrucan Veli 96.552 m² 66 m 43° 50′ 2″ N, 15° 13′ 38″ O
30. Bisaga 92.237 m² 22 m 43° 48′ 33″ N, 15° 16′ 57″ O
31. Prišnjak Veli 91.812 m² 35 m 43° 44′ 14″ N, 15° 24′ 7″ O
32. Vodenjak 80.964 m² 44 m 43° 43′ 43″ N, 15° 23′ 54″ O
33. Smokvenjak 79.108 m² 41 m 43° 50′ 57″ N, 15° 14′ 19″ O
34. Skrižanj Vela 71.701 m² 20 m 43° 41′ 56″ N, 15° 31′ 27″ O
35. Maslinjak 65.363 m² 39 m 43° 47′ 57″ N, 15° 17′ 43″ O
36. Jančar 59.309 m² 20 m 43° 43′ 10″ N, 15° 25′ 50″ O
37. Sušica 58.431 m² 21 m 43° 49′ 42″ N, 15° 15′ 6″ O
38. Grego (Garmenjak Mali) 50.204 m² 20 m 43° 42′ 25″ N, 15° 27′ 50″ O
39. Balun 49.553 m² 29 m 43° 48′ 22″ N, 15° 15′ 16″ O
40. Mrtovac 48.875 m² 36 m 43° 49′ 32″ N, 15° 13′ 48″ O
41. Prdusa Vela 48.779 m² 24 m 43° 42′ 50″ N, 15° 27′ 10″ O
42. Samograd 44.894 m² 33 m 43° 41′ 16″ N, 15° 33′ 27″ O
43. Ravna Sika 40.210 m² 30 m 43° 44′ 45″ N, 15° 25′ 32″ O
44. Plešćina 39.846 m² 43° 48′ 28″ N, 15° 16′ 13″ O
45. Panitula Mala 30.699 m² 43° 45′ 15″ N, 15° 21′ 15″ O
46. Strižnjak 26.778 m² 43° 49′ 8″ N, 15° 16′ 52″ O
47. Prdusa Mala 25.333 m² 25 m 43° 42′ 30″ N, 15° 27′ 10″ O
48. Purara 24.423 m² 43° 41′ 45″ N, 15° 26′ 15″ O
49. Tovarnjak 23.841 m² 12 m 43° 50′ 18″ N, 15° 14′ 26″ O
50. Šilo Malo 20.691 m² 43° 50′ 44″ N, 15° 14′ 11″ O
51. Dragunarica Vela 17.344 m² 43° 51′ 39″ N, 15° 13′ 18″ O
52. Svršata Mala 15.159 m² 43° 51′ 30″ N, 15° 17′ 13″ O
53. Veseljuh 14.888 m² 43° 45′ 50″ N, 15° 21′ 55″ O
54. Puh 13.625 m² 43° 40′ 34″ N, 15° 29′ 45″ O
55. Vrtlič 13.625 m² 43° 41′ 34″ N, 15° 32′ 47″ O
56. Krpeljina 13.449 m² 43° 45′ 16″ N, 15° 24′ 22″ O
57. Skrižanj Mali 12.694 m² 43° 42′ 4″ N, 15° 31′ 12″ O
58. Babina Guzica 11.176 m² 43° 42′ 35″ N, 15° 29′ 54″ O
59. Rašipić 10.872 m² 43° 47′ 0″ N, 15° 18′ 0″ O
60. Golić 10.275 m² 43° 48′ 47″ N, 15° 16′ 33″ O
61. Arapovac 9.918 m² 43° 47′ 42″ N, 15° 17′ 59″ O
62. Kameni Puh 9.290 m² 43° 40′ 35″ N, 15° 31′ 9″ O
63. Smokvica Mala 9.285 m² 43° 43′ 25″ N, 15° 29′ 16″ O
64. Žakanac 7.343 m² 43° 43′ 15″ N, 15° 25′ 40″ O
65. Puh Gornji 7.343 m² 43° 40′ 27″ N, 15° 29′ 58″ O
66. Vodeni Puh 6.766 m² 43° 40′ 39″ N, 15° 30′ 40″ O
67. Zornik 6.635 m² 43° 51′ 10″ N, 15° 14′ 16″ O
68. Prišnjak Mali 6.464 m² 43° 44′ 10″ N, 15° 24′ 22″ O
69. Bisaga 6.084 m² 43° 44′ 43″ N, 15° 25′ 18″ O
70. Babuljaši Veli 5.710 m² 43° 47′ 56″ N, 15° 17′ 4″ O
71. Blitvica 5.329 m² 43° 46′ 19″ N, 15° 21′ 20″ O
72. Obručan Mali 4.618 m² 43° 50′ 8″ N, 15° 13′ 14″ O
73. Babuljaši Mali 3.585 m² 43° 48′ 2″ N, 15° 17′ 18″ O
74. Bisagica 2.594 m² 43° 48′ 11″ N, 15° 17′ 26″ O
75. Hr Kaselica 2.469 m² 43° 44′ 12″ N, 15° 23′ 42″ O
76. Desetinjak 2.324 m² 43° 42′ 22″ N, 15° 27′ 44″ O
77. Hr Klint 2.288 m² 43° 41′ 35″ N, 15° 26′ 40″ O
78. Hridi Škanji (Škanj V.) 2.015 m² 43° 45′ 18″ N, 15° 20′ 59″ O
79. Desetinjak D. 1.260 m² 43° 42′ 32″ N, 15° 27′ 33″ O
80. Desetinjak G. 1.210 m² 43° 42′ 37″ N, 15° 27′ 45″ O
81. Hr Volić 950 m² 43° 42′ 0″ N, 15° 25′ 50″ O
82. Hridi Kamičić 844 m² 43° 47′ 35″ N, 15° 16′ 57″ O
83. Hridi Škanji (Škanj M.) 683 m² 43° 45′ 19″ N, 15° 21′ 4″ O
84. Hr Prišnjak 77 m² 43° 50′ 10″ N, 15° 14′ 11″ O
85. Hridi Kamičić 72 m² 43° 47′ 32″ N, 15° 16′ 57″ O
86. Dragunara Mala 50 m² 43° 51′ 42″ N, 15° 13′ 6″ O
87. Hr Kamičić 41 m² 43° 46′ 6″ N, 15° 21′ 5″ O
88. Hrid Grislac 26 m² 43° 46′ 29″ N, 15° 21′ 17″ O
89. Hr Kalafatin 4 m² 43° 46′ 38″ N, 15° 21′ 37″ O

 

 

Nationalpark Kornaten – Geologie

Die Bezeichnung der Kornati-Inseln ist auf die besonderen geologische Begebenheiten in dieser Meeresregion zurückzuführen. Die Untergrund-Beschaffenheit unterscheidet sich nicht besonders von jener des naheliegenden Festlandes, d.h. der Untergrund der Kornaten besteht aus sehr porösem Kalkgestein. Anders als alle anderen Adriainseln weisen die Kornaten zum offenen Meer hin steil abfallende Steilwände (Kliffs) auf. Diese Steilküsten werden von der lokalen Bevölkerung als so-genannte „Kronen“ (kroat. krune, ital. corone) bezeichnet, was insbesondere bei seitlicher Betrachtung auffällt. An einzelnen Stellen reicht die Steilküste bis zu 90 m unterhalb des Meeresspiegels (etwa bei den Inseln Piškera und Rasip). Die höchsten, steil in das Meer abfallenden Felsen gibt es auf der Insel Klobučar (82 m ü.M).

 

Bilder Kornaten

Hafen Kornaten  Kornaten Felslandschaft

Insel Kornaten  Kornaten Inseln

Nationalpark Kornaten  Küste Kornaten

Kornaten in Kroatien  Kornaten Kroatien Nationalpark

Kornaten Kroatien  Kornaten Nationalpark

Meer vor Kornaten Kroatien

 

 

Video Kornaten

 

Nationalpark Kornaten – Kroatien

 

 

Nationalpark Kornaten

 

 

Nationalpark Kornaten Map

 

Nationalpark Krka Panorama Anreise

In den Urlaubsorten bieten zahlreiche Reiseagenturen einen organisierten Ausflug in den Nationalpark an. Alle Besucher des Nationalparks müssen eine Gebühr von 30 Kuna entrichten. In der Nebensaison reduziert sich der Preis auf 20 Kuna. Aufgrund der vielen Kontrollen ist eine Eintrittskarte in jedem Fall notwendig. Organisierte Tagesausflüge kosten ca. 210 Kuna. Diese Tagesausflüge bieten in der Regel Überfahrt, Menü und Landgänge mit Bademöglichkeiten. Diese Ausflüge kann man in folgenden Orten buchen: Dugi Otok, Murter, Veli Iz, Ugljan, [[Insel Pasman|Pasman](Vodice) sowie von Zadar und Biograd na moru. Die Inseldurchfahrt zwischen den Inseln Kornat und Smokvica bezeichnet man als offizielle Nationalparkzufahrt. Der Nationalpark Kornaten ist Autofrei.

In der zentralen Verwaltung des Nationalparkes in Murter auf der Insel Murter und auf der Insel Zut kann man Eintrittskarten für den Nationalpark der Kornaten erwerben.

Auf den Inseln befindet sich auch noch ein Tourismusbüro. Es liegt auf der Insel Ravni Zakan.

 

 

 

Nationalpark Krka

Mit 72 Kilometern Länge ist die Krka der längste zentraldalmatische Fluss und dank der 20 Kilometer zwischen Knin und Skradin, die der Nationalpark Krka einnimmt, wohl auch der spektakulärste Europas. Unzählige durch geomorphologische Prozesse entstandene Stromschnellen, Trassen, Bassins, Wasserfälle und andere Karst- und Tuffphänomene prägen den Verlauf des Flusses und bieten an jedem Punkt einen neuen, spannenden Blickwinkel auf den Einfallsreichtum der Natur.

Jenseits der Nationalparkgrenzen fließt die Krka in den See Prokljansko, der bis nach Sibenik reicht und mündet dann schließlich in die Adria. Die Verwaltung des Parks hat sich die wissenschaftliche, kulturelle, erzieherische und bildende“ Aufgaben auf die Fahnen geschrieben, sieht den Park aber auch als Erholungsgebiet, so dass hier nicht nur die Pflanzen- und Tierwelt gedeiht sondern auch Menschen aufblühen.

Nationalpark Krka 3

Nationalpark Krka

Um den aktuellen Stand und die Schönheit der Naturerscheinungen möglichst lange zu bewahren, ist es nötig, dass sich alle Besucher an gewisse Regeln halten und den Schutz der Umwelt engagiert vertreten. So wird selbstverständlich erwartet, dass Niemand die gekennzeichneten Wege verlässt (nicht nur wegen der im Unterholz seit dem Krieg liegenden Tretminen), seine Verpackungen und sonstigen Müll sachgerecht entsorgt und selbstverständlich nicht wildert, die Tiere anderweitig stört oder Pflanzen schädigt.

Auch offene Feuer sind verboten und wer zu kommerziellen Zwecken filmen möchte sollte sich vorher bei der Parkverwaltung um eine Drehgenehmigung kümmern. Im Park bieten sich zwei verschiedene Besichtigungsrouten an. An den beiden Parkeingängen Skradin und Lozovac kann man für jeweils 30-95 Kuna (je nach Saison) die Eintrittskarte in den Park und das ethnografische Museum erwerben, wobei ab Skradin eine halbstündige Bootsfahrt, in Lozovac ein Bahn-Shuttleservice inklusive sind.

Wer vier Stunden über den größten See des Parks gefahren werden und auch die Klosterinsel besichtigen möchte, sollte weitere 100 Kuna pro Person einplanen – Kinder erhalten allerdings oft Rabatte.

 

Informationen über die Nationalpark Krka

 

Geschichte zum Nationalpark Krka

Die vielen kleinen Dörfer im und um den Nationalpark herum sowie die ehemalige Mühle zeigen, dass die Krka und ihre Ufer zwar schon immer Menschen in ihren Bann zog, der Schutz und die Bewahrung der Natur aber eine relativ neue Idee ist. Im Jahr 1948 wurde der Flussverlauf zwischen dem Bilusic buk und dem Skradinski buk erstmals als “seltenes Naturgut” und “bedeutendes Landschaftsgebiet” eingestuft. Damit war der erste Schritt zur Gründung eines späteren Nationalparks getan.

Zunächst wurde die geschützte Fläche bis zu Krcic jenseits der Krka-Quelle und zur Sibenik-Brücke hinter Skardin erweitert, so dass in manchen Büchern die Gründung des Nationalparks auf das Jahr 1955 datiert wird. Und obwohl es schon damals energische Initiativen für den Erhalt dieser Landschaft gab, war der Status des Parks keineswegs gefestigt. Mit neuen industriellen Möglichkeiten veränderte sich auch der Blick auf den Fluss. Es wurde überlegt, Wasserkraftwerke an den Ufern der Stromschnellen oder oberhalb der Wasserfälle zu errichten. Kompromissbereit wurde zwischen dem wirtschaftlichen Nutzen und der Verantwortung gegenüber der Natur – sowie natürlich auch dem Prestige und Tourismus, den ein Nationalpark mit sich bringt… – abgewogen und das Gebiet schließlich begrenzt: Das Wasserkraftwerk Miljacka II steht weit oben in der Nähe der Quelle, unmittelbar hinter ihm beginnt das Schutzgebiet.

Nationalpark Krka 5

So lagen damals fünf Wasserfälle außerhalb des Parkgebiets und manche Besucher sahen auch die schönste aller Schluchten dort. 1985 wurde das Gebiet um die beiden imposantesten Seen und Wasserfälle, zwei drittel des Gesamtflussverlaufs sowie die umgebenden Hänge, Steilwände und Wälder zum Nationalpark erklärt. 1997 erhielt der Park dann mit 110 Quadratkilometern von der nordöstlichen Grenze an der Krka-Mündung der Butisnica bis zur Skradin-Brücke im Südwesten seine heutige Form, wobei gerade mal 9 Quadratkilometer davon mit Wasser bedeckt sind. Das Wasserkraftwerk befindet sich noch immer im Park und in Betrieb, muss aber den Naturschutzregeln konform operieren. Zu den Bedingungen für die Einrichtung eines Nationalparks gehört, dass ein größeres Gebiet außergewöhnliche Naturerscheinungen aufweist, diese ursprünglich und vom Menschen weitestgehend unbeeinflusst entstanden sind und fortbestehen und es müssen mehrere Naturphänomene auf diesem Raum erscheinen. Mit seinem charakteristischen Flussverlauf, dem Artenreichtum in Flora und Faune sowie der schroffen und doch eleganten Felsstruktur erfüllt der Krka-Nationalpark diese Kriterien spielend – daran werden auch tausende Besucher pro Jahr und ein Kraftwerk nichts ändern!

 

Sehenswertes

Nationalpark Krka Kroatien 2

Die Wasserfälle sind das Markenzeichen und die Hauptattraktion des Nationalparks Krka. Insgesamt reihen sich 17 Barrieren, dutzende kleinere und ein handvoll großer Wasserfälle aneinander, die zusammen auf der ganzen Länge des Parkareals 46 Höhenmeter überwinden. Auf seiner Reise durch das Plateau erstreckt sich die Krka mal auf eine Breite von über 100 Metern, fräst dann wieder fjordähnliche Schluchten in den porösen Stein. Während das Wasser außerhalb des Parks oft grau und trübe wirkt, fließt es hier – angereichert durch Minerale – in schillerndem grün über die Travertinbrücken. Einen besonders schönen Blick auf die Wassermassen hat man von der Brücke oberhalb und dem Holzsteg unterhalb der Hauptfälle aus. Hier steht man frontal vor dem rauschenden Nass und weiter unten hat man Gelegenheit, mit dem ganzen Körper in die Fluten einzutauchen – hier an den Badestellen hat sich der reißende Strom allerdings schon längst in einen ruhigen See verwandelt. Im Folgenden werden besonders sehenswerte und berühmte Wasserfälle, Sehenswürdigkeiten, Seen und Krka-Formationen beschrieben.

 

 

Butisnica-Mündung

Häufig liest man, dass der Natinalpark Krka dort seine Grenze hat, wo die Butisnica in die Krka mündet. Tatsächlich verhält es sich aber exakt anders herum: Die Mündung der Butisnica wurde künstlich 1,5 Kilometer Richtung Osten verlegt um den Ort Knin vor eventuellen Überschwemmungen zu schützen. Auf jeden Fall beginnt hier, Vier Kilometer von der Quelle der Krka entfernt, das Naturschutzgebiet und man sieht schon bei der Anreise die malerischen begrünten Hänge, die mal als Tal, mal als Schlucht den Fluss in seiner Bahn halten. Wenn man viel Zeit hat, kann man in der Nähe die Burg Knin besichtigen, aber die meisten sind von den ersten Impressionen des Parks so gefesselt, dass sie so schnell wie möglich noch mehr von der Natur sehen möchten!

 

Bilusic Buk

Der erste Wasserfall befindet sich 12 Kilometer von der Quelle entfernt. Hier fällt das Wasser über zwei Stufen fast 20 Meter in die Tiefe nachdem die obere Trasse künstlich gesenkt wurde, um Stauungen in der Nähe der Stadt Knin zu verhindern. Dies wiederum führte dazu, dass das Wasser eines Sees abfloss und an ihn nur noch eine leichte Verbreiterung des Flusses kurz vor dem Bilusic Buk erinnert.

 

Brljansko jezero

In dem 1300 x 400 Meter große See Brljansko findet das Wasser zu einer trügerischen Ruhe, bevor es den gleichnamigen, 15m hohen Wasserfall herabstürzt. An den Ufern wachsen Kiefern und Eichen und Linden die mit ihrem saftigen Grün einen gelungenen Kontrast zu dem Flaschenglasfarbigen Wasser darstellen. Wer Glück hat, kann in dem Gestrüpp auch Otter und Dachse entdecken!

 

Manojlovac

Die höchstgelegene Kaskardenformation beinhaltet zugleich auch einen der höchsten Wasserfälle. Bis zu 32 Meter in der Höhe messen die Stufen, die insgesamt fast 60 Meter überwinden. Hier fließen mehrere kleine Wasserarme und Abzweigungen zu einem großen Wasserfall zusammen und Beobachter sind immer wieder verzückt davon, wie auf wenigen Metern aus dem romantischen Geplätscher und sanften Gegurgel ein brausender Wasserfall wird. Unterhalb der Wasserfälle befindet sich eine 200 Meter tiefe Schlucht, die man von der Straßenkreuzung knapp oberhalb der Manojlovac-Fälle am spektakulärsten fotografieren kann.

 

Rosnjak

Nur einen Kilometer hinter Manojlovac liegt der Wasserfall Rosnjak, der sich von allen anderen des Parks unterscheidet: Hier wurden nicht die typischen Trassen, Bassins und Stufen geformt sondern das Wasser fällt nach einer scharschen Kante ungehindert in die Tiefe, fließt danach auf selber Ebene weiter. Auch wenn der Wasserfall nur 8,4 Meter hoch ist, wirkt er durch die ihn umgebenden steilen Gebirgswände sehr spektakulär.

 

Miljacka

Diese Stufenstruktur misst 23,8 Meter in der Höhe und liegt nur wenige hundert Meter hinter Rosnjak. Die Schlucht wandelt sich hier allmählich in ein Tal, die ehemals fast senkrechten Wände flachen ab und machen diese Kaskade leicht zugänglich. Aus diesem Grund wurde hier 1906 auch eins der ersten Wasserkraftwerke Europas erbaut. Die enorme Größe des Krafwerks lässt sich daran ermessen, dass in ihm permanent die Wassermenge gebraucht wird, die innerhalb eines halben Jahres durch die Krka fließt.

 

Kloster Krka

Das Manastir Krka, das eigentlich den Namen Sveti Arhandel trägt, wurde 1402 erstmals erwähnt. Damals schenkte Jelena Subic, die Schwester des Kaisers Dusan das nach einem Erzengel benannte Gebäude orthodoxen Mönchen. Seither überblickt es die Krka an dem Tal Arandelovac und betont zusätzlich die sowieso schon friedliche und besinnliche Atmosphäre dieses Ortes. Die zahlreichen und komplizierten Umbaumaßnahmen waren allerdings erst Ende des 18. Jahrhunderts abgeschlossen, so dass sich in den Gemäuern ein eigenwilliger Stilmix aus byzantinischen und mediterranen Elementen etablierte. Gegenüber des Klosters auf der Ostseite der Krka stehen die letzten Reste mittelalterlicher Burgen, drei Kilometer entfernt liegt das Örtchen Kristanje – sonst lenkt aber ringsum nichts von der meditativen Versenkung und der Schönheit der Natur ab.

 

Arandelovac

Zwei Kilometer hinter Miljacka, wenn die rauschende und sprudelnde Krka sich wieder beruhigt, befindet sich ein idyllisches grünes Tal. Besonderes Schmuckstück dieser Landschaft ist das Kloster Manastir Krka, das hier zwischen dem 14. Und 18. Jahrhundert erbaut wurde. Wegen des hohen Mergelanteils im Boden tritt an dieser Stelle besonders viel Süßwasser in den Grund ein und eine submediterrane Pflanzenwelt gedeiht unter der fast ewigen Sonne. Dass dies hier ein besonders friedlicher und lebenswerter Ort sei fanden auch schon die Familien Bogetic und Martinusic, die hier im 14. Jahrhundert ihre Burgen errichteten von denen heute leider nur noch Ruinen übrig sind.

 

Roska

Die Barrieren am Ende des sechs Kilometer langen Sees beruhigen den Lauf der Krka so sehr, dass sie hier fast wie ein stehendes Gewässer aussieht. Die gerade noch so offene Tallandschaft verengt sich hier mit schroffen, grauen Felsen, an deren 150m hohen Wänden sich allenfalls Adler wohl fühlen können. Weit oben schauen Wanderer neugierig und vorsichtig über die Klippen, von unten blicken Bootsausflügler an den senkrechten Steinformationen empor. Dann kommt plötzlich wieder Schwung in den Wasserlauf und Roski slap schließt sich mit seinen unzähligen kleinen Stufen, Inseln, Barrieren und Fällen an. Über 27 Höhenmeter weitet sich die Krka hier von einem schmalen Canyon auf einen 450m breiten See aus.

 

Roski slap

Am Roski slap fließt die Krka durch zwischen steilen Felswänden hindurch über spitze Steine und grobe Felsen. Wie in einem natürlichen Stause wird das hier hineinpreschende Wasser gefangen, umhergewirbelt, zurückgeworfen und erst nach vielen Eskapaden am anderen Ende des Verlaufs wieder in Ruhe entlassen. Zuvor bilden sich auf einer Länge von 600 Metern Stromschnellen und kleine Wasserfälle, die die Natur selbst ald kreatives, geschmackvolles Wesen erscheinen lassen. Überall glitzert und donnert das Wasser, es schäumt und zischt, strudelt und scheint förmlich zu tanzen. Am Ufer wächst dichtes Grün auf grauem Fels, im Wasser sieht man an den besonders flachen Stellen den rötlichen Mergel durchblitzen, der das Grundwasser hier in das Flussbett leitet. Insgesamt zählt man am Roski slap 12 Kaskarden, die – so behauptet es zumindest der Volksmund – keineswegs natürlich entstanden sind. Tatsächlich sollen die roten Felsen unter Wasser nämlich Ziegeldächer, die grauen Schwellen Mauern sein und der ganze Grund des Roski slap die legendäre, versunkene Stadt Roski selbst, die hier in legendärer Zeit wohl vielleicht auf trockenem Grund gestanden haben mag, auf jeden Fall aber an extrem ungeschickter Stelle gebaut worden wäre.

 

Medu gredama

Hinter dem Roski slap verengen sich die Ufer der Krka wieder zu einer Schlucht – der Medu gredama. Dieses Landschaftsbild erstreckt sich über ca. 500 Meter, wobei die Schlucht zwischen 50 und 100 Metern breit und die Felswände bis zu 15 Metern hoch sind. Die Struktur der geschichteten Felsschichten ist hier einmalig: eine Höhle mit drei Öffnungen, die Suplja per bietet einen unvergleichlichen Ausblick auf die Landschaft. Hierher und zum oberen Rend des Plateaus gelangt man am besten zu Fuß von Bristane aus, aber auch vom Boot aus ist der Anblick dieses Krka Abschnitts beeindruckend und sehenswert. Wer eine Rundfahrt auf dem an die Schlucht anschließenden Visovacko jezero bucht, wird gewöhnlich auch hierher gebracht.

 

Visovacko jezero

Der größte See des Nationalparks bemisst bis zu einem Kilometer in der Breite und wird von zwei Wasserfällen eingerahmt. Die Uferstruktur ist im oberen Teil durch sanfte, wenig steile Hänge geprägt. Hier haben sich mehrere Dorfgemeinschaften angesiedelt, die unter dem Namen Miljevci eine landwirtschaftliche Gemeinschaft bilden. Drei Kilometer hinter der Schlucht Medu gredama liegt die interessante Klosterinsel Vesovac, die zu den Hauptattraktionen des Nationalparks zählt. Am Ufer gegenüber wachsen uralte Stein- und Flaumeichen. Weitere 6 Kilometer flussabwärts schließt sich der spektakuläre Travertin-Wasserfall Skardinski buk an.

 

Visovac

Im nördlichen Teil des 12 Kilometer langen Sees Visovacko jezero liegt die einen Hektar große, zum Teil künstlich aufgeschüttete Insel Visovac mit dem Franziskanerkloster aus dem Jahr 1445 darauf. Ursprünglich lebten hier im 14. Jahrhundert Augustinermönche in einem kleinen, rustikalen Kloster. Doch als die Bedrohung durch das türkische Heer 1440 zu groß wurde, flohen sie. Nur fünf Jahre später übernahmen bosnische Franziskaner die Insel und erbauten ihr eigenes Kloster. Von hier aus hatten die Mönche einen wunderschönen Ausblick auf Weinberge und Ölbaumhaine, den sie allerdings kaum genießen konnten, waren sie doch dem Studium philosophischer Schriften verpflichtet. Diese Bücher – unter anderem die Fabeln Aesops in einer Version von 1487, altkroatische Schriften und handgeschriebene Manuskripte werden heute noch in der Bibliothek aufbewahrt und ausgestellt. Außerdem steht hier auch eine im 16. Jahrhundert ergänzte Kirche, die zur Zeit der türkischen Invasion den Flüchtlingen Schutz und Hoffnung bot. Heutzutage leben nur noch acht Mönche auf der Insel. Wie ihre Glaubensbrüder vergangener Jahrhunderte meditieren und studieren sie in der Abgeschiedenheit des Eilands – genießen aber auch den regelmäßigen Kontakt zur Außenwelt in Form von interessierten und taktvollen Besuchern. Zu der Insel gelangt man am besten mit einem der Ausflugsboote, die täglich um 10:30, 12:30 und 14:30 zu der vierstündigen Besichtigungsfahrt über den See aufbrechen. So haben wenigstens Besucher ausreichend Gelegenheit, die Landschaft jenseits der Insel auf sich wirken zu lassen! Wer allerdings nur eine Stippvisite in den alten Gemäuern machen möchte und auf die Rundfahrt gern verzichtet, kann am Ufer stehend mit Rufen und Winken die Aufmerksamkeit der Mönche auf sich ziehen. Wenn man bemerkt wird, wird man von einem der Brüder abgeholt und übergesetzt.

 

Cikola

Beim Skardinski buk tritt ein weiterer Nebenfluss in die Krka ein – die Cikola. Auch dieser Fluss ist hier auf die Breite und Ruhe eines Sees angestaut, so dass die letzten drei Kilometer seines ursprünglichen Flussbettes heute überschwemmt darliegen und man ihn kaum noch als Fluss erkennt. Vielmehr sieht es von oben betrachtet so aus, als stünde man hier vor einem einzigen, boomerangförmigen See. Folgt man der Cikola flussaufwärts kann man ebenso schöne und fast so beeindruckende Naturformationen finden, wie an der Krka. Im Ursprungsbereich findet sich sogar ein kreisrunder, 150m breiter See, der Torak, in dem in 30 Metern Tiefe das Wasser einer Karstquelle entspringt.

 

Skradinski Buk

Der wohl schönste Travertin-Wasserfall Europas liegt zwischen der kleinen Stadt Skradin und dem Ort Lozovac und wird mehrmals täglich von den Ausflugsbooten der Parkverwaltung angefahren. Aus gutem Grund: Die 800 m lange 17-Stufige Felsformation, über die das Wasser hier fließt ist nicht nur eine Augenweide sondern der Legende nach auch Heimat von Elfen, Kobolden und Wassergeistern. Diese formten und veränderten ihre Heimat in früheren Zeiten nach ihrem Gutdünken, heute schiebt man die wandelhafte Struktur des Skradinski Buk eher den Jahreszeiten und der Erosion zu. Bei der Schneeschmelze donnern hier bis zu 300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über den Karstgrund und die Felsen, und selbst im Sommer, wenn die hier in die Krka mündende Cikola trocken liegt, sind es durchschnittlich noch immer 50. Dieser imposante, gewaltige und doch romantische Wasserfall dient nicht nur als Kulisse für zahlreiche Urlaubsfotos und Postkartenmotive sondern erfreut auch Badegäste und Strandbesucher, die sich am Ufer dem Vergnügen hingeben, beim Schwimmen mal etwas anderes als endlose Horizonte oder kleine Inseln zu sehen.

 

Süßwassergrenze

Am Fuße des Skardinski Buk-Wasserfalls fließen die Wassermassen aus der Quelle der Krka und das von der Adriamündung herüber geschwemmte Meerwasser zusammen. Bei niedrigem Wasserspiegel geschieht dies unmittelbar unter dem Wasserfall, im Frühling, wenn das Schmelzwasser den Pegel anhebt, erst ein paar Kilometer weiter Flussabwärts. Dabei vermischen sich die Wasser nicht etwa, sondern das leichtere und weniger dichte Süßwasser bildet eine obere Schicht von zunächst 2-7 Metern, darunter spült das Meerwasser in entgegen gesetzter Richtung. Die Süßwasserschicht nimmt jedoch im weiteren Verlauf der Krka ab und im Mündungsbereich fließt fast nur noch Salzwasser in die Adria.

 

Skradin

In dem malerisch gelegenen Städtchen, das den meisten als Ausgangspunkt für Ihre Erkundung des Krka-Nationalparks dient, erinnert heute nicht mehr viel an die turbulente Geschichte: Schon die Illyrer wussten von einer kleinen Stadt an den großen Wasserfällen zu berichten, dem Städtchen Scardona. Sie erzählen von wohlhabenden Fischern und reichen Händlern. Diese Berichte mochten die Slawen auf ihrer Wanderung neidisch gemacht und angelockt haben, auf jeden Fall wurde der Ort bald zerstört. Erst die frühkroatischen Könige, die hier in der einmaligen Landschaft ihre Pfalz erbauten, ließen die Gegend wieder erblühen. 1522 wurde Skradin von den Türken erobert, bald darauf von den Venezianern hart umkämpft und strategisch ausgebaut und war bis 1830 sogar Bischofssitz. Heute stellt sich der Ort als Erholungs- und Ausflugsstadt dar. Wer ein bischen Zeit hat sollte sich ruhig in der Stadt umsehen – denn während rings um den Obstmarkt und die Marina ein recht lebhaftes Treiben herrscht – Touristen kaufen Bootstickets oder kehren von den Ausflügen zurück, Restaurantbesitzer versuchen durch laute Rufe Gäste für ihre Spezialitäten zu gewinnen, an der Strandpromenade flaniert man im Glanz der Yachten auf und ab – sind die hinteren Straßen des Ortes oft menschenleer. Verschachtelt und unübersichtlich winden sie sich im schatten grober Häuser mit den charakteristischen roten Dächern den üppig begrünten Hügel hinauf. Hier wohnen die 700 Einwohner und hier stehen die Ferienhäuser der wohlhabenden Sibeniker und eine Pfarrkirche aus dem 17. Jahrhundert gibt es auch zu sehen.

 

 

Weitere Sehenswürdigkeiten

 

Ethnografisches Museum

In einer ehemaligen Mühle am oberen Katarakt befindet sich heute das ethnografische Museum des Nationalparks. Hier erfährt man, wie die Bewohner der umliegenden Dörfer und Höfe in der Vergangenheit gelebt und gewirtschaftet haben. Ein Besuch lohnt sich nicht nur, weil im Parkeintritt auch gleich die Gebühr für die Museumskarte mitbezahlt wird: Hier findet man neben dem regulären Mahlbetrieb auch eine clevere “Öko-Waschmaschine”: Das Flusswasser schwappt in ein rundes Steinbecken, wird durch nachdrückende Wassermassen herumgewirbelt und wieder herausgepresst, die in Körben in das Becken gehängte Wäsche reinigt sich fast von selbst! Draußen stehen landwirtschaftliche Geräte an denen man sehen kann, das der Arbeitsalltag mit der Wäsche längst nicht sein Ende fand und auf schmalen Pfaden und Holzbohlenstiegen geht es bergauf zu einem der schönsten Aussichtspunkte des Parks. Wer sich fit genug fühlt, sollte diesen kleinen Spaziergang unternehmen und bloß nicht seine Kamera vergessen! Das Museum ist in der Saison täglich von 08:00 – 22:00 geöffnet.

 

Festungen

Im Mittelalter war die Region um den Fluss Krka von verfeindeten und sich bekriegenden Adelsfamilien geprägt. Während die Landbevölkerung ihre Ziegen hütete, die Weinberge bestellte und Öl produzierte bauten die Adelshäuser imposante und wehrfähige Burgen, deren Ruinen heute noch entlang des Flussverlaufs zu sehen sind. Flussabwärts sieht man noch außerhalb des Parks die Burg Knin, im Nationalpark folgen Tronsenj, Bogocin und Neceven, etwas weiter südliche Bogocin und Vilingrad. Von all diesen ehemaligen Prachtbauten sind nur noch die Grundmauern erhalten und sie alle teilen das selbe Schicksal: Im 14. Jahrhundert erbaut, eventuell von einer mächtigen kroatischen Familie erobert, im Jahr 1522 vom türkischen Heer vereinnahmt bis die Osmanen 1686 abziehen mussten. Einzig die weiter Richtung Adria befindlichen Festungen Kamicak, wo der berühmte Kardinal und Vormund eines Königs Juraj Utjesinovic im Jahr 1482 geboren wurde, ist älter: Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Und Kljucica, die Kampfburg aus dem Jahr 1330 in der Nähe von Skardin ist heute von all den Festungen noch am besten erhalten. Doch auch wenn die Zeit den Stein zerstört und den Gemächern ihre Dächer genommen hat sind die Burgen doch immer noch Indikator und Anlaufstelle für eins: Den besten Ausblick über das Krka-Tal. Sie stehen immer an den höchsten Stellen mit beeindruckendem Panorama-Blick und während hier früher nach feindseligen Truppen Ausschau gehalten werden musste kann man heute den Blick einfach nur genießen!

 

Flora

Bevor der Krka-Park zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, lebte eine größtenteils Bäuerliche Gesellschaft in seiner Umgebung. Ziegen wollten geweidet und Häuser mussten gebaut werden, so dass der ehemals dicht Wald nach und nach weitgehend abgeholzt wurde und erst in den letzten Jahren am unteren Krka-Verlauf wieder aufgeforstet wird. So stellt sich die Flora des Parks zwar nicht mehr als die authentische dar, die sie wäre, wenn das Gebiet tatsächlich unberührt von Menschen wäre, aber dafür eine viel abwechslungsreichere, interessantere.

Denn das Verschwinden der Bäume machte Platz für zahlreiche kleinere Pflanzen, die sich im Schatten der Wipfel wohl kaum hätten ausbreiten können. So bietet sich heute ein dschungelhaftes Dickicht, das zu 60% der mediterranen Flora entspricht aber auch zu 20% Einflüsse aus der südeuropäischen Pflanzenwelt aufweist.

 

Nationalpark Krka Kroatien 3

Nationalpark Krka – Flora

Die weiteren 20% der Bäume, Sträuche und wuchernden Stauden sind weit verbreitet und nicht nur spezifisch in einer Region zu finden. Insgesamt wurden bereits 860 bekannte Pflanzenarten dokumentiert.

Dieser Artenreichtum ist primär durch die großen Wasserflächen der Seen möglich, die die Hitze des Sommers auch weit in die Wintermonate hinein speichern und so für ein mildes Klime sorgen, außerdem den Boden in der Dürrezeit ausreichend mit Süßwasser tränken. Gerade am Südende der Seen gedeiht eine gesunde Sumpfvegetation, die sich besonders schön in großzügigen Seerosenflächen und Schilfufern zeigt.

Besonders verbreitet
Bäume:

 

Sumpfpflanzen:

 

Fauna

Wer im Krka-Park nach kuscheligen, pelzigen Tierchen wie in einem Disney-Wald Ausschau hält, verpasst das Interessanteste: Säugetiere sind hier zwar nicht besonders verbreitet, dafür kann man aber 220 Vogelarten, mindestens 18 verschiedene Fische und unzählige Amphibien entdecken. In der Luft, auf dem Boden, zu Wasser und an den Pflanzen schwirren, fliegen, kriechen, hüpfen, klettern, schwimmen und leben überall die originellsten Exemplare und die abschließende Bestandsaufnahme der Biologen ist noch lange nicht in Aussicht. Bisher weiß man immerhin, dass eine der vier Lachsfamilien ausschließlich hier in der Krka lebt, insgesamt schätzt man die Süßwasserfischarten auf bis zu 12, womit die Krka im europäischen Vergleich einen der vorderen Plätze einnimmt. Vor allem im Frühling und Herbst sind die Steilwände und die Baumwipfel des Parks rege belebt. Zugvögel lassen sich hier auf ihrer Reise zwischen den Hemisphären nieder, auch seltene Adler kann man hier bei der Beutejagd oder dem Bau ihres Horsts beobachten.

Wenn die Sonne untergeht erfüllt ein helles zirpen die Luft – die Fledermäuse werden aktiv und machen sich auf die Jagd nach all de Insekten, die am nächsten Tag keine Besucher mehr stechen werden. Auch sonst hat man von der Tierwelt rings um die Krka nichts zu befürchten: Zwar kann es vorkommen, dass eine Schlange den Wanderweg kreuzt, doch sind diese für Menschen ungefährlich und auch Raubtiere wie Dachs und Schakal haben weit schmackhafteres auf dem Speiseplan stehen als humanoide. So ist die Fauna des Nationalparks Krka für Biologen ein Phänomen und beliebtes Forschungsgebiet, für die regulären Besucher aber ausschließlich eine Augenweide – sofern sie den Blick von den anderen Naturschönheiten überhaupt abwenden können!

Besonders verbreitet

Fische:

 

Amphibien:

 

Reptilien:

 

Schlangen:

 

Vögel:

 

Säugetiere:

 

Seltene Tiere:

 

Nationalpark Krka – Geo

Neben regulären Touristen halten sich meistens auch einige Geomorphologen im Nationalpark Krka auf. Diese können aber die Aussicht und die Schönheit der Natur nicht uneingeschränkt genießen, bereitet ihnen die Krka doch einiges Kopfzerbrechen. Noch immer ist nicht eindeutig geklärt, warum es gerade hier zu gerade diesen Prozessen kam, die sich nach ihrer mehrtausendjährigen Entstehung so zeigen, wie wir sie heute sehen und schätzen. Die bisher gesammelten Indizien skizzieren zwar ein interessantes Bild, aber vollständig wird man das Rästel um den Krka Park vielleicht nie lösen können.

 

Karst

Bekannt ist, dass in ganz Dalmatien der Karst vorherrscht. Durch diesen porösen Boden wird der Fluss in seinem
gesamten Verlauf nicht nur durch Regen- und Quellwasser sondern auch durch Flüssigkeit aus dem Erdinneren gespeist.

Nationalpark Krka Kroatien 4Diese Wasser treten zum Vrschein, wenn ihnen in dem sonst so durchlässigen Untergrund plötzlich eine Schicht Mergel “im Weg steht”.

Sie tragen Mineralien und Partikel in das Flussbett hinein, die sich wiederum an kleinen Pflanzen und Stauungen ablagern, wodurch im Verlauf der Jahrhunderte Bassinwände und Barrieren aus Tuffstein und Travertin entstehen.

Fließt das Wasser nun über diese Barrieren, erscheint es je nach ihrer Höhe als Stromschnelle oder als Wasserfall. Wächst die Barriere so stark an, dass im Fluss nicht genügend Wassermassen sind um den oberen Kamm zu überschwemmen, entsteht ein See. Dabei wirken die Erosionskräfte des Wassers und die Ablagerungen einander permanent entgegen, so dass insgesamt eine recht stabile Landschaft entstanden ist, die – vorausgesetzt dass alle Parkbesucher die Umweltschutzvorkehrungen beachten und sich das globale Klima nicht dramatisch ändert – auch in den kommenden Jahrhunderten noch so erhalten bleiben werden.

 

Erosion

Und dabei scheint es heute schwer vorstellbar, wie sich in einer Region, die für ihre Dürre im Sommer berühmt ist, bis zu 200m tiefe Seen und Schluchten bilden konnten. Heutzutage wird der Wassergehalt im Krka-Park zwar durch Schleusen reguliert und so das ganze Jahr über recht konstant gehalten, diese Technik entstand aber natürlich erst, nachdem die Landschaft voll ausgeformt war. Man geht davon aus, dass sich gegen Ende der letzten Eiszeit die Struktur herausbilden konnte, da die Hänge damals unbewachsen und somit anfälliger für Erosion waren. Als dann durch das gute sonnige Klima und das Mineralreiche Süßwasser bedingt erste Algen und Moose wuchsen, festigte dies auch den Boden und das Flussbett stabilisierte sich. An den Hängen sprossen ebenfalls immer mehr und vielfältigere Pflanzen, so dass sich die Krka auch nicht ohne weiteres verbreitern konnte. An einigen Stellen entstanden zwar doch über 100m breite, relativ flache Flussstrecken doch den Großteil des Verlaufs bilden klar umrissene Steinstrukturen, die der Krka nur nach oben hin Platz zur Ausdehnung bieten, was wiederum die beeindruckende Tiefe erklärt.

 

Mündung

Eine Besonderheit der Krka ist der hohe CaCO2 Gehalt des Wassers. Diesem ist es zu verdanken, dass der Fluss nicht in dem lockeren Tuffsteingrund versickert sondern bis ins Meer fließt. Übrigens ändert sich der Mineralgehalt des Flusses in seinem Verlauf auch anderweitig dramatisch: Während an der Quelle in der Nähe von Knin natürlich Süßwasser aus dem Boden tritt ist die Krka schon Kilometer vor der Adria-Mündung mit Salzwasser gefüllt. Grund dafür sind eben oben beschriebene Erosionen, die das Flussbett im See bei Sibenik weit unter Meeresbodenniveau haben sinken lassen während gleichzeitig der Meeresspiegel vor ca. 10000 Jahren dramatisch anstieg, so dass das salzige Meerwasser hineingespült wird und sich mit dem Flusswasser vermischt. In diesem Sinne könnte man von den 20km der Mündung der Krka eigentlich auch als schmale Bucht des Mittelmeeres sprechen. Andere wiederum betrachten die Krka weniger unter naturwissenschaftlichen Blickpunkten sondern schätzen einfach ihre Schönheit und nennen sie eine “Oase in der Sommerhitze Kroatiens” – das ist nun geologisch und biologisch falsch, aber auch wenn wir nicht genau wissen, wie sie entstanden ist, sind sich auch alle Geomorphologen und Hydrologen einig, dass wir es hier mit einer “paradiesischen Landschaft” zu tun haben!

 

 

Nationalpark Krka – Bilder

 

Krka Nationalpark Nationalpark Krka

Ausblick Krka Nationalpark Krka Nationalpark Ausblick

Krka Nationalpark Wasserfall Nationalpark Krka Wasserfall

Krka Nationalpark Brücke Nationalpark Krka Kroatien

 

 

 

 

Nationalpark Krka – Video

 

 

Anfahrt zum Nationalpark Krka

Den in Norddalmatien liegenden Krka-Nationalpark mit seinen Wasserfällen erreicht man von Sibenik über die Straße nach Drnis fahrend. Nach ca. 10 km muss man die Straße in Richtung Skradin nach Norden verlassen, um dann nach Lozovac oder noch ca. 8 km bis Skradin zu fahren. Wer zum Roski-Wasserfall möchte, muss weiter bis Drnis fahren. Dort zweigt dann die Straße zum Roski-Wasserfall ab.

Wer mit seinem Boot zum Nationalpark fahren möchte, kann dieses über den Fluss Krka nur bis Skradin, denn die Einfahrt in das Nationalparkgewässer ist nicht erlaubt.

 

 

Eingänge zum Nationalpark Krka

  • Eingang 1: Skradin – Direkt vor dem Ort Skradin befindet sich ein Parkplatz und die Abfahrtsstelle der Taxiboote. Die Taxiboote bringen in der Saison zwischen 10:00 und 18:00 Uhr die Besucher kostenlos zum Eingang unterhalb des Skradinski buk. Eintrittskarten können zuvor an der Hafenpromenade im Touristenbüro gekauft werden oder später am Eingang zum Nationalpark. Auf der Fahrt zum Eingang passiert man die Skradinbrücke. Alternativ führt nördlich des Canyons auch ein schöner Wanderweg zum Nationalparkeingang.
  • Eingang 2: Lozovac – Mit seinem Fahrzeug erreicht man einen Parkplatz oberhalb der Skradinski buk bei Lozovac. Ein Bus bringt die Besucher über eine schmale Stichstraße mit zahlreichen Kehren zum oberen Nationalparkeingang. Ab Endstation des Buszubringers führen mehrere Fußgängerrouten an den Wasserfallstufen vorbei.
  • Eingang 3: Roski Slap – Diesen am gleichnamigen Wasserfall gelegenen Eingang erreicht man mit dem Auto über Siritovci. Er empfiehlt sich jenen Besuchern, die den Nationalpark per Bootsfahrt oberhalb des Roski-Slap erkunden möchten, was bei einem Tagesbesuch ab der Skradinski buk zeitlich kaum machbar ist.

 

 

Krka National Park – Map